BMW Group | 10115 Berlin
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BMW Group Werk Berlin | 10115 Berlin
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Motorradschrauber in Berlin? Das klingt manchmal nach Abenteuer und Benzingesprächen am Werkstatttresen, manchmal schlicht nach Handwerk mit schmutzigen Fingern. Wer heute als Berufseinsteigerin oder erfahrener Schrauber in die Motorradtechnik einsteigt – Achtung, die Stadt ist ein anderes Biest als die dörfliche Hobbywerkstatt. Das sieht man schon an der Straßenkante: Vielgestalt, schnell, verwinkelt. So sind auch die Jobs, mit ihrer besonderen Berliner Note, irgendwo zwischen Tradition und urbanem Übermut. Kann man sich daran gewöhnen? Ja, und manchmal wächst man gerade daran.
Das Aufgabenspektrum ist breiter als noch vor wenigen Jahren – und genau das unterschätzen viele, vor allem Quereinsteigerinnen. Klar, Zündkerzen wechseln, Vorderrad ausbauen – das geht fast noch mit geschlossenen Augen, aber moderne Motorsteuerung, ABS-Systeme, E-Bikes mit digitalem Diagnosetool? Da wird’s spannend und manchmal ruft der Kopf nach Aspirin. Viele Berliner Betriebe setzen längst auf Mischflotten: klassische Maschinen, italienische Exoten, E-Scooter aus Fernost. Das muss man technisch erst mal jonglieren können. Die Realität in der Werkstatt: Multimeter in der einen, Drehmomentschlüssel in der anderen Hand. Wer sich für stumpfe Routine interessiert, bekommt schnell Langeweile – oder sucht sich besser was Anderes.
Bleibt die Frage: Wie sieht’s hier mit Anerkennung und Lohn aus? Berlin ist eine Stadt der Gegensätze, auch beim Verdienst in der Motorradtechnik. Das Einstiegsgehalt? Meist zwischen 2.400 € und 2.800 €. Klingt jetzt nicht nach Reichtum, ehrlich gesagt. Fachkräfte mit drei bis fünf Jahren Erfahrung und Schwerpunkt Zweirad-Elektronik können auf 2.900 € bis 3.600 € hoffen – schlappt man jedoch in einen Spezialladen für Oldtimer, kann’s je nach Saison auch mal weniger sein. Oder mehr, falls ein solventer Privatkunde aus Grunewald plötzlich eine komplette Restauration bucht. Es bleibt volatil, schwankend – so wie Berlins Wetter: selten langweilig, aber nie zu hundert Prozent zuverlässig.
Spannend wirkt zudem das Thema Weiterbildung. Wer hier stehenbleibt, steht irgendwann draußen. Der Berliner Markt zieht mittlerweile allerlei Innovationen an: Elektrifizierte Urban Mobility à la Elektroscooter, Software-Updates am Motorrad, Werkstatt-Apps, automatisierte Ersatzteillogistik… Irgendwie Hightech, aber nicht so distanziert, wie man meinen könnte. Weitergebildete Mechatronikerinnen – das merkt man in der Praxis deutlich – sind begehrt, vor allem, wenn sie sich nicht scheuen, mal neue Wege zu gehen. Akzeptieren, dass E-Mobilität kein vorübergehendes Gerücht mehr ist. Manche hadern damit, andere lieben die Herausforderung. So ist das eben: Wer sich nicht wandelt, hat im Berliner Motorradkosmos wenig Chancen auf die wirklich spannenden Projekte.
Eine Sache zum Schluss, ohne Pathos: Motorradtechnik lebt in Berlin vom Zusammenspiel aus handwerklichem Können und einem unaufgeregten Blick für neue Trends. Wer sich darauf einlässt, findet hier mehr als nur einen „Job zum Abspulen“. Es ist ein Beruf, der schmutzig sein kann – und manchmal ziemlich stolz macht. Oder, um es auf Berliner Art zu sagen: Meckern kann jeder. Besser ist, man schiebt die nächste Maschine rein und macht sich die Hände dreckig. Genau das ist manchmal – mitten im Großstadtdschungel – erstaunlich befriedigend.
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