Augentagesklinik Dres Nowack | 18273 Güstrow
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Bundeswehr | Neubrandenburg
Treuhand Hannover GmbH Steuerberatungsgesellschaft | Schwerin
VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG | 18055 Rostock
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Gleich vorweg: Wer meint, die Kieferorthopädie in Rostock sei eine beschauliche Angelegenheit mit Ostseepanorama und Plauderstündchen über Zahnspange und Co., denkt ein wenig zu kurz. Ich sage das, weil ich den Alltag – die leisen Zwischentöne, aber auch die knirschenden Grenzen – von innen kenne. Vielleicht nicht von den ersten Sandkastenjahren als KFO-Groupie an, aber lang genug, um zu wissen: Hier an der See ist zwar vieles im Fluss, aber manches schwimmt gegen die Strömung. Vor allem, wenn man als Berufseinsteiger:in den Sprung ins Wasser wagt.
Der Job? Zahnspangenkosmonaut – könnte man manchmal meinen. Jede Stunde ein neues Gebiss, jede Patientin bringt besondere Eigenarten mit. Die meisten denken dabei sofort an Brackets und bunte Gummis, klar. Doch eigentlich ist Präzision der eigentliche Kern dieses Berufsfeldes. Es geht weniger um Moden als um minutiöse Diagnostik, oft gestützt durch digitale Röntgenverfahren, Intraoralscanner oder gar KI-gestützte Prognosen, die in den Praxen langsam Einzug halten. Was viele unterschätzen: Der Patient von heute ist ein fordernder, informierter – und mitunter ungeduldiger – Kunde. Dass die Arbeit des Kieferorthopäden längst nicht mehr nur Handwerkskunst, sondern zunehmend Hightech ist, wird in Rostock besonders spürbar. Nicht selten sind es Studierende, die auf einen perfekten „Biss“ hoffen, digitale Beratung inklusive – und diese Erwartungshaltung verwandelt die Praxis schonmal in einen kleinen Technikpark.
Wer sich hier – zwischen Kröpeliner Tor und Warnemünde – beruflich niederlässt, merkt rasch: Die KFO-Landschaft in Rostock ist anders als im Süden der Republik. Historisch gewachsen, aber mit gewisser Enge. Die Praxen sind häufig Einzelunternehmen; Großketten, wie sie im Rhein-Main-Gebiet Fuß fassen, sind hier die Ausnahme. Dafür aber: eine beständig hohe Nachfrage, befeuert von einer wachsenden städtischen Bevölkerung und dem Zuzug junger Familien. Gleichzeitig bleibt der Eintritt in die KFO-Welt anspruchsvoll – ganz besonders für jene, die um- oder einsteigen. Es braucht viel Durchhaltevermögen, ein feines Gespür für Kommunikation (und Geduld!). Mit Glück und Engagement lässt sich ein solides Einkommen erzielen: Einstiegsgehälter bewegen sich meist zwischen 3.800 € und 4.500 €, mit ein paar Jahren Erfahrung, Spezialisierung und gegebenenfalls Leitungsaufgaben können es 5.500 € bis 7.000 € werden – wobei Praxismitinhaberschaft oder Selbstständigkeit noch einmal eine andere Gehaltsdimension eröffnen.
Die Digitalisierung hat die Ostsee nun wirklich erreicht – selbst wenn manche Praxen an den Charme von 90er-Jahre-Wartezimmern erinnern. Moderne Kieferorthopäd:innen hier werden mit Fragen nach 3D-gedruckten Apparaturen, alignerbasierter Behandlung oder Telemonitoring konfrontiert. Wer da nicht am Ball bleibt, steht schnell abseits. Weiterbildung ist also Pflicht, nicht Kür; in Rostock gibt es Möglichkeiten zur Spezialisierung: Die Universität bietet Fortbildungen in Kieferorthopädie und regelmäßige Expertentreffen, oft mit regionalem Bezug. Kurios: Man lernt nie aus, vor allem, weil gerade in der Nachwuchsversorgung (junge Patient:innen, neue Therapiekonzepte, individuelle Wünsche) ständig neue Herausforderungen auftauchen. Mir fällt auf: Gerade Quereinsteiger:innen, die aus der Zahnmedizin rüberwechseln, haben einen Vorteil, wenn sie bereit sind, kontinuierlich zu lernen – denn in keinem anderen Ort der Gegend prallt die alte Schule so stark auf die neuen technischen Möglichkeiten wie hier.
Am Ende ist das Arbeiten als Kieferorthopäd:in in Rostock eine Frage der individuellen Mischung: Fachwissen, Ausdauer, ein Quäntchen Sturheit – und der Bereitschaft, zwischen Techniktrubel und Patientengespräch nicht den Humor zu verlieren. Die See ist nie ganz ruhig; dasselbe gilt für den Beruf. Manchmal ärgert einen das System, dann wieder zaubert einem ein kleines Lächeln zwischen Zahnspange und Haltebogen ein Erfolgserlebnis ins Gesicht. Wer sich darauf einlässt, wird feststellen: Rostock bietet weniger Scheinwerferlicht als Berlin – aber weit mehr Gestaltungsspielraum, als die meisten erwarten. Vorausgesetzt, man ist bereit, mit anzupacken. Vielleicht ist das das eigentliche Ostseewunder.
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