PMG - Performance Mobility Group GmbH | 04509 Delitzsch
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Rinnen Spedition GmbH & Co. KG | 06237 Leuna
PMG - Performance Mobility Group GmbH | 04509 Delitzsch
Rinnen Spedition GmbH & Co. KG | 06237 Leuna
Chemnitz. Der Name klingt immer ein bisschen wie Vergangenheit, obwohl er heute ganz woanders hingehört – in die Gegenwart, mit ihren ratternden Innovationsmaschinen, den Altbauten und dem knarrenden Charme sächsischen Pragmatismus. Hier Kfz-Servicetechniker zu sein, das ist kein Hinterherhinken im grauen Schatten des Westens, sondern etwas – wie sagt man so schön – mit Substanz. Eine Mischung aus staubiger Geschichte, ostdeutscher Ingenieurskunst und der leisen Frage: „Wie wird das alles in zehn Jahren aussehen?“
Was viele Außenstehende unterschätzen: Kfz-Servicetechnik heute ist kein Abstellgleis für Leute, die in Mathe schlecht waren, sondern längst zu einem anspruchsvollen Dreh- und Angelpunkt der Werkstattenergie geworden. Klar, man schraubt. Öl, Fett, Eisen, ganz ohne geht es nicht – noch nicht. Aber die Zeiten, in denen Schraubenzieher und Spucke alles richten, sind vorbei: Fehlerdiagnose läuft digital, Messwerte werden am Laptop abgegriffen, das Knacken im Motor kann genauso gut Software wie Materialschuld sein. Wer mit den Händen arbeiten will, braucht Köpfenachhilfe. Und andersrum. Manchmal stehe ich da – schicke mich in Gedanken zurück auf die Lehrjahre – und frage mich: Hätte ich geahnt, wie rasant der Beruf technisiert wird, hätte ich’s trotzdem gemacht? Wahrscheinlich: ja, aber halt mit Respekt.
Der Markt in Chemnitz? Übersichtlich, aber nicht leergefegt. Es gibt Vertragswerkstätten von großen Marken, die so klinisch aussehen, dass selbst Chirurgen neidisch werden. Freie Betriebe – die es eher mit Ehrlichkeit und handfesten Löhnen halten. Dazwischen das ewige Thema: Erwartungen der Kunden. Der Chemnitzer an sich? Kann knorrig sein, bringt aber ein gesundes Misstrauen mit. Man muss sich seinen Ruf verdienen, durch Qualität – und, ja, ab und an durch das berühmte „Kann ich’s nicht sofort sagen, muss ich noch mal nachschauen.“ Das mag unsexy klingen, ist aber die halbe Miete: keine Tricksereien, lieber extra messen.
Das Verdienstniveau? Ein Thema, über das selten jemand ausführlich spricht – außer in der Kneipe, wenn die dritte Runde läuft. Mal ehrlich: Als Berufseinsteiger liegt man in Chemnitz meist zwischen 2.400 € und 2.800 € – zumindest bei guten Betrieben. Mit ein, zwei Jahren Erfahrung, ein bisschen Engagement (und eventuell einer Weiterbildung im Bereich Diagnosetechnik oder E-Mobilität) sind 2.900 € bis 3.200 € durchaus drin. Es muss nicht immer der Benz sein, der vor der Tür steht – davon wird man kein Millionär, aber am Monatsende bleibt auch mehr als nur Kleingeld. Ironischerweise ist die Tarifbindung bei vielen kleineren Arbeitgebern eher Theorie als Praxis. Ein bisschen Verhandlungsgeschick schadet also nicht, auch wenn’s nervt.
Niemand kommt mehr um E-Autos, Hybridantriebe, Assistenzsysteme und die vernetzte Fehlerdiagnose herum. Gerade in Chemnitz merkt man, wie sich Traditionsbetriebe wandeln müssen, wenn sie nicht zu reinen Nostalgietankstellen werden wollen. Regelmäßige Weiterbildungen – und das meine ich nicht als Werbespruch – sind unvermeidbar. Wer heute mit Verbrennern alles kann, steht morgen bei der nächsten Inspektion plötzlich vor einem Hochvolt-Kabel und fragt sich: „Trau ich mich, oder lass ich’s lieber gleich den Kollegen machen?“ Aber dieses Kribbeln, dieses technisch Neugierige, macht den Reiz aus. Man bleibt nie stehen. Oder besser: Wer stehen bleibt, ist kaum noch lange dabei.
Ob Einsteiger, Quereinsteiger oder „alter Hase“ auf Jobsuche – der Beruf hier bleibt eine Gratwanderung zwischen Tradition und Technik. Chemnitz ist vielleicht kein Hotspot der Glitzerkarossen, aber etwas anderes: ein Ort, an dem man echtes handwerkliches Können und modernen Erfindergeist kombinieren muss. Wer bereit ist, sich laufend weiterzubilden und nicht vor schmutzigen Fingern oder digitalen Tücken kapituliert, der findet im Werkstattalltag mehr Herausforderung, als so mancher Bürojob je bieten kann. Ehrlich gesagt: Manchmal frage ich mich, warum dieser Beruf so selten im Rampenlicht steht – verdient hätte er es.
Das könnte Sie auch interessieren