CIGO Bruck | Kiosk | 82256 Fürstenfeldbruck
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CIGO Bruck | Kiosk | 85221 Dachau
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Manchmal ist es ein kleines Lächeln beim Kaffeeverkauf, manchmal der kurze Wortwechsel mit dem Stammkunden, ein anderes Mal schlicht das Geräusch von Kleingeld in der Kassenschublade – man unterschätzt leicht, wie viel Alltag und Lokalkolorit an einem Kiosk in Oldenburg zusammenkommen. Wer, wie ich damals am ersten Arbeitstag, mit der Vorstellung beginnt, Kiosk-Verkäufer sei bloß Kassieren und Ware einräumen, bekommt schon nach wenigen Schichten einen anderen Blick auf das Geschäft. Ehrlich, das Kioskgeschäft hier in der Stadt ist nicht Fließband, sondern Improvisationstheater mit Preisschild: mal eine Prise Nerven gefragt, mal ein Hauch Menschenkenntnis, zwischendurch Zahlenjonglage und, nicht zu selten, auch ein Händchen für Konfliktmanagement. Klingt übertrieben? Ist es nicht.
Wer in Oldenburg einen Kiosk übernimmt oder in den Job einsteigt (und das tun überraschend viele nach Branchenwechsel), der tritt nicht in ein verstaubtes Hinterzimmergeschäft. Nein, die Verkaufsfläche ist zwar oft kleiner als die eigene Küche, das Kundenspektrum dafür umso bunter gemischt. Morgens hast du die Schichtarbeiter, mittags die Schüler mit Heißhunger auf Süßkram, abends die halbe Nachbarschaft für Tabak und Bier. Das klingt nach wenig Drama, aber der Teufel steckt im Detail: Alterskontrollen sind Pflicht, strikte Hygieneauflagen Alltag – und wenn mitten im Trubel der Lottozettel-Drucker streikt, kommt man sich vor wie in einer schlechten Sitcom.
Wer jetzt denkt, das „bisschen Verkaufen“ sei alles: Weit gefehlt. Die Stellenbeschreibung ist ein Flickenteppich; irgendwo zwischen Warenbestellung, Kassenführung, kleiner Buchhaltung und regelmäßigem Griff zur Wischmoppe. Aber vor allem ist der Kiosk ein Knotenpunkt – manchmal Infotresen für Gäste aus dem restlichen Niedersachsen, mal Kontaktbörse für Nachbarn, gefühlt sogar Mini-Tankstelle (nur eben ohne Zapfsäule, aber mit Öl und Eis am Stiel). Und das alles ohne Filtersprache. Über den Tresen geht mehr als Ware: Da kommt alles – Fragen nach dem günstigsten Weg zur Uni, ein Schulterklopfer als Trost, manchmal auch schlicht der Wunsch nach kurzem Zuhören. Es sind die menschlichen Nuancen, die diesen Job – ganz ehrlich – herausfordernder machen, als viele denken.
Tja, die Frage brennt vielen unter den Nägeln – und nein, hundertprozentig befriedigende Antworten gibt’s selten. In Oldenburg liegt der Stundenlohn meistens zwischen 12 € und 14 €, was auf einen Monatslohn je nach Schichtintensität so in Richtung 1.800 € bis 2.400 € reicht. Feiertagszuschläge oder Trinkgeld gibt’s manchmal, aber das ist eher ein Zubrot, kein finanzielles Fundament. Wer Eigentum abbezahlen will, muss clever wirtschaften – das ist nun mal Fakt. Andererseits: Die Teilzeitmodelle bieten eine gewisse Flexibilität. Für Eltern oder Studierende – und davon hat Oldenburg reichlich – ist das kein schlechtes Argument.
Womit niemand rechnet, bevor man hinterm Tresen steht: Die technische Evolution hat auch im Kiosk Einzug gehalten. Die sprichwörtliche Registrierkasse ist historisch – heute oft Laptop-Kassen, mobile Scanner, EC-Zahlung, Lieferdienste auf Zuruf. Auch RFID-Chips für Zigarettenregale oder Kaffeebestellung per QR-Code sind keine Großstadtsaga mehr. Freilich, nicht jeder Kiosk ist auf dem Digital-Trip, aber die Konkurrenz in Oldenburg zieht an – und mit ihr die Ansprüche der Kundschaft. Wer das ignoriert, bleibt irgendwann auf den Lutschern im Regal sitzen.
Klar, es gibt Routine. Und ja, manchmal ist alles copy & paste – Zigaretten, Wasser, Zeitung, Repeat. Aber dann, mittendrin, passiert wieder etwas Ungeplantes: Eine kleine Randnotiz im Leben eines Kioskverkäufers, für die es keine Checkliste gibt. Genau das macht den Reiz und auch die Schwierigkeit aus. Wer in Oldenburg in diesem Beruf Fuß fassen will, braucht Pragmatismus, Herz (es klingt kitschig, ist aber so), eine gewisse Resilienz und die Fähigkeit, das eigene Humorlevel trotz langfristigem Kontakt mit Mensch und Maschine aufzubewahren. Karriere im klassischen Sinne mag hier begrenzt sein – aber für die, die Nahkontakt, Autonomie und einen Hauch „urbanes Dorf“ lieben, ist es vielleicht sogar der unterschätzteste Job der Stadt.
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