BMW Group | 80331 München
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BMW AG Niederlassung München | 80331 München
DEKRA Automobil GmbH | 93155 Hemau
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Fangen wir ehrlich an – Motorräder sind keine Alltagsmaschinen wie Waschmaschinen (obwohl ich mal eine reparieren musste, aber das ist eine andere Geschichte). Hier geht’s ums Schrauben, Tüfteln, ja fast schon „Fühlen“ von Technik. Wer in Augsburg als Kfz Mechatroniker für Motorradtechnik einsteigt, merkt schnell: Der Job ist beides, Mechanik und Leidenschaft. Klar, ohne Drehmomentschlüssel und Diagnosesoftware läuft heute nichts mehr. Doch für die meisten Schrauber:innen – und das sage ich mit Respekt – zählt am Ende immer noch das Gefühl für Metall und Maschine.
Motorradtechnik in Augsburg? Klingt erstmal nach Nische. Tatsächlich ist die Szene erstaunlich breit gefächert. Von kleinen Familienbetrieben am Stadtrand (man erkennt sie an den chaotisch-sympathischen Werkstatthöfen) bis hin zu markengebundenen Fachwerkstätten oder sogar E-Motorrad-Startups – das Spektrum ist groß. Was auffällt: Die Dichte an Motorradbegeisterten in und um Augsburg ist hoch, und mit ihr auch die Nachfrage nach Fachleuten, die sich nicht so leicht von neuen technischen Spielereien abschrecken lassen. Quick Fact: Die Umstellung auf elektronische Assistenzsysteme stellt viele Betriebe vor echte Herausforderungen. Für Berufseinsteiger:innen heißt das übersetzt: Wer Bock auf E-Diagnose und den Umgang mit softwarebasierten Systemen hat, wird schneller zur gesuchten Fachkraft, als manche denken.
Manche erwarten immer noch den „starken Schrauber“, der das Motorrad mal eben unterm Arm in die Werkstatt trägt – Klischee pur und längst überholt. Natürlich braucht es ein Händchen für Werkzeug und den Mut, sich auch nach zwanzigmaligem Scheitern nochmal an einen festgefressenen Bolzen zu wagen. Aber: Wer heute mit Motorrädern arbeitet, sollte mit Laptop und Multimeter mindestens genauso vertraut sein wie mit Zündkerzenschlüssel und Bremsenreiniger. Augsburg entwickelt sich da ziemlich rasant: Die Nachfrage nach technischen Allroundern mit Know-how in Elektronik, Fehlersuche und Software-Updates steigt. Ob das nun die Berufsehre berührt – anderes Thema. Fakt ist: Ohne Bereitschaft zur Weiterbildung bleibt man irgendwann stehen. Und ja, das gilt auch für alte Hasen, nicht nur für Frischlinge.
Jetzt wird’s heikel: Die Sache mit dem Geld. Wer mit Zahlen geizt, hat meist noch nie das tatsächliche Gehaltsniveau gecheckt. In Augsburg, so meine Erfahrung und das Feedback aus Werkstattrunden, bewegt sich das Einstiegsgehalt meistens zwischen 2.400 € und 2.800 €. Je nach Qualifikation und Betrieb – und der Bereitschaft, mal Überstunden zu schieben – kann das mit einigen Jahren Erfahrung und Zusatzqualifikationen bis auf 3.200 € oder gar 3.500 € steigen. Manchmal fragt man sich schon, ob das – angesichts der Skills, die gefordert sind – wirklich angemessen ist. Aber das ist wohl eine Grundsatzfrage, die außerhalb der Werkstatt entschieden wird. Und trotzdem: Wer Freude daran hat, Dinge zu durchdringen, Systemfehler zu finden, Motoren zu reanimieren und Kunden zufriedener wegfahren zu sehen, als sie gekommen sind, der wird selten auf die Uhr schauen. Oder jedenfalls nicht ständig.
Was viele unterschätzen: Augsburg ist mehr als ein Umschlagplatz für Billigräder aus Fernost. Die Kundschaft ist erstaunlich gemischt – vom Studenten mit 125er bis zum Sammler, der für seine italienische Diva das unauffindbare Ersatzteil sucht. Dazu kommen neue Herausforderungen, die sich rasant entwickeln: E-Mobilität im Zweiradbereich, strengere Umweltauflagen, der Trend zu individuellen Umbauten. Wer hier den Absprung schafft, sich weiterbildet und offen bleibt, hat tatsächlich eine Nische mit Zukunft gefunden. Und die oft beschworene „Handwerkerkrise“? Macht sich bemerkbar, klar – aber sie eröffnet auch Chancen. Wer Qualität bietet und bereit ist, Neues zu lernen, bleibt gefragt. Augsburg ist da fast schon ein Lehrbuchbeispiel für den Wandel: bodenständig, aber experimentierfreudig.
Am Ende dreht sich nicht alles um Modellnummern, Prüfstände oder akkurate Wartungsintervalle. Es ist – zumindest für viele von uns – dieses eigenartige Gefühl, nach Feierabend Maschinen zu haben, die wieder laufen wie am ersten Tag. Nicht alle werden dabei reich, das ist Fakt. Aber es gibt Tage, da zählt eben mehr, dass ein Bike, das eigentlich totgesagt war, dank eigener Hände wieder röhrt. Augsburg ist durchaus ein guter Ort dafür. Und ab und zu, Hand aufs Herz, schleicht man nach Feierabend nochmal durch die Werkstatt, nur um zu hören, wie der Motor nach einer langen Reparatur endlich wieder anspringt. Manchmal braucht’s eben genau das.
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