Klimaschutzmanager Jobs und Stellenangebote in Oberhausen
Beruf Klimaschutzmanager in Oberhausen
Zwischen Strategiepapieren, Feinstaub – und zu viel Hoffnung? Klimaschutzmanager in Oberhausen
Es gibt diese eine Frage, die bei den Mittagspausen irgendwann aufploppt: Was genau macht eigentlich ein Klimaschutzmanager – speziell hier in Oberhausen, mitten im Ruhrgebiet, geprägt von grauer Industrieluft und hübscher Auenlandschaft am Stadtrand? Ich nehme die Perspektive von innen heraus: Ich schreibe diesen Text gewissermaßen mit beschuhten Füßen, die schon auf dem Linoleumboden eines Rathauses standen, irgendwo zwischen Veranstaltungsplakat und altgedientem Luftreiniger.
Die Berufsbezeichnung klingt zunächst wuchtig. Klimaschutzmanager. Irgendwie wie Weltretter im Bezirksformat. In Wahrheit ist das Jobprofil eine Mischung aus Strategie, Kommunikation, Zahlenflut, Pragmatismus und – sagen wir – Frustrationstoleranz. Wer beruflich Fuß fassen will in diesem Bereich, muss wissen: Oberhausen ist kein hippes Klimamekka. Die Stadt kämpft mit Altlasten, mit sozialer Schieflage, manch maroder Schule und dem Schatten der Montanindustrie. Das ist keine Wohlfühlzone – und doch tickt gerade hier, überraschenderweise, ein relativ lebendiger Klimaschutzmotor.
Regionale Unternehmen und die Stadtverwaltung ringen sichtbar miteinander. Wo entstehen Solardächer auf Schulgebäuden, wie werden Radwege tatsächlich nutzbar, und warum fährt der neue E-Bus eigentlich immer noch im Schneckentempo? Wer sich als Klimaschutzmanager betätigt – Berufseinsteiger ebenso wie überzeugte Quereinsteiger –, der rutscht mitten hinein in verworrene Schnittstellen: Städtebau, Mobilität, Energieversorgung, Fördermittel. Nichts funktioniert isoliert. Kurze Rückfrage an mich selbst: Liegt es an den Strukturen, am ewigen Abstimmungsbedarf oder am manchmal fast schon zynischen Stolz, den die Stadt auf ihre rauchigen Wurzeln entwickelt hat? Wahrscheinlich ein bisschen von allem.
Manchmal unterschätzt: Die eigentliche Jobrealität hat mit romantischer CO₂-Jäger-Heldenmythologie wenig zu tun. Hier wird gerechnet, moderiert, kompromittiert – und, ja: akzeptiert, dass die klimaneutrale Modellkommune in weiter Ferne liegt. Tagesgeschäft heißt: Förderanträge prüfen, Projekte voranfluchen (mal ehrlich: nicht selten fühlt es sich so an), Bürgerbeteiligung organisieren, politische Auflagen jonglieren. Zwischen PowerPoint-Schlachten und Trägerdiskussionen bleibt dennoch ein Rest Stolz, wenn zum Beispiel die städtische Schulbaumoffensive zeigt: Der Wandel ist langsam, aber er passiert.
Reizvoll (und bisweilen paradox): Oberhausen zahlt nicht wie München, aber auch nicht so schlecht, dass es kein Sprungbrett sein kann. Einstiegsgehälter bewegen sich meist zwischen 2.900 € und 3.400 €. Mit Erfahrung und Projektverantwortung sind 3.600 € bis 4.200 € durchaus realistisch – vorausgesetzt, man bringt Durchhaltevermögen, Expertise und vielleicht eine Spur lokalen Dickkopfs mit. Hochschulabschlüsse werden als Standard vorausgesetzt, idealerweise mit Bezug zu Umweltmanagement, Stadtplanung oder erneuerbaren Energien. Beruflich weiterkommen? Klar – aber meist über die Breite, weniger über die Hierarchie.
Was bleibt nach mehreren Monaten im Beruf? Ein bunter Mix aus Genugtuung und Zweifel. Man ist weder der Star auf dem Podium noch ein unsichtbares Rädchen, sondern irgendetwas dazwischen – ein Katalysator, der an vielen Stellen den Finger in Wunden legt und trotzdem oft Lösungen herausholt, die eine Spur nachhaltiger sind als zuvor. Aufgabenfeld Klimaschutzmanagement in Oberhausen: kein Leichtes, aber eines, das Sinnbehauptung und unverwüstlichen Realismus gleichermaßen einfordert. Wer beides mitbringt, wird hier mehr erleben als in manchem Greenwashing-Musterstädtchen. Und gelegentlich – spürbar mehr bewirken.