Küchenplaner Jobs und Stellenangebote in Hannover
Beruf Küchenplaner in Hannover
Ein Beruf zwischen Maßband, CAD und Menschenkenntnis: Küchenplaner in Hannover
Wer einmal in Hannover – wahlweise in der Lister Meile oder draußen in Garbsen – einem Küchenausstellungsraum einen ganzen Nachmittag geopfert hat, weiß: Küchen sind längst keine staubigen Abstellkammern mehr. Sondern manchmal schon halbe Lebensräume. Als Küchenplaner hier seinen Alltag zu bestreiten, bedeutet nicht bloß, Fronten oder Arbeitsplatten auf Katalogbildern aneinanderzureihen. Es ist eher eine Mischung aus technischem Gespür, gestalterischer Neugier und einem Gespür für Menschen, das im Prinzip erst über die Jahre wächst – manche behaupten, durch Fehler schneller als durch Fleiß.
Die Aufgaben? Größer, als viele denken. Da ist einerseits dieses detaillierte Raumverständnis: Wo endet der Stauraum, wo beginnt das Stolperpotenzial? Digitale Planungstools, von 3D-Software bis zur Augmented-Reality-Brille, ersetzen längst keine gute alte Maßaufnahme vor Ort. Und trotzdem sitzt man Tage im CAD-Programm, arrangiert, verwirft und erklärt am Ende doch am Küchentisch, warum die Steckdose links nicht das Ende der Welt ist. Wer akribisch ist, hat einen Vorteil (und wer bei schiefen Winkeln nachts wieder aufsteht, versteht den Reiz dieses Einsatzes ganz besonders).
In Hannover – und das ist mehr als bloß ein Klischee – sind die Ansprüche der Kundschaft häufig hoch. Ja, IKEA kann jeder, aber was, wenn Platz im Altbau knapp ist, der Denkmalschutz mitdiskutiert oder gleich zwei Generationen den Raum effizient nutzen wollen? Hier entscheidet sich, wer verkaufen und wer beraten kann. Küchenplaner sind einerseits Verkäufer – sehr wohl –, aber der eigentliche Wert steckt im Handwerklichen und in der Fähigkeit, Wunsch und Wirklichkeit zu versöhnen. Die Vielsprachigkeit dieser Stadt, die Mischung aus Studierenden, Familien und Zugezogenen mit ganz eigener Wohnkultur, verlangt Flexibilität. Mit Schranksystemen allein ist es nicht getan; ergonomische Anforderungen, Nachhaltigkeit bei Materialien, smarte Geräte-Steuerung – alles Baustellen, die sich nicht vom Katalog her planen lassen.
Nicht selten höre ich, dass gerade für Berufseinsteiger der Sprung zwischen Ausbildung – zum Beispiel als Schreiner oder als technische/r Zeichner/in – und der Praxis in der Küchenplanung ein „kaltes Wasser“ ist. Der Stil der Stadt färbt ab, keine Frage: Wer hier erfolgreich Küchen plant, muss gelernt haben, Bauleiter, Kundschaft und Monteure in einer Sprache unter einen Hut zu bringen (manchmal in Windeseile). Der Titel „Planer“ klingt vielleicht nüchtern – aber ehrlich, an manchen Tagen fühlt man sich eher als Schlichter, Vermittler, Entertainer, gelegentlich sogar als Hobbypsychologe.
Die wirtschaftliche Seite? Schwankt gewaltig. Ein Einstiegsgehalt um die 2.400 € ist nichts Ungewöhnliches; mit Erfahrung oder Spezialisierung auf hochwertige Projekte sind 2.800 € bis 3.400 € nicht aus der Luft gegriffen. Hannover liegt im Mittelfeld, aber: Wer sich nicht scheut, Sonderlösungen oder High-End-Kunden zu betreuen, kann weit darüber landen. Fix ist ohnehin wenig – der Markt ist volatil, Hersteller wechseln, und was heute angesagt ist, kann morgen schon elektrotechnischer Sondermüll sein. Was mir auffällt: Viele unterschätzen die Notwendigkeit, am Ball zu bleiben. Technologische Entwicklungen – etwa Modularität, App-Steuerung oder ressourcenschonende Materialien – sind in Hannover kein Hype, sondern werden von den Kunden schlicht verlangt.
Und dann? Die Möglichkeiten zur Weiterqualifikation – zwischen Aufbaukursen in Design, Händlertrainings und Seminaren zur Energieeffizienz. Klar, nicht jede Weiterbildung katapultiert einen direkt in die nächste Gehaltsklasse. Aber aus der Praxis gesprochen: Wer sich nicht um neue Technologien, Trends im Küchenbau und branchenspezifische Software kümmert, bleibt irgendwann auf der Strecke. Manches davon, das gebe ich ehrlich zu, macht mehr Arbeit, als einem lieb ist. Aber irgendwann sieht man eine Küche im Rohbau und weiß instinktiv: Hier wurde das Detail nicht dem Zufall überlassen – und darauf, so glaube ich, kommt es am Ende an. Oder irre ich mich?