BMW Group | 04103 Leipzig
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BMW Group Werk Leipzig | 04103 Leipzig
BMW Group | 09028 Chemnitz
BMW AG Niederlassung Chemnitz | Röhrsdorf
ReWa Mobile GmbH | 04435 Schkeuditz
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Der Werkstattboden in Leipzig knirscht noch immer vertraut unter den Sicherheitsschuhen, aber irgendetwas hat sich verändert. Wer als Kfz Mechatroniker oder Mechatronikerin in der Motorradtechnik neu einsteigt – oder den Sprung vom Pkw- in die Zweiradwelt wagt –, spürt schnell: Das Handwerk bleibt, doch die Anforderungen wandeln sich. Sattes Motorenbrummen und der harzige Geruch von Schmierstoffe – ja, das gehört zweifellos zum Alltag. Aber daneben piept und leuchtet es heute an jedem dritten Moped aus dem Diagnosetool heraus. Elektronik, Fahrassistenzsysteme, ja, in Luxussegmenten sogar semi-autonomes Fahren: All das ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern schon jetzt Realität in den Leipziger Fachwerkstätten.
Natürlich bleibt der Schraubenschlüssel ein treuer Begleiter – speziell zwischen April und September, wenn die Leipziger Motorradfahrer wieder auf die Piste gehen und zur Inspektion in die Werkstatt schlendern, das eigene Gefährt ein bisschen wie ein Familienmitglied behandeln. Doch das Bild vom verölten Einzelkämpfer mit Classic-Bike verflüchtigt sich zusehends. Heutzutage ist Multitasking gefragt: Servicearbeiten an der Gabel? Klar. Software-Update fürs Motorsteuergerät? Gehört dazu. Und dann noch schnell ein Fehlerprotokoll auslesen und mit dem Kunden (oft digital-affin, gelegentlich auch kompliziert) auf Augenhöhe fachsimpeln. Klingt nach Überforderung? Schwer zu sagen – man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran, zwischen altem Epos und neuem Code zu pendeln. Das ist keine Raketenwissenschaft; aber auch kein Spaziergang.
Der Leipziger Markt, so viel ist sicher, bleibt stabil – jedenfalls im Vergleich zu anderen Großstädten, wo die Motorradkultur teils auf dem Rückzug ist. Hier spielt das Zweirad, im Gefolge hoher Spritpreise und mangelnder Parkplätze, sogar eine wachsende Rolle. Technikbegeisterte Youngster kommen ebenso auf ihre Kosten wie erfahrene Schrauber, die vielleicht schon mal mit dem Gedanken spielen, „noch mal was ganz Anderes“ zu machen. Lohntechnisch? Nun, das lässt sich trefflich diskutieren: Im Schnitt startet man aktuell mit etwa 2.300 € bis 2.600 €, wobei etablierte Werkstätten in Leipzig manchmal – Achtung, kein Scherz – schon für Einstiegsgehälter von 2.800 € bis 3.000 € offen sind, zumindest wenn Erfahrung und eine saubere Arbeitsweise im Gepäck sind. Hohe Ansprüche, solider Verdienst, aber glamourös? Selten. Manchmal auch einer dieser Jobs, bei denen am Monatsende mehr Herzblut als Scheine in der Tasche steckt.
Das spricht nicht gegen das Handwerk – im Gegenteil. Wer bereit ist, sich neue Skills zu erarbeiten, hat in Leipzig Chancen: Vom klassischen Service-Techniker über Spezialfälle im Bereich E-Motorräder bis hin zu Diagnose-Profis mit IT-Know-how. Die Werkstattlandschaft ist heterogen; es gibt Mittelständler, Familienbetriebe, große Markenvertretungen. Wer Lust hat, kann sich in Kunststofftechnik, Fahrwerksoptimierung oder eben digitale Diagnostik weiterqualifizieren – und niemand wird schief anschauen, wenn dabei auch die eine oder andere Weiterbildung auf dem Tisch landet. Kleiner Tipp aus Erfahrung: Wer digitale Themen nicht mehr nur „mitlaufen lässt“, sondern aktiv aufnimmt, wird in den nächsten Jahren nicht so schnell ersetzbar sein. Das mag altklug klingen, aber: Ich habe schon zu oft erlebt, dass diejenigen, die ihr Wissen teilen (und offen für Neues bleiben), am Ende das Rennen machen.
Was viele unterschätzen: Es ist ein Berufsfeld mit ganz eigenem Stolz. Die Wertschätzung sieht man selten auf großen Plakaten; stattdessen gibt’s gelegentlich ein ehrliches Dankeschön vom Kunden – oder ein gemeinsames Lachen im Pausenraum nach einer vertrackten Motorschaden-Reparatur. Fahrräder, E-Roller, Oldtimer, Highend-Maschinen – die Bandbreite ist in Leipzig auffallend breit. Vielleicht ist es ja diese Mischung aus Moderne, Regionalstolz und kerniger Werkstattehre, die den Beruf so spannend hält. Und wenn nach Feierabend die Hände vom Dreck schwarz und das Hirn voll von Fehlercodes ist, weiß man oft: Geschafft. Und vielleicht doch ein bisschen stolz.
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