Kfz Mechatroniker Nutzfahrzeugtechnik Jobs und Stellenangebote in Freiburg im Breisgau
Beruf Kfz Mechatroniker Nutzfahrzeugtechnik in Freiburg im Breisgau
Kraftprotze im Wandel – ein Blick auf den Alltag als Kfz Mechatroniker für Nutzfahrzeugtechnik in Freiburg
Frühmorgens, irgendwo zwischen Schwarzwald-Rand und Basler Straße: In der Werkstatt riecht es nach Öl, Bremsstaub, manchmal auch nach jener seltsamen Mischung aus Gummi und Elektrik – untrügliche Zeichen dafür, dass hier nicht nur geschraubt, sondern täglich an den richtig großen Maschinen gearbeitet wird. Nutzfahrzeugtechnik – das klingt ein wenig nach rostigen Lkw, nach Ruß, nach endlosen Autobahnkilometern. Aber, Hand aufs Herz: Wer glaubt, der Job habe sich seit den 90ern kaum verändert, täuscht sich. Und zwar gewaltig.
Was macht den Alltag in Freiburg speziell? Nun, die Region ist nicht das industrielle Herzzentrum Deutschlands – hier fahren mehr Linienbusse als Schwertransporte, Paketzusteller prägen das Stadtbild fast genauso wie die Bullen von den Entsorgungsunternehmen. Wer in der Nutzfahrzeugtechnik arbeitet, muss also nicht nur die Technik von Mercedes Actros oder MAN Lion’s City kennen, sondern oft auch über Umwege improvisieren können. Ersatzteil zu spät geliefert? Dann eben mit dem, was da ist. Und wenn wieder eine Flotte E-Stadtbusse defekt am Hof steht, wünscht man sich plötzlich, man hätte im letzten Winter doch noch die Schulung zum Hochvolttechniker gemacht. Ach, Freiburg könnte einen glatt dazu zwingen, sich fortzubilden.
Apropos Technik – der Beruf ist seit Jahren im Umbruch. Diesel war mal König, heute kommen leise summende E-Busse zum Räderwechsel in die Halle. Das bedeutet: Statt Kolbenfresser jetzt ISOBUS-Diagnose, statt Schraubenschlüssel öfter das Tablet in der Hand. Ich habe den Eindruck, dass manche Betriebe mit diesem Tempo kaum nachkommen. Wer frisch von der Ausbildung kommt, spürt das vermutlich sogar als Chance: Die Alten können zwar alles an der Druckluftbremse, aber beim CAN-Bus-Protokoll wird’s eng. Umgekehrt unterschätzen viele Einsteiger die Praxis – einen 48-Tonner auf die Bühne zu bugsieren, ist eben doch eine andere Hausnummer als am Pkw zu schrauben.
Und dann das leidige Thema Gehalt. Freiburg glänzt nicht als Lohnhochburg – trotzdem zahlt die Branche vernünftig. Realistisch? Einstiegsgehälter ab etwa 2.800 € sind drin, vor allem bei größeren Flottenbetreibern. Mit ein paar Jahren Erfahrung – und der Bereitschaft, auch mal abends rauszurücken, falls ein Stadtbus streikt – kann das Einkommen Richtung 3.200 € bis 3.600 € klettern. Klar, die Unterschiede zwischen privaten Werkstätten, kommunalem Fuhrpark oder großen Logistikunternehmen sind beachtlich. Was viele unterschätzen: Wer in Freiburg zuverlässig arbeitet, kriegt oft mehr als nur sein Monatsgehalt – die Sprachregelung „unbefristeter Vertrag und Überstundenregelung“ ist hier oft kein bloßes Lippenbekenntnis.
Liegt das Glück also unter dem Fett und den Hydraulikschläuchen? Schwer zu sagen. Wer praktisch veranlagt ist, keine Angst vor dreckigen Händen und steilen Lernkurven hat und sich vorstellen kann, auch nachmittags mal bei 32 Grad im Bus-Motorraum zu stehen, findet in Freiburg einen Arbeitsplatz, der selten langweilig wird. Ich jedenfalls mag diese ehrliche Mischung aus klassischem Handwerk und digitaler Technik, die man als Kfz Mechatroniker für Nutzfahrzeuge inzwischen beherrschen muss. Heute Räderwechsel am Müllwagen, morgen Fehlerauslese an der Brennstoffzelle – Freiburg zwingt einen, in Bewegung zu bleiben. Und ehrlich: Manchmal ist genau das der eigentliche Reiz an diesem Beruf.