Kommunikationsdesigner Jobs und Stellenangebote in Hamm
Beruf Kommunikationsdesigner in Hamm
Kommunikationsdesign in Hamm: Zwischen Ernstfall, Eigenart und Erfüllung
Kommunikationsdesigner – klingt zunächst nach bunter Werbewelt, richtig? Doch wer sich neu in Hamm (oder zurück in den Sattel) an diesem Job zu schaffen macht, merkt schnell: Das hier ist keine Schönwetter-Branche für „Kreative“ mit Latte-Macchiato-Faible. Hamm, mittendrin im Wandel von klassischer Industrie- zu moderner Dienstleistungsstadt – und der Kommunikationsdesigner steckt irgendwie dazwischen. Produktkataloge für den lokalen Mittelstand, Social-Media-Kampagnen für Start-Ups, Stadtmarketing mit Ruhrpott-Kante: Das Spielfeld ist groß, der Spielplan manchmal wild. Aber das ist vielleicht gerade die Würze.
„Was macht man da eigentlich den ganzen Tag?“ – die Frage begegnet einem hier in Hamm oft, wenn man beim Bäcker morgens sein Brötchen ordert und beiläufig das eigene Berufsbild erwähnt. Kein Wunder. Die Bandbreite reicht von klassischer Printgestaltung für Ingenieurbüros in den Gewerbegebieten über mahnende Plakate für kommunale Initiativen bis hin zu schnittigen Screendesigns für die „Hidden Champions“, die sich bei uns in Hamm neuerdings häufen – fast schon ein kleiner Geheimtipp, wer sich mal etwas tiefer in die Wirtschaftsförderung verirrt. Und zwischen digitalen Experimenten und soliden Alltags-Aufträgen balanciert man täglich auf dem schmalen Grat zwischen handwerklicher Präzision und konzeptionellem Wagemut. Für jeden Berufseinsteiger:in – erstmal Durchatmen, dann loslegen.
Offen gesagt: Viele unterschätzen, wie viel Organisation und Selbstdisziplin der Job verlangt. Kein Wunder, denn der Titel klingt ja nach Inspiration und künstlerischem Funkenflug. Aber eigentlich: Deadlines, Korrekturre schleifen, Abstimmungsrunden, für die es den sprichwörtlichen dickeren Pulli braucht. Auch das Gehalt – reden wir Klartext? – ist solide, aber nicht üppig: In Hamm bewegt sich das Einstiegsgehalt für Kommunikationsdesigner meist zwischen 2.400 € und 2.800 €. Mit Erfahrung, Spezialisierung (zum Beispiel UX/UI, Bewegtbild, Animation) oder Verantwortung im Projektmanagement lassen sich 3.000 € bis 3.700 € ansteuern. Von den ganz Großen in Berlin oder Hamburg sind das noch ein paar Schritte entfernt – aber die Lebenshaltungskosten halten sich in Hamm im Zaum, und bessere Pendelbedingungen gibt’s kaum. Manchmal auch ein Argument.
Ja, die Digitalisierung krempelt das Feld spürbar um. Wer glaubt, er käme ausschließlich mit klassischem Print-Handwerk durch, merkt schnell: Die Nachfrage nach Webdesign, Social Content, animierten Grafiken wächst – und mit ihr die Zahl der Anforderungen. Interessant: Hamm hat in den letzten Jahren gezielt in lokale Digitalisierungsprojekte sowie Start-Up-Förderung investiert. Wer flexibel bleibt, offen für neue Werkzeuge und Technologien, wird hier nicht übersehen. Manchmal – so jedenfalls meine Erfahrung – klappern die Kunden auch im Coworking-Space an, nicht mehr nur klassisch übers Büro. Ein bisschen rheinische Improvisation, ein guter Draht zu lokalen Akteuren, kleine Nischenkenntnisse (Barrierefreiheit in der Gestaltung? Gar nicht so abwegig) können zum Türöffner werden. Einer von uns sagte kürzlich: „Wer nicht mutig ist, bleibt in Hamm nur Dienstleister. Wer mehr will, muss auch mal ein Risiko nehmen.“ Vielleicht nicht die schlechteste Devise.
Was Weiterbildungen angeht – Hamm mag nicht gerade berüchtigt sein für eine ausgefuchste Design-Szene. Trotzdem gibt es regelmäßig Workshops in Sachen UX, Typographie, Bewegtbild, oft organisiert von regionalen Branchenverbänden oder durch Initiativen der Wirtschaftsförderung. Wer neugierig bleibt, findet manchmal echte Perlen im Angebot. Und die Bereitschaft, sich aus der eigenen Komfortzone zu schubsen – mindestens genauso wichtig wie das perfekte Layout.
Unterm Strich – und das klingt unsexy, ist aber wahr: Kommunikationsdesign in Hamm ist komplexer, solider, manchmal sperriger, als viele denken. Zwischen Mittelstandsrealität, digitaler Transformation und der spröden, aber eigenwillig-charmanten Stadtkultur entwickelt der Beruf hier einen ganz eigenen Ton. Wer bereit ist, nicht nur Design, sondern auch Kommunikation im Wortsinn zu leben – zwischen Kunde, Kollegen, Kritik – für den gibt es in Hamm mehr Chancen als mancher denken mag. Ich würde es wieder tun. Nur dieses Meme über Kreative, die morgens um elf „starten“ – das passt hier sicher nicht.