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Kybernetik Kiel Jobs und Stellenangebote

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Kybernetik Jobs und Stellenangebote in Kiel

Kybernetik Jobs und Stellenangebote in Kiel

Beruf Kybernetik in Kiel

Kybernetik in Kiel: Zwischen Steuerungswahn und Sinnsuche – Ein ehrlicher Blick auf Beruf und Realität

Kybernetik. Das klingt nach Zukunftslabor, nach mathematischer Eleganz, ein bisschen auch wie ein Relikt aus den 1960ern, das irgendwie wieder modern wurde. In Kiel gibt’s diesen Beruf, diese Disziplin, dieses Grenzgebiet zwischen Technik und Theorie – und wie ich beobachte: Wer frisch einsteigt, der fragt sich erst mal, was genau das eigentlich im Alltag bedeutet. Steuert man hier Roboter? Schraubt man an Simulationsmodellen? Oder verschwindet man in einem Ozean aus Algorithmen, während draußen die Förde ruft? Die Antwort schwankt, je nachdem, welchen Kieler Betrieb oder welches Institut man betritt.


Die Wirtschaftslandschaft an der Küste ist ein ziemlich spezielles Biotop für Kybernetikerinnen und Kybernetiker. Einerseits das Marine-Gen: Schifffahrt, Meerestechnik, maritime Systeme – Kiel atmet ja Meeresluft nicht nur metaphorisch. Hier braucht es Leute, die verstehen, wie komplexe Systeme geregelt und optimiert werden. In der realen Praxis: autonome Unterwasserfahrzeuge, intelligente Energieverteilung auf Schiffen, Überwachungssysteme für Ozeanströmungen. Klingt sexy? Ist es manchmal auch. Aber nicht jeder Tag bedeutet Innovation im weißen Kittel vor blinkenden Konsolen – oft besteht die Arbeit aus Datenwälzen, aus Modellpflege, aus Debatten mit Menschen, die „Kybernetik“ immer noch mit Science-Fiction verwechseln. Das macht müde, ehrlich gesagt. Und trotzdem bleibt’s faszinierend.


Was viele unterschätzen: Man ist hier nie einfach „nur Techniker“. Die interdisziplinäre Ausrichtung ist Fluch und Segen, je nach Temperament. Einmal wird man zur Brücke zwischen Ingenieur und Programmierer, dann wieder zum Übersetzer zwischen Lehre und Entwicklung, manchmal (wenn’s hoch kommt) sogar zum Innovationsmotor für städtische Themen. In Kiel ist die Nähe zur Forschung spürbar – Uni, Fraunhofer-Institut, ein paar ambitionierte Start-ups, die das Wasser lieben und gleichzeitig für die industrielle Automation brennen. Das öffnet Türen, sorgt aber auch für Konkurrenzdruck. Es gibt Phasen, da fühlt sich die Kybernetik an wie ein ewiges Dazwischen: zu spezialisiert, um ein Generalist zu sein, aber zu breit aufgestellt für den engen Spezialistenkasten. Paradox, oder?


Die Frage nach dem Geld kommt irgendwann immer. In Kiel landet man beim Berufseinstieg nicht direkt im Einkommensolymp: 3.200 € sind realistisch als Basis, bei ersten Spezialisierungen lässt sich das auf 3.600 € bis 4.000 € treiben – ab da hängt’s aber stark von der Branche und der eigenen Nische ab. Wer sich stärker in Richtung industrielle Prozessautomation oder maritimer Forschung bewegt, stößt auf Gehaltsstrukturen, die solide sind, aber nicht mit den IT-Giganten in Süddeutschland konkurrieren. Dafür gibt’s das Meer, die entspanntere Kneipenkultur und Projekte, die außerhalb von Kiel kaum existieren. Für etwa 20 Minuten Lebensqualität pro Tag bin ich manchmal bereit, auf 200 € zu verzichten. Vielleicht bin ich da seltsam – oder ziemlich norddeutsch.


Die Nachfrage? Schwankend, aber nicht hoffnungslos. Die Digitalisierung der Produktionsprozesse, der Wunsch nach energieeffizienten Anlagen oder die marine Forschung sichern der Kybernetik in Kiel einen festen Platz auf der Landkarte. Die großen Player – Werften, Anlagenbauer, marine Forschungshäuser – suchen kluge Köpfe mit Überblick. Es gibt Weiterbildungen, die erstaunlich praxisnah gestaltet sind: von Systemtheorie-Seminaren über Programmierschulungen bis zu Workshops an echten Testfahrzeugen. Manchmal, da steht man auf der Hörnbrücke mit anderen Fachidioten, diskutiert Steuerungsmodelle und friert, während ein Fähnchen auf der Förde durch den Wind peitscht. Dann fragt man sich: Polytechnisch? Postmodern? Oder einfach nur neugierig – und im Grunde gern am Rand des Routinierten?


Wer sich hier neu orientiert oder den Wechsel wagt, sollte eines wissen: Kybernetik in Kiel ist nichts für Leute, die stur Checklisten abarbeiten wollen. Hier geht’s um Variabilität, um das Übersetzen von Theorie in Praxis, um den Mut, zwischen den Disziplinen zu wandern, ab und an zu stolpern und trotzdem wieder aufzustehen. Mich reizt vor allem dieser Schwebezustand zwischen Technik, Meer und manchmal absurder Organisationslogik. Mag sein, dass der Beruf in Kiel weniger schillernd als in hippen Großstadt-Lofts erscheint. Aber tiefer – und mit mehr Eigensinn – allemal.

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  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.