Bentele Klaus | 46509 Xanten
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Bentele Klaus | 46509 Xanten
Bentele Klaus | 46509 Xanten
profine Group | 66953 Pirmasens
APL Automobil-Prüftechnik Landau GmbH | Landau in der Pfalz
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Kommunikationsdesigner – das klingt nach Urbanität, nach Berliner Loft-Ästhetik, nach Latte Macchiato und Macbook in hippen Co-Working-Spaces. Aber Saarbrücken? Zugegeben, die Vorstellung bricht mit dem Klischee. Doch als jemand, der den saarländischen Berufsalltag – mit seinen Ecken, seinen selten lauten, öfter aber hartnäckigen Tönen – schon einige Jahre beobachtet und nun wieder am Punkt des Neustarts steht, kann ich sagen: Hier ist Kreativität kein Selbstläufer. Hier wird sie gefordert, geprüft, manchmal belächelt – selten ungebremst gefeiert. Oder sollte ich sagen: Noch nicht.
Man kann Saarbrücken natürlich nie ganz loslösen von seiner Grenzlage, diesem eigentümlichen Mix aus französischem Einfluss, Nachklang der alten Kohle-Ära und der Hands-on-Mentalität des Mittelstands. Wer in Saarbrücken als Kommunikationsdesigner einsteigt oder herkommen will, trifft auf Auftraggeber, die oft mehr praktische Wirkung erwarten als künstlerischen Höhenflug. „Logo, ja, aber bitte keine Spielereien, wir sind schließlich Metallbau!“ – ein Satz, den ich so (oder harscher) öfter gehört habe. Das meint nicht, dass wenig Gestaltungsspielraum da wäre, aber der Überflug Richtung Design-Utopie hat meist eine Begrenzung. Relevanz, Verständlichkeit, Nutzen für den Betrieb – das zählt, nicht das nächste Design-Award-Portfolio. Ob das zu eng ist? Manchmal. Andererseits: Wer ein feines Gespür für Mensch und Region entwickelt, kann gerade hier sein gestalterisches Profil schärfen – vorausgesetzt, man will kein zweiter Artdirector von Hamburg sein. So einfach ist es – und so kompliziert.
Wirtschaftlich ist Saarbrücken für Kommunikationsdesigner kein Schlaraffenland, aber auch kein Niemandsland. Agenturen, kleinere Studios, die ein oder andere Digitaltochter von Traditionsbetrieben – die Nachfrage ist überschaubar, aber durchaus konstant, wenn man die regionale Verwurzelung nicht scheut. Varianzen? Oh ja. Einstiegsgehälter bewegen sich nach meinen und von Kollegen bestätigten Beobachtungen meist zwischen 2.400 € und 2.900 €, mit Spielraum nach oben in Richtung 3.200 €, sofern ein Spezialgebiet oder Projekterfahrung ins Spiel kommt. Wer glaubt, hier mache man als Junior Designer gleich den großen Wurf – na ja, das dürfte schon an der Saar selten der Fall sein. Andererseits: Lebenshaltungskosten, Verkehrschaos, Mietpreisexplosion – all das bremst in Saarbrücken weniger stark als in den großen Designmetropolen. Das relativiert so manche Zahl auf dem Gehaltszettel. Es bleibt aber ein Punkt: Wer sich mit digitaler Markenentwicklung, Webdesign oder UX auskennt, findet schneller Anschluss – die Transformation in der Wirtschaft fordert genau das ein.
Hier trennt sich übrigens schnell die Spreu vom Weizen: Saarbrücker Auftraggeber spüren, ob man Routine abspult oder eigene Sichtweisen mitbringt. Trotz aller Mittelständlerei, trotz pragmatischer Kunden. Wirklich gefragt sind Designer mit der Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, sich klug einzumischen, vielleicht mal querzudenken und konsequent weiterzulernen. Das Weiterbildungsangebot ist zwar nicht überbordend, aber erstaunlich vielfältig, wenn man es zu nutzen weiß: Institute, Hochschulkooperationen, gelegentliche Design-Workshops, auch wenn die großen Namen vom Rhein nur selten vorbeiwehen. Hauptsache, man bleibt nicht im Kielwasser der letzten Trends – sondern entwickelt eigene Positionen. Im Übrigen kann ich nur empfehlen: Wer sich im Bereich Nachhaltigkeitskommunikation, interaktive Medien oder datengetriebenes Design fit macht, wird hier gebraucht. Noch nicht überall. Aber das kann schneller gehen, als man glaubt – auf den Anruf „Können Sie sowas auch?“ folgt hier öfter eine zweite Frage: „Und wie machen wir daraus was Typisches fürs Saarland?“
Manches in Saarbrücken ist eine Dauerbaustelle. Kommunikationsdesign inklusive. Klar gibt es ab und zu das Gefühl, dass andere Regionen lauter brummen und impulsiver um die besten Ideen kämpfen. Aber unterschätzt nicht die Energie, die entsteht, wenn man Projekte wachsen sieht – langsam, manchmal gegen den Strom, immer mit einem Ohr an der Region. Irgendwann merkt man: Wer ein bisschen eigenes Profil, ein Händchen für den Mittelstand und ein echtes Interesse an Menschen mitbringt, bleibt nicht lange „Berufseinsteiger“. Plötzlich ist man Teil dieses eigenwilligen, facettenreichen Kosmos – und weiß, warum der zündende Funke in Saarbrücken ganz anders aussieht als im bunten Design-Mainstream.
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