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So, mal Hand aufs Herz: Wer an Kosmetikerinnen denkt, hat häufig Pastellfarben im Kopf, leise Musik, das gedämpfte Licht einer Wellness-Oase – vielleicht noch den Geruch von warmem Wachs, um die Ecke schwebt leise das Versprechen makelloser Schönheit. Aber ist das der Arbeitsalltag? Ist er. Und auch wieder nicht. Wer in Potsdam diesen Beruf beginnt oder nach einem Wechsel sucht, taucht ein in ein Geflecht aus Handwerk, Kundenpsychologie und einer Prise regionaler Eigenart, die auf den ersten Blick niemand erwartet.
Gerade für Berufseinsteigerinnen beginnt schnell das große Staunen, wenn sie merken, wie breit das Kosmetikhandwerk überhaupt aufgestellt ist. Kosmetikerin, das klingt nach Gesichtsbehandlung, vielleicht bisschen Massage, Make-up und – ja, auch Haare entfernen. Tatsächlich? Viel zu kurz gegriffen. In Potsdam, wo das Klientel überraschend heterogen herkommt – Studierende aus Babelsberg, Führungskräfte von der Medienstadt, pensionierte Akademikerinnen aus der Berliner Vorstadt –, erlebt man täglich, wie unterschiedlich Erwartung und Realität aufeinandertreffen. Tatsächlich gehören Hautanalysen, apparative Behandlungen wie Microdermabrasion, Fußpflege, Wellnesskonzepte und sogar beratende Gespräche über Ernährung und Hautgesundheit zum Alltag, sofern der Betrieb darauf spezialisiert ist. Und zwischen uns: Wer kein Kommunikationsprofi ist, lernt es spätestens nach der vierten Stammkundin, die ihre Lebensgeschichte beim Peeling loswerden will.
„Potsdam ist besonders“ – ein Satz, den man öfter hört und erst mal als Klischee abtut. Aber: Es ist was dran. Das durchschnittliche Niveau bei Kundenerwartungen ist hoch, teilweise höher als in vielen ähnlich großen deutschen Städten. Luxuslabels und medizinisch-kosmetische Praxen geben sich an der Havel die Klinke in die Hand. Gleichzeitig docken viele Salons bewusst ans Alltagsleben an – günstige Angebote für Student:innen, flexible Öffnungszeiten, kleine Zusatzbehandlungen fürs meist knappe Budget. Wer sich im Beruf neu orientiert, stolpert schnell über diese Bandbreite. Im Gespräch mit Kolleg:innen wundert man sich manchmal: Die einen schwören auf Hightech-Behandlungen, investieren in Plasma- oder Lasergeräte (und damit in ihre eigene Qualifikation). Die anderen setzen auf das klassische Handwerk – und fahren damit gar nicht mal so schlecht, denn nicht Wenige sagen „Ich mag das Ursprüngliche, am liebsten von Hand“. Ehrlich gesagt, ich persönlich verstehe beide Seiten – wobei mir der Trend zu immer neuen Geräten manchmal auf den Keks geht.
Natürlich geht’s auch ums Geld. Wer mit fluffigen Vorstellungen von Luxus, Softshell-Jacken der Kundinnen und übervollen Trinkgeldgläsern startet, landet schnell wieder auf dem Boden. Das Einstiegsgehalt für ausgebildete Kosmetikerinnen in Potsdam liegt meist zwischen 2.200 € und 2.600 €, mit wachsender Erfahrung kann es auf 2.700 € bis 3.300 € steigen – in medizinischen Einrichtungen, etwa bei Dermatolog:innen, manchmal auch drüber. Aber wirklich „reich“ wird man selten. Viel eher macht die Mischung den Reiz: Abwechslung, unmittelbare Ergebnisse, der tägliche Kontakt mit sehr unterschiedlichen Menschen. Hinzu kommen je nach Arbeitsschwerpunkt Produktschulungen oder Weiterbildungen, die den eigenen Wert am Markt deutlich steigern.
Was sich in den letzten Jahren verändert hat? Ich sage nur: Geräte, Geräte, Geräte. Moderne Kosmetik in Potsdam ist ohne apparative Behandlungen kaum denkbar. Mikrodermabrasion, Ultraschall, LED – wer hier nicht dranbleibt, verliert den Anschluss, gerade im höherpreisigen Segment. Kurios: Während draußen über Digitalisierung in der Schule gestritten wird, jongliert die Kosmetikerin drinnen mit Smartphones, Termin-Apps und Beratungssoftware. Gerade Jüngere profitieren, weil sie mit Technik aufwachsen, erfahrene Kolleginnen hadern manchmal – aber lernen oft schnell dazu. Mein Rat aus dem Bauch: Wer regional flexibel ist, findet auch kleinere Nischen, z. B. im Bereich Naturkosmetik oder Behandlung hochsensibler Haut. Und manchmal, das passiert sogar in Potsdam, genügt ein ehrliches Wort und echte Zuwendung mehr als das teuerste Serum.
Kosmetikerin in Potsdam zu sein, ist ein Beruf zwischen Anspruch und Bodenhaftung. Handwerk, Herz, Technik und – ja, Geduld. Es ist kein Wellnessurlaub, sondern oft ein Spagat zwischen Dienstleistungsbereitschaft, fachlichem Können und einer Portion Humor. Wer sich darauf einlässt, kann hier seinen Platz finden. Und die vielen kleinen Begegnungen im Alltag – zwischen Haut, Hoffnung und heiteren Geschichten – sind manchmal mehr wert als jede Gehaltserhöhung.
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