IT Systemelektroniker Jobs und Stellenangebote in Kiel
Beruf IT Systemelektroniker in Kiel
Zwischen Leitungen und Lebensläufen – Der eigenwillige Reiz des IT Systemelektronikers in Kiel
„IT Systemelektroniker“, sagt man, wenn’s besonders präzise kommen soll. Meist nuschelt es sich aber in die Länge, der Beruf. Oder er wird verwechselt: mit den klassischen Elektrikern („Ach, Sicherungskasten?“), den IT-Administratoren („Können Sie mal den Drucker anschauen?“) oder den Mechatronikern („Da machen Sie doch auch was mit Motoren, oder?“). Wer neu einsteigt, ist oft schnell am Punkt, an dem man innerlich stöhnt: Was mache ich hier eigentlich alles – und wohin führt das? Gerade in Kiel, dieser windigen, mittelgroßen Stadt am Wasser, ist die Antwort alles andere als eindeutig. Und irgendwie auch ziemlich spannend.
Praktisch, technisch – und trotzdem nie ganz fertig
Lassen wir die Berufsbezeichnungen mal kurz außen vor. Was passiert tatsächlich? Im Kern geht’s um das Verschmelzen von Informationstechnologie und Elektrotechnik. Kabel ziehen, Netzwerke aufbauen, Systeme testen, Fehlermeldungen jagen – aber eben nicht nur. Die Bandbreite in Kiel ist erstaunlich: Mal wuchtet man Server in den grauen Keller einer städtischen Berufsschule (die Führungskraft will pünktlich Feierabend, alles unter Lichtzeigefinger). Dann ruft ein IT-Dienstleister aus dem Kieler Umland, weil in der kleinen Arztpraxis „plötzlich das WLAN spinnt“. Und plötzlich, zack, installiert man Sicherheitskameras im Hafenbereich. Kein Tag wie der andere – wirklich. Manchmal ist das herrlich abwechslungsreich. Manchmal fühlt es sich aber so an, als würde man für alles, aber für nichts so richtig verantwortlich sein...
Arbeitsmarkt in Kiel: Mehr Bewegung als gedacht
Was viele von außen unterschätzen: In Kiel gibt es – trotz aller Klischees von der ruhigen Förde-Metropole – einen durchaus agilen Arbeitsmarkt in der IT-Systemtechnik. Die Mischung macht’s: Öffentliche Einrichtungen, maritime Industrie, vernetzte Unternehmen aus Mittelstand und Start-up-Kosmos, dazu Handwerksbetriebe mit wachsendem Digitalisierungsdruck. Klar, Hightech wie in Hamburg oder München sucht man vergeblich. Aber es sind gerade die regionalen Mittelständler, die oft händeringend nach klugen Köpfen für IT-Installationen, Netzwerkpflege und Systemwartung suchen. Und zwar nicht nur diejenigen mit zwanzig Jahren Erfahrung, sondern explizit auch Berufseinsteiger:innen oder Leute mit schrägen Karrierebiografien. Wirklich wahr: Wer anpackt, halbwegs kommunikativ ist und nicht gleich beim ersten Kabelsalat in Panik gerät, wird schnell zum unverzichtbaren Allrounder.
Womit wir beim Geld wären – dem leidigen Thema, das offiziell zwar nie alles ist, aber spätestens ab Monatsmitte doch das Denken dominiert. Kurz: Das durchschnittliche Gehalt für IT Systemelektroniker in Kiel pendelt meist zwischen 2.600 € und 3.300 € zu Beginn. Wer ein paar Jahre durchhält, Erfahrung in speziellem Umfeld sammelt oder sich clever fortbildet, kann das Gehalt dann relativ flott in Richtung 3.600 € bis 4.000 € schieben. Allerdings: Ganz große Gehaltsprünge wie im Consulting oder der Softwareentwicklung darf man sich hier nicht ausmalen. Dafür gibt’s Stabilität, eine gewisse Jobsicherheit – „solide norddeutsche Verlässlichkeit“ eben, wie der Kieler ihr Understatement pflegt.
Typische Herausforderungen – und woran man (scheitern) wachsen kann
Ob man nun direkt aus der Ausbildung kommt oder den Quereinstieg wagt: Vieles, was auf dem Papier strukturiert wirkt, gerät in der Praxis schnell ins Flirren. Ich erinnere mich an meinen ersten Außentermin – ein verregneter Vormittag im Winter, Verkabelung im Ladengeschäft, die Inhaberin zwischen Kassensturz und Neukunden, ständig feuchte Ärmel und rutschige Bodenschwellen. Da hilft kein Fachbuch. Man muss flexibel sein. Mitdenken. Gerade in Kiel, wo mal eben „schnell“ das Wetter umschlägt und kein Arbeitstag wirklich nach Schema F läuft, entwickelt man schnell: Improvisationstalent, Nervenstärke und diese typische, leicht ironische norddeutsche Freundlichkeit, die nicht jeden Ärger zu Drama aufbläst. Wer hier sein Handwerk versteht, aber nicht zu stolz ist, für jede Aufgabe auch mal den Schraubendreher beiseitezulegen und nachzufragen, der bleibt nicht lange namenlos.
Wandel durch Technik – und die eigene Position bestimmen
Natürlich frisst die Digitalisierung auch dem IT Systemelektroniker langsam, aber sicher, die klassischen Routinen weg. Cloud-Anwendungen, Remote Monitoring, drahtlose Systeme – vieles wird smarter, einiges läuft fast „von allein“. Klingt bedrohlich? Mag sein. Aber: Gerade in Kiel entstehen daraus neue Arbeitsbereiche. Smarte Sicherheitssysteme in Hafengebieten, vernetzte Gebäudetechnik in Schulen und Behörden, nachhaltige Infrastruktur für Unternehmen mit Hang zur Energieeffizienz – das alles braucht Hände, Köpfe, einen kühlen Blick für den Mix aus Technik und Alltag. Viele unterschätzen, wie viel Spielraum für Weiterentwicklung gerade abseits der Metropolen bleibt.
Mein Fazit? Wer die Unsicherheiten nicht scheut, ist in Kiel als IT Systemelektroniker:innen besser dran, als es oft aussieht.
Man muss nicht jedem Technik-Hype hinterherlaufen. Und auch das große Silicon Valley-Feeling wird hier keines. Aber für alle, die das Bodenständige, Praktische lieben, die zwischen Digitalisierung und echtem Handwerk ihren Platz suchen – mit gelegentlichen Regentropfen auf der Jacke und echten Herausforderungen am Schaltpult –, ist Kiel ein ziemlich unterschätzter Ort. Vielleicht nicht das Paradies. Aber ziemlich nahe dran, für das, was man sucht.