G + M Kunststofftechnik GmbH | 31224 Peine
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Bauer B+V GmbH - Düsseldorf | Halle
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Kunsttherapeutinnen und Kunsttherapeuten in Magdeburg – das klingt nach pastellfarbenem Farbkasten, beruhigender Musik und sanfter Selbstfindung. Man möchte fast vermuten, es gehe hier ums ästhetische Spiel. In Wahrheit ist es ein Beruf am Rande des Brennpunkts. Besonders in einer Stadt wie Magdeburg, die zwischen urbanem Wandel und ostdeutscher Bodenständigkeit ihre ganz eigenen Geschichten hervorbringt. Wer hier neu anfängt oder fachlich wechselt, spürt das Ringen: zwischen Idealismus und Alltagsnotwendigkeit, zwischen Fördern, Fordern und wirklich Zuhören.
Der Aufgabenbereich ist, ich will nicht sagen ein Flickenteppich – aber irgendwie doch ein Chamäleon. Mal geht es um kreative Einzelstunden im Rahmen psychiatrischer Behandlung, dann wieder um Gruppenarbeit im sozialpädagogischen Kontext – und manchmal einfach um einen stillen Rückzugsraum abseits von Diagnosekatalogen. In Magdeburg, wo das Gesundheitswesen mit traditionell knappen Personalressourcen hantiert, kommt Flexibilität fast einer Überlebensstrategie gleich. Wer rigide Vorstellungen pflegt, prallt hier gern mal gegen die sprichwörtliche Altbaufassade.
Und das Gehalt? Tja. Die nackte Zahl, die keiner hören möchte: Kunsttherapeuten beginnen im stationären Setting, etwa bei gemeinnützigen Trägern oder Kliniken, oft irgendwo zwischen 2.600 € und 2.900 €. Mit einigen Jahren Erfahrung oder im Leitungskontext sind auch 3.200 € bis 3.600 € drin – aber eben kein Freifahrtsschein zur finanziellen Sorglosigkeit. Gerade im Osten Deutschlands schwingt der alte Zwiespalt mit: gesellschaftlich relevante Arbeit, mäßige Honorierung. Freiberuflich? Da kann’s streuen wie der Pinselstrich: Mancher kommt kaum auf 2.000 €, andere stemmen Einzelprojekte, die im Quartal mehr bringen als festangestellte Monate. Sicherheit sieht anders aus, aber wem sage ich das.
Magdeburg selbst hat seine Eigenheiten. Die Nachfrage nach kunsttherapeutischer Begleitung wächst – zumindest im Bereich der psychosozialen Versorgung, etwa in Einrichtungen für Geflüchtete, bei jugendlichen Klientengruppen oder in der Arbeit mit älteren Menschen. Regelmäßig gibt es Projekte, die explizit auf die spezifischen Anforderungen postindustrieller Stadträume reagieren. Was das konkret heißt? Plötzliche Anrufe im Jugendamt am Freitag, eine Anfrage aus der Gerontopsychiatrie am Montag. Kein Tag, der sich nach Lehrbuch abspulen ließe. Viel improvisieren, oft spontan reagieren. Wer unsicher ist, ob er allein im Boot sitzt: Nein, Sie sind nicht die Ausnahme.
Was mich persönlich immer wieder beschäftigt: Diese Spannung zwischen fachlicher Tiefe und pragmatischer Wirklichkeit. Kunsttherapie als Berufsbild verlangt ein beeindruckend breit gefächertes Wissen – von entwicklungspsychologischen Basics bis zum sicheren Umgang mit Motivwahl, Materialexperiment und (ganz ehrlich!) moderner digitaler Medien. Manche werden jetzt vielleicht stutzen: digitale Kunsttherapie, mitten in Magdeburg, da wo das WLAN eher Wunschtraum als Alltag ist? Aber ja, auch das kommt, gerade seit Pandemiezeiten. Wer darauf nicht vorbereitet ist, den erwischt die nächste Klientengruppe mit TikTok-Bildercollagen schon auf dem falschen Fuß.
Kurzum: Kunsttherapeut in Magdeburg zu sein, heißt nicht nur, Bilder malen zu können oder empathisch zuzuhören; es verlangt eine gewisse Leichtfüßigkeit – im Kopf wie im Terminkalender. Stolpern gehört dazu. Aber machen wir uns nichts vor: Wer einen Job sucht, der nach Uhr oder Raster läuft, sollte vielleicht in der Verwaltung bleiben. Hier braucht’s Mut und Fantasie. Und manchmal einen zweiten Pinsel im Ärmel. Sieht man nicht – kann aber entscheidend sein.
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