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Juwelier Uhrmacher Augsburg Jobs und Stellenangebote

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Zur Berufsorientierung als Juwelier Uhrmacher in Augsburg
Juwelier Uhrmacher Jobs und Stellenangebote in Augsburg

Juwelier Uhrmacher Jobs und Stellenangebote in Augsburg

Beruf Juwelier Uhrmacher in Augsburg

Juwelier Uhrmacher in Augsburg: Zwischen Tradition, Präzision und digitalem Wandel

Wer morgens die Schaufenster der Altstadt passiert – goldschimmernde Fassungen, Vintage-Uhren, werkelnde Hände hinter Glas –, könnte meinen, der Beruf des Juwelier Uhrmachers sei ein Auslaufmodell. Nostalgie verkauft sich eben immer. Aber ich würde sagen: Wer genauer hinschaut, merkt schnell, dass in Augsburg mehr tickt als bloß ein paar hundert Jahre alte Zahnradtradition. Da ist Bewegung im Werk. Stillstand? Fehlanzeige.


Das Berufsbild verlangt eine ungewöhnliche Mischung: Fingerfertigkeit, Geduld wie ein Zen-Mönch, Sinn für Ästhetik und den Drang, sich immer wieder auf neue Technologien einzulassen. Klingt erstmal vertraut? Sicher. Aber in Augsburg – also fernab der reinen Großstadtanonymität, aber nah genug an den Puls der Zeit – hat dieser Beruf gerade wieder so eine Art Renaissance. Ich beobachte, wie Betriebe nach jungen Leuten suchen, die nicht nur auf die Minutenanzeige, sondern aufs Große und Ganze schauen. Die klassischen Aufgaben (Reparatur, Restauration, Fertigung und Beratung) – klar, nach wie vor das tägliche Brot. Aber dazu kommen: CAD-gestützte Schmuckentwürfe, Beratung zu nachhaltigen Materialien, digitale Kundenkommunikation. Die Digitalisierung macht auch vor der Werkbank nicht Halt. Ehrlich: Wer gestern noch mit Satzfeile und Ölstein arbeitete, hat heute Tablet und Präzisionsscanner dabei. Ein Spagat. Ohne Netz.


Ein Thema, das unter Kollegen ständig kursiert – das liebe Geld. Von außen staunt man: Gold, Glanz, Luxus. Das klingt nach fettem Gehalt? Ich habe gelernt, dass sich Begeisterung und Geld nicht immer die Hand geben. In Augsburg liegen die Gehälter für Einsteiger typischerweise zwischen 2.300 € und 2.600 €. Mit Berufserfahrung, Spezialisierung im Bereich Restauration oder Edelsteinbewertung, pendelt sich das Einkommen zwischen 2.800 € und 3.400 € ein – Ausreißer nach oben? Möglich, aber eher selten. Manche Betriebe locken mit Erfolgsbeteiligungen oder Zuschlägen für filigrane Spezialaufträge. Was viele unterschätzen: Gerade die inhabergeführten Häuser setzen auf loyale Mitarbeiter und bieten Entwicklungsmöglichkeiten, die in einer Filialkette undenkbar wären. Aber: Wer erwartet, schnell finanziell durchzustarten, wird vermutlich enttäuscht. Es ist ein Marathon, kein Sprint.


Was den Augsburger Markt besonders macht? Für mich ist es dieses Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovationsdruck. Historisch gewachsene Altbetriebe konkurrieren mit Newcomern, die sich auf nachhaltigen Schmuck und smarte Uhrenmodule stürzen. Ein Kollege erzählte mir kürzlich – ganz nebenbei –, dass die Nachfrage nach Reparaturen mechanischer Uhren wieder wächst. Quarzuhr? Smartwatch? Ja, aber selbst die Technikfans wollen plötzlich wissen, wo ein gutes Federhaus sitzt. Ich gebe zu: Manchmal belächelte ich die Renaissance des Handwerks. Heute erkenne ich, dass gerade dieser Mix Chancen bietet – wenn man sich mit Leidenschaft reinfuchst.


Weiterbildung ist in diesem Job keine lästige Pflichtübung, sondern Überlebensstrategie. Neue Legierungen, Zertifizierungen im Edelsteinhandel, Kurse zu 3D-Druck von Fassungen oder Schulungen für digitale Warenwirtschaft – alles drin. In Augsburg gibt’s inzwischen Kooperationsmodelle mit regionalen Berufsschulen und Meisterklassen, die den Nachwuchs gezielt aufs Hier und Jetzt vorbereiten. Der Zusammenhalt? Nicht zu unterschätzen. Wer bereit ist, voneinander zu lernen, wird mit echter Kollegialität und – manchmal – mit einem guten Kaffee an der Werkbank belohnt.


Mein Fazit nach einigen Jahren Beobachtung, und ja, auch aus eigener Erfahrung als Handwerker mit softem Hang zur Technik: Augsburg ist für Juwelier Uhrmacherinnen und Uhrmacher kein sanft gebettetes Ruhekissen, sondern ein lebendiger Marktplatz der Möglichkeiten. Wer es schafft, zwischen Lupe und Laptop zu pendeln, dem geht hier so schnell nicht die Arbeit aus. Und vielleicht – das ist es, was diesen Beruf im Kern spannend macht – muss man sich täglich neu erfinden. Nicht, weil man muss, sondern weil es aus den eigenen Händen heraus will. Oder, um’s anders zu sagen: Hier zählt nicht bloß, was auf dem Zifferblatt steht. Sondern was dahinter passiert.


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  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.