FERCHAU – Connecting People and Technologies | Wismar
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IU Duales Studium | 18055 Rostock
Duales Studium – IU Internationale Hochschule | 18055 Rostock
oncampus GmbH | 23539 Lübeck
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Wer sich als Kommunikationsdesigner in Rostock auf den Weg macht, stolpert oft schon bei der eigenen Jobbezeichnung: Grafik? Medien? Kommunikation? Die Bandbreite reicht vom klassischen Print-Layouter bis zum digitalen Markenstrategen mit Vorliebe für UX, und genau das ist es, was Neulinge und Seiteneinsteiger gleichermaßen elektrisiert – oder verunsichert, je nach Tagesform und Koffeinkonsum. Manchmal frage ich mich selbst, ob die Vielfalt nicht mehr verwirrt als inspiriert. Nun ja.
Rostock ist kein Berlin – schon klar. Und trotzdem pulsiert die Kreativszene erstaunlich stabil. Wer hier an einen schnarchigen Mittelmaß-Markt denkt, hat sich getäuscht: Werftimage trifft Meeresbrise, dazwischen sitzen Start-ups, Agenturen und Mittelständler, die ein ungewohnt solides Kommunikationsbedürfnis entwickelt haben. Anekdotisch: Es gibt im Rostocker Umland mehr versteckte Technologieunternehmen mit ernstzunehmendem Designbedarf, als so mancher Brancheninsider zugeben würde – und die wollen nicht nur hübsche Visitenkarten, sondern echten Markenaufbau. Digital, crossmedial, knifflig.
Der Alltag? Wer meint, Kommunikationsdesign sei ein reines Schaulaufen von schönen Flächen und hippen Farbverläufen, möge sich – Verzeihung – einen Tag im Studio geben. Der Verschleiß an Adobe-Lizenzen ist beachtlich, aber jenseits von Illustrator und Co. braucht es ein dickes Fell: Kundenbriefings oszillieren irgendwo zwischen Norddeutscher Sparsamkeit und dem Wunsch nach globalem Wirkungstreffer. Zugegeben, man wird nicht in jedem Meeting klüger. Aber man lernt. Schnell. Und das nicht zuletzt, weil lokale Auftraggeber oft weniger auf „Buzzwords“ anspringen als auf klare visuelle Lösungen. Hier trennt sich das Instagram-Talent vom belastbaren Designer.
Viele glauben, an der Küste ticken die Uhren langsamer. Tja, leider nein: Gerade die Rostocker Wirtschaft erwartet inzwischen Tempo und Verlässlichkeit – mit einem Hang zum Understatement. Was viele unterschätzen: Der Designmarkt ist kleinteilig, oft projektbasiert, und manche Honorarverhandlung erinnert mehr an Fischmarkt als an Pitch-Präsentation. Die Spanne der Gehälter? Eher eine Wissenschaft für sich. Während Berufseinsteiger meist mit 2.300 € bis 2.800 € kalkulieren müssen, gelingt erfahrenen Gestaltern in gefragten Segementen – etwa UX oder Corporate Branding – auch mal der Sprung auf 3.200 € oder mehr. Medianwerte sind das eine; die Realität sieht, je nach Branche, gern mal rauer aus. Dennoch: Mit etwas Geschick lässt sich an der Warnow ein ganz sachliches Auskommen erzielen. Luxus? Nicht zwingend, aber kreative Nischen bieten manchmal überraschend stabile Arbeitsplätze, zumal gerade lokale Mittelständler zunehmend in strategisches Design investieren.
Nun gut, Stillstand ist selten Freund des Kommunikationsdesigners. Das mag abgedroschen klingen, doch der Druck, mit Tools, Technologien und gestalterischen Strömungen Schritt zu halten, ist real. Rostock ist da keine Ausnahme – im Gegenteil: Die Nähe zur Universität und den Hochschulen spielt Fachkräften in die Hände, die bereit sind, ständig dazuzulernen. Wer heute noch Templates schubst, während andere schon mit KI-gestützten Workflows experimentieren, merkt schnell, dass die Konkurrenz selten schläft. Was aktuell auffällt: Die Nachfrage nach Motion Design, UX/UI-Know-how und interaktiven Medien wächst – auch außerhalb klassischer Agenturen. Wer also glaubte, in Rostock reiche ein poliertes Portfolio für die nächsten zehn Jahre, den wird das nächste Tech-Update garantiert einholen. So ist das eben, wenn Innovation und hanseatische Bodenhaftung aufeinandertreffen.
Kommunikationsdesigner sind in Rostock weder Resteverwerter des norddeutschen Designdurstes noch abgehobene Kreativ-Avatare mit Hang zur Selbstinszenierung. Die Chancen für kluge, flexible und technologieoffene Fachkräfte sind vorhanden, müssen aber klug genutzt werden. Mal ehrlich: Zu berechenbaren Linien wird’s hier selten. Aber das macht den Reiz aus – oder?
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