CIGO Bruck | Kiosk | 82256 Fürstenfeldbruck
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CIGO Bruck | Kiosk | 85221 Dachau
CIGO Bruck | Kiosk | 82256 Fürstenfeldbruck
Strandhaus37 Restaurant - Lounge - Beach Club | 37083 Göttingen
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Wer morgens durch Kassel streift – sei es am Hauptbahnhof, am Königstor oder irgendwo zwischen Nordstadt und Wilhelmshöhe – kommt nicht umhin, dem typischen Kiosk zu begegnen: diese kleinen, manchmal etwas schrulligen Alltagsinseln. Von außen nüchtern, von innen oft überraschend vielseitig. Was viele vergessen: Hinter der Kasse steht ein Mensch, der mehr können muss, als nur Brötchen in Tüten stecken und Wechselgeld herausgeben. Ich schreibe hier bewusst aus der Perspektive von denen, die mit dem Gedanken spielen, Kioskverkäufer zu werden – ob Berufsstarter oder mit etwas Welt in der Tasche, aber nie um ein paar Fragen verlegen.
Das Klischee sagt: Im Kiosk verkaufen Menschen Zigaretten, Lottoscheine und irgendetwas, das ein schnelles Frühstück sein könnte. Die Wirklichkeit – zumindest in Kassel – ist: Die soziale Nähe entscheidet den Tag, nicht die Ware allein. Stammkunden kennen, Trinkgelder erhaschen, mit dem einsamen Rentner fünf Minuten über das Wetter reden. Oder auch nicht, wenn die U-Bahn im Rücken schon mahnend quietscht. Kioskverkauf verlangt Spontanität, Nerven und eine Portion Menschenkenntnis, die weder im Lebenslauf steht noch sich in Schulnoten abbildet. Wer sich auf Routinen einlässt, merkt ohnehin schnell: Der einzige Plan ist, dass nichts planbar bleibt.
Kassel mag zwar keine Millionenstadt sein, aber die Dynamik des Einzelhandels ist hier alles andere als provinziell. Kioske, vor allem die im Innenstadtbereich oder an Verkehrsknotenpunkten, funktionieren wie Seismografen für gesellschaftliche Trends. Plötzlich wollen Kunden veganen Snack oder kontaktlos zahlen – na klar, muss gehen. Manchmal fragt man sich, wie viel Wandel ein so kleiner Laden eigentlich verträgt. Und trotzdem: Kioske halten durch, weil sie sich schneller drehen als manch großer Supermarkt – zumindest wenn die Inhaberin den richtigen Riecher beweist. Wirtschaftlich? Nun, es ist kein Geheimnis, dass die Margen oft schmal sind. Einstiegsgehälter liegen in Kassel momentan meist zwischen 2.200 € und 2.500 €, mit der Chance auf ein paar zusätzliche Euros, wenn Vielseitigkeit und Engagement stimmen. Feilschen bringt nichts, aber wer wirklich mitdenkt, bekommt zumindest öfter „Danke“ als anderswo.
Vor zehn Jahren hätte wohl niemand geglaubt, dass ein Kiosk ohne Touchscreen-Kasse kaum noch existieren kann. Heute? Selbst der Kaffeeautomat spuckt Bons aus, die man im Zweifelsfall für die Buchhaltung verwahren muss. Kassel ist da keine Ausnahme, vielleicht nur ein bisschen pragmatischer als München oder Hamburg. Viele Neueinsteiger merken schnell: Klicks und Scans gehören längst zum Alltag. Klar, die Technik hilft, aber sie verlangt auch ständiges Umlernen. Wirklich spannend wird’s, wenn eine Lieferung verspätet kommt, die EC-Zahlung streikt und draußen bereits sechs Leute drängeln – dann zählt Fingerspitzengefühl mehr als jeder Automat. Und manchmal, das ist die bittere Wahrheit, muss aufgeschoben werden, was eigentlich easy gedacht war.
Ist das alles? Sicher nicht. Während der große Einzelhandel auf Selbstbedienung und automatisierte Abläufe setzt, bleibt der Kasseler Kiosk eine Bastion des Zwischenmenschlichen. Ich behaupte: Wer hier startet, lernt fürs Leben – Stressmanagement, improvisierte Verkaufsgespräche, Einnahmen und Ausgaben im Blick. Wer beruflich wachsen will, kann aufbauen: Manche Kioskinhaber suchen gezielt nach Mitarbeitenden, die auch kleine Lagerbestellungen stemmen, Nachtschichten nicht scheuen oder ein Händchen für neue Produktideen haben. Weiterbildung? Gibt es in Kassel, ob zu Hygienevorschriften, Kassensoftware oder sogar zum Thema Jugendschutz. Vieles ist Learning by Doing, manches auch echte Professionalisierung. So oder so: Auch an der Fulda gilt – den perfekten Tag gibt es nicht. Aber viele kleine, mal bessere, mal schlechtere. Und seltsamerweise frage ich mich manchmal, ob ich eine andere Branche überhaupt noch ernst nehmen kann, die keinen eigenen Kiosk besitzt.
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