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Juwelier Uhrmacher Bremen Jobs und Stellenangebote

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Zur Berufsorientierung als Juwelier Uhrmacher in Bremen
Juwelier Uhrmacher Jobs und Stellenangebote in Bremen

Juwelier Uhrmacher Jobs und Stellenangebote in Bremen

Beruf Juwelier Uhrmacher in Bremen

Zwischen Feilenstaub und Digitaluhren: Wer heute Juwelier Uhrmacher in Bremen wird, landet nicht im sprichwörtlichen Elfenbeinturm

Wenn ich durch Bremen gehe – entlang der Weser, durch schnurgerade Arkaden oder manchmal auf unverschämt wirbligen Pflastersteinen – stolpere ich über diese Geschäfte: Juweliere, Uhrmacher, Werkstätten mit abgenutzter Messingklingel. Da schwingt Nostalgie mit, klar. Aber wer meint, der Beruf wäre Relikt aus Zeiten, in denen Herrschaften mit Taschenuhren flanierten, liegt daneben. Es ist ein fragiles Handwerk – aber eben eines, das zwischen alter Schule, cleverer Technik und einer Prise Understatement balanciert.
Mancher fragt sich zu Recht: Haben wir in Zeiten billiger Digitaluhren und Massenware überhaupt noch Uhrmacher nötig? Ja, sage ich. Und die Antwort kommt nicht aus sentimentaler Ecke.


Bremens Uhren: Mehr als Linie, Tradition und Präzision

Bremen ist keine Metropole für hochpreisige Luxusuhren wie Zürich oder London, doch unterschätzen sollte man den Markt hier nicht. Kundenströme sind durchaus vorhanden – Touristen, die für ein Erbstück vorbeischauen, Bremer Familien auf der Suche nach Ringen für das große Fest, Senioren, die nach jahrzehntelangem Ticken ein Uhrwerk retten wollen.
Das Arbeitsumfeld? Wechselhaft. Manche Werkstätten sind urig und vollgestopft – kleine Gerüche, viel Werkzeug, fast schon eine Bühne. Andere Juwelierläden in der Innenstadt wirken klinisch, auf Hochglanz getrimmt, zeigen ihre Zeitmesser wie Juwelen im Safe. Und dazwischen: Eigenbetriebe, oft inhabergeführt, die alles aus einer Hand stemmen müssen.
Was unterschätzt wird: Bei Juwelier Uhrmachern ist zwar klassisches Feingefühl gefragt, aber die Technisierung macht auch in Bremen nicht halt. Ins Gehäuse greifen heute nicht mehr nur Pinzette und Lupe, sondern auch fein abgestimmte Diagnosetools – digitale Messgeräte für Stoßfestigkeit oder Wasserdichtigkeit, computergestützte Feinanalyse, Laserschweißgerät für filigrane Reparaturen. Wer hier einsteigen will, sollte bereit sein, dem Fortschritt gelassen entgegenzublicken.


Vom Alltag: Keine Gnade für grobe Hände – was zählt, ist Geduld (meistens)

Man wird nicht Juwelier Uhrmacher, weil man schnelle Selbstverwirklichung erwartet. Hand auf’s Herz: Präzision hat ihre eigene Taktung. Eine Unruh, die aus dem Gleichgewicht gebracht wurde, ein Brillant mit winziger Macke – hier kostet schon das Zucken der Hand die halbe Arbeitsstunde. Ich sage: Wer geistige Ruhe nicht mitbringt, wird nervös.
Gleichzeitig braucht es etwas Unangepasstes. Routine ja, Sturheit nein. Denn die Kunden werden immer bunter, ihre Anliegen mitunter skurril. Da bringt ein alter Bremer Kapitän seine Seefahrertaschenuhr – Jahrzehnte keinen Tag gestoppt, aber jetzt tickt nichts mehr. Oder die Studentin, deren Smartwatch angeblich magische Kräfte haben soll. Muss man wissen: Der eigene Stil entscheidet mit, ob jemand im Team akzeptiert wird (und die gibt’s in Bremen noch, die echten Werkstattteams).
Ausbildung? Meist klassisch – drei Jahre, manchmal mit Spezialkursen für neue Techniken. Aber nicht jeder bleibt in den Werkstätten: Wer wechseln will, geht zu Uhrenherstellern oder Servicecentern, seltener in den Einzelhandel.


Verdienst, Fortschritt und eine Prise Idealismus

Reden wir nicht drumherum: Reich wird man nicht gleich – selbst in Bremen. Das Einstiegsgehalt rangiert bei etwa 2.300 € bis 2.700 €. Mit Jahren und Spezialisierung – etwa auf Restauration oder hochwertige Marken – klettern die Zahlen. Ich habe von Meistern gehört, die bei 3.000 € bis 3.600 € landen, teils darüber, je nach Auftragslage.
Wie geht es weiter? Wer nur Uhren wechselt und Goldpreise taxiert, bleibt auf der Stelle stehen. Der Sprung kommt durch Weiterbildung: Edelsteinfassen, Gravurtechnik, Mikromechanik – gern auch mit gelegentlichen Abstechern auf Messen oder in Austausch mit Restauratoren. Und Bremen, das sei angemerkt, bietet als Universitätsstadt einen gewissen Vorteil: Die Kreuzung von Handwerk und Wissenschaft wird spürbarer, der Austausch mit Technikern oder Designern nimmt zu (und das schmeckt dem Fortschritt).
Klar, viele Kollegen klagen über Billigkonkurrenz und aggressive Uhrenketten. Aber: Wer ein Fable für echte Substanz und feine Mechanik hat, bleibt gefragt. Gerade in Bremen.


Ist das Beruf oder Berufung? Und warum eigentlich Bremen?

Letzte Gedanken, kein Schlussstrich: Viele unterschätzen, wie viel soziale Nähe zum Job gehört – Stammkundschaft, die ihre ganze Familiengeschichte auf dem Ladentisch ausbreitet. Wer nur für die Zahlen kommt oder den schnellen Reichtum sucht, wird enttäuscht. Aber wer den Alltag in der Werkstatt erträgt – und manchmal genießt! –, der entdeckt das Besondere: Hier lebt noch ein Handwerk, das nicht einfach mit dem Takt der Zeit zu retten oder zu ersetzen ist.
Vielleicht ist das altmodisch, vielleicht aber auch Zukunftsmusik. Ausprobieren muss man es selbst.


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  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.