Lackierer Spritzlackierung Jobs und Stellenangebote in Aachen
Beruf Lackierer Spritzlackierung in Aachen
Lackierer im Spritzverfahren in Aachen: Zwischen Handwerk, Technik und regionaler Farbe
Aachen. Wer an Lackiererarbeit denkt, bekommt selten sofort das leise Summen moderner Spritzpistolen im Ohr. Die meisten stellen sich ein Werkstattpanorama vor, irgendwo zwischen rostigem Blech, Farbspritzern und säuberlich sortierten Lackdosen. Tatsächlich aber steckt hinter dem Beruf des Lackierers im Spritzverfahren deutlich mehr – zumindest in Aachen, wo sich traditionelles Handwerk mit dem technischen Fortschritt und dem regionalen Tempo mischt. Manchmal fragt man sich, wie viel von dem Zauber, den ein frisch lackiertes Fahrzeug verströmt, tatsächlich in den Händen eben dieser Leute liegt.
Vielfalt und Anspruch: Alltag? Von wegen!
Es gibt Tage, da ist der Arbeitsalltag in der Spritzkabine eine gut kalkulierte Abfolge von Farbwechseln, filigranen Maskierungen und akribischer Oberflächenkontrolle. Doch wer glaubt, das sei Routine, der irrt. Gerade auf dem Aachener Markt mischen sich Aufträge aus dem klassischen Karosseriebau, Industrieanlagen, hochwertigem Möbelbau und – nicht ganz unwesentlich – dem Sektor der Elektromobilität. Die Anforderungen? Sprühköpfe mit 0,2 Millimeter Bohrung wechseln, exakte Schichtdicken überwachen, chemische Reaktivität einschätzen. Was viele unterschätzen: Dazu kommt eine lückenlose Dokumentation. Und dann ist da noch die Sache mit dem Raumklima – Temperaturschwankungen von ein paar Grad können den Unterschied machen zwischen spiegelglatter Oberfläche und katastrophalem Orangenhaut-Effekt. Klingt technisch? Ist es. Aber genau da liegt für viele der Reiz.
Gehalt, Anerkennung und die Aachener Eigenheiten
Das Thema Gehalt – ein Dauerbrenner, nicht nur am Werkstatt-Tresen. In Aachen rangieren die Verdienste für Lackierer mit Spritzspezialisierung meist im Bereich zwischen 2.700 € und 3.300 €. Wer einschlägige Erfahrung oder Zusatzqualifikationen, etwa im Bereich Industrielackierung, mitbringt, kann auch mal an die 3.600 € heranreichen. Es gibt schlechter bezahlte Jobs. Aber – und das sage ich aus eigener Beobachtung – die Wertschätzung kommt in dieser Branche gern in kleinen Portionen daher. Noch. Denn die Nachfrage steigt, insbesondere wegen der anhaltenden Baubooms in der Städteregion und der Expansion regionaler Zulieferer für Fahrzeugbau. Man merkt: Ausgebildete Fachkräfte werden in Aachen gesucht wie nie, der Markt saugt qualifizierte Leute auf wie ein trockener Schwamm den Regen.
Zukunft: Technik, Chemie – und die eigene Lernkurve
Man kann sich vortrefflich darüber streiten, ob die Automatisierung das klassische Spritzen verdrängt oder eher aufwertet. In Aachen existiert beides nebeneinander: Auf der einen Seite computergesteuerte Robotersysteme in großen Werkshallen, auf der anderen Seite spezialisierte Handwerksbetriebe in Familienbesitz, bei denen noch echte Handarbeit zählt. Was auffällt – und das bekommen Berufseinsteiger deutlicher denn je zu spüren: Die Branche verlangt heute ein solides technisches Verständnis, nicht selten auch Chemiekenntnisse. Materialien wie Polyurethan, umweltzertifizierte Lacke oder innovative Mehrkomponenten-Systeme bringen ihren eigenen Eigensinn mit – und plötzlich findet man sich am Feierabend mit Fachbroschüren über Lösemittelverordnungen in der Hand. Manchmal frage ich mich: War es in den Neunzigern wirklich weniger kompliziert, oder verklärt die Erinnerung?
Lokale Zukunftsaussichten – von Unsicherheiten und Chancen
Ein Punkt, der selten offen diskutiert wird: Die Unsicherheit. Bürokratische Hürden, Lieferengpässe bei Speziallacken oder der fortwährende Spagat zwischen Schnelligkeit und Perfektion. Doch was bleibt, ist eine Berufsgruppe, die in Aachen so lokal verwurzelt wie zukunftsoffen agiert. Wer sich darauf einlässt, bekommt – mit etwas Glück und Lernbereitschaft – nicht nur geregelte Arbeitszeiten, sondern auch Technikwissen zum Anfassen. Die Entwicklung nachhaltiger Beschichtungsverfahren ist in der Stadt präsent, nicht zuletzt wegen Nähe zur Wissenschaft. Zwar bleibt die Arbeit unter der Maske fordernd. Aber sagen wir’s so: Wer es mag, sichtbare Ergebnisse zu schaffen – und keinen Respekt davor hat, nach Feierabend noch Farbe an den Fingern zu haben –, wird in Aachen als Lackierer Spritzlackierung vielleicht nicht reich, aber ganz sicher nicht müde.