Dettmer Group GmbH & Co. KG | 90403 Nürnberg
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Es gibt Berufe, da atmet man tagtäglich den Duft von Öl, hört das leise Klicken von Relais und sieht an sechs von sieben Tagen der Woche den Himmel durch die offene Hebebühne: Kraftfahrzeug Servicetechniker – in Nürnberg, wo Tradition und Technik eine etwas kratzbürstige Liebschaft führen. Ich will ehrlich sein: Wer glaubt, hier ginge es nur ums Schrauben, der unterschätzt nicht nur das Bordnetz moderner Fahrzeuge, sondern auch die Ansprüche der Kundschaft im Ballungsgebiet.
Grob gesagt: Der Beruf ist technischer, vernetzter, anspruchsvoller geworden – und trotzdem bleibt manches seltsam analog. Klar, Diagnose-Tools blinken, Software-Updates jagen durchs WLAN, aber wenn unter dem Blech plötzlich ein Kabelbaum nach Plan B verlangt, müssen Hände schmutzig werden. Das gelegentliche Fluchen gehört dazu – genauso wie das Stolzsein, wenn nach einer Stunde Fehlersuche die Kontrollleuchte endlich Ruhe gibt. In Nürnberg, wo gefühlt an jeder zweiten Ecke ein Autohaus oder Betrieb steht, spürt man diese Mischung: Ein bisschen Tradition, ein Schuss Hightech und, nicht zu vergessen, die regionale Eigenart, alles zunächst skeptisch zu beäugen. (Man gewöhnt sich dran.)
Jetzt zum Geld, denn das ist kein unwichtiger Punkt – im Gegenteil. Wer als Berufseinsteiger in Nürnberg startet, kann mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.400 € bis 2.800 € rechnen. Und ja, es gibt Unterschiede: In familiengeführten Werkstätten, die ihre Monteure beim Namen kennen, ist der Sprung nach oben begrenzt, während große Vertragswerkstätten manchmal (aber nicht immer) etwas besser zahlen. Mit einigen Jahren Berufspraxis, elektrotechnischer Zusatzqualifikation oder wenn man tief in die Welt der Diagnosetechnik eintaucht, können es durchaus 3.000 € bis 3.600 € werden. Klingt solide? Für einen technischen Beruf im Großraum Nürnberg ist es Durchschnitt, aber im Vergleich zu „cleaneren“ Branchen gibt’s noch Luft nach oben.
Und die Zukunft? Tja, hier wird’s spannend – und für manche auch ein bisschen anstrengend. Wer die OBD-Buchse nur als notwendiges Übel sieht, für den könnte es knifflig werden. Elektromobilität, digitale Diagnosen und vernetztes Fahren: Nürnberg, mit den vielen Flotten und Dienstwagen im Umland, ist längst kein Geheimtipp mehr für den Wandel. Lehrgänge und Weiterbildungen sind fast schon Pflicht, nicht nur Kür – auch aus der Angst, irgendwann von der Technik überholt zu werden. Ich beobachte: Die einen lieben es, die anderen fürchten es – beide Gruppen arbeiten nebeneinander, manchmal mit rollenden Augen, aber selten ohne gegenseitigen Respekt. Die Szene wird diverser; Frauen holen langsam auf, auch wenn die Branche noch nicht ganz so offen ist, wie manche Imagekampagne glauben machen will.
Was oft vergessen wird: Kraftfahrzeug Servicetechniker sind immer auch Problemlöser – eher Detektive als bloße Monteure. Der Kunde kommt wütend, weil irgendwas piept, das Auto schweigt dazu und das Werkstatthandbuch reicht einen kryptischen Fehlercode. Wer jetzt nicht aufgibt, sondern Lust auf Spurensuche hat, der ist hier richtig. In Nürnberg – vielleicht sogar mehr als anderswo – greifen Servicekräfte auf einen Pool an Erfahrung, Improvisationstalent und regionale Gelassenheit zurück. Manchmal fragt man sich, wie die alten Hasen das schon wieder hingebogen haben. Und dann, bei Kaffee und kurzen Reden in fränkischer Mundart, merkt man: Es geht nicht nur um die Schraube, sondern um ziemlich vieles, was im Lehrbuch eh nicht steht.
Vielleicht ist der Beruf nie ganz fertig. Die Anforderungen wachsen, die Technik sowieso – und nicht selten sitzt man abends beim Feierabendbier und überlegt, ob das morgen schon wieder alles anders ist. Aber gerade das ist das Abenteuer: Inmitten von Nürnberg, zwischen Fachwerk, S-Bahn-Trassen und polierten Neuwagen, bleibt eines ziemlich sicher – ohne Kraftfahrzeug Servicetechniker läuft hier gar nichts, auch wenn’s manchmal knirscht.
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