IT Systemelektroniker Jobs und Stellenangebote in Bochum
Beruf IT Systemelektroniker in Bochum
Zwischen Patchkabel und Pulsschlag: IT Systemelektronik in Bochum – ein Beruf im Wandel
Wer morgens mit den Öffis am Bochumer Hauptbahnhof ankommt, weiß: Hier ist Wandel keine graue Theorie, sondern Alltag. Das gilt nicht nur für Stadtbild und Lebensgefühl, sondern ganz besonders für diejenigen, die beruflich irgendwo zwischen Blaumann und Bits unterwegs sind – IT Systemelektronikerinnen und Systemelektroniker. Ein sperriger Begriff, klar. In der Praxis aber ist das ein Beruf, der so vielseitig ist wie das Gemisch aus Schalke-Häme, Theater-Mut und Start-up-Charme, das Bochum ausmacht.
Was macht den Alltag in diesem Job aus, und warum ist gerade jetzt ein günstiger Zeitpunkt fürs Ein- oder Umsteigen? Man könnte sagen, der Beruf hat in den letzten Jahren eine pubertäre Wachstumsphase durchlaufen. Früher war das Bild klarer: Schrank auf, Leitungen sortieren, ein wenig Messgerät-Akrobatik und am Ende blinkt alles brav wie die Weihnachtsbeleuchtung am Dr.-Ruer-Platz. Mittlerweile hat die Digitalisierung neue Spielfelder eröffnet. Heute jongliert man mit Netzwerktechnologien, kümmert sich um die Anbindung von Produktionsmaschinen oder sorgt in Schulen für WLAN, das nicht schon beim fünften verbundenen Tablet ins Schwitzen kommt – und das alles parallel. Wer dabei noch die Tütensuppe aus der Mikrowelle zieht, statt vor lauter Stress zu vergessen zu essen, hat schon gewonnen.
Spannend: In Bochum trifft man als IT Systemelektronikerin oder -elektroniker auf ein Arbeitsumfeld, das erfrischend wenig elitär und zugleich fordernd ist. Die Nähe zur Industrie spielt dabei eine Rolle (Siemens-Ruinen, Stahlriesen und ein halbes Dutzend „Technologiezentren“ bieten einen bunten Reigen an Einsatzorten), aber auch die vielen Mittelständler und Handwerksbetriebe, die ihre eigene Vorstellung von Digitalisierung haben. Manchmal fragt man sich tatsächlich, wer schneller am Router steht: der Azubi aus Gelsenkirchen oder der Betriebsleiter, der zum dritten Mal seine E-Mails nicht findet.
Die wirtschaftliche Seite? Überraschend stabil, auch wenn niemand Luftschlösser versprechen sollte. Als Berufsanfängerin landet man in Bochum typischerweise bei etwa 2.500 € bis 2.900 € – kein Geld, um die halbe Ehrenfeldstraße aufzukaufen, aber ein solides Fundament. Mit wachsendem Erfahrungsschatz, relevanten Fachfortbildungen in Bereichen wie Gebäudetechnik, Netzwerkinfrastruktur oder IT-Sicherheit, klettert das Gehalt auf 3.000 € bis 3.600 €. Wer richtig fit ist, komplexe Systeme einrichtet oder Außendienst im Industriekosmos nicht scheut, kann diesen Rahmen durchaus sprengen. Die Nachfrage? Eher robust – das wird jeder bestätigen, dem schon einmal im kriselnden Großraumbüro das WLAN ausgefallen ist. Es sind meist nicht die hippen Innovationsagenturen, sondern der Mittelstand, die Stadtwerke, die großen kirchlichen Träger und kommunalen Betriebe, die nach guten Leuten suchen. Kein Hype, sondern bodenständiger Bedarf auf Dauer.
Vielleicht der wichtigste Punkt – und das sage ich als jemand, der die eine oder andere Bauchlandung gemacht hat: Wer Technik zum Anfassen sucht, für den gibt es wenig Erfüllenderes als diesen Beruf. Man sieht am Ende des Tages, was man geleistet hat; manchmal hört man’s auch (Kabelkanal schließen, System fährt hoch, der Kunde atmet auf). Was dabei zu wenig betont wird: Es sind nicht Computer oder Hardware, die die eigentliche Herausforderung sind, sondern die Schnittstelle zum Menschen. Geduld, Kommunikationsvermögen, eine Prise Selbstironie – und gelegentlich die Bereitschaft, in undichten Kellern auf allen Vieren zu arbeiten. Klingt wenig glamourös? Vielleicht. Aber für viele von uns ist genau das der Beweis, dass Digitalisierung eben nicht nur in der Cloud, sondern ganz handfest und mit echtem Pulsschlag vor Ort passiert.
Und Bochum? Hat, bei aller Selbstironie, durchaus einiges zu bieten, was den Beruf hier besonders macht: Es gibt sowohl Betriebe mit langer Tradition als auch junge Teams, in denen Learning by Doing noch zählt. Wer sich weiterqualifizieren will, findet Praxiskurse zur Systemintegration, Fortbildungen für smarte Gebäudetechnik oder sogar Angebote im Bereich von Cybersecurity. Aber – und das sollte man sich immer wieder sagen – die eigentliche Qualifikation holt man sich meistens mitten im Einsatz. Zwischen digitalem Klassenraum und maroder Telefonanlage. Oder irgendwo auf einer dusselig verdrahteten Baustelle im Ruhrgebiet, wenn’s wieder heißt: „Kannst du da mal eben schauen?“ – Kannste. Und manchmal ist genau das das Beste, was man im Berufsleben sagen kann.