IT System Elektroniker Jobs und Stellenangebote in Rostock
Beruf IT System Elektroniker in Rostock
Zwischen Rechenzentrum und Hafenkran: Der Alltag eines IT-Systemelektronikers in Rostock
Man sitzt am Morgen an der S-Bahn, fährt am Stadthafen vorbei, irgendwo tobt eine Möwe – Rostock kann charmant raue Seiten haben. Und mittendrin die Zunft der IT-Systemelektroniker. Warum genau? Weil Digitalisierung, diesen allgegenwärtigen Begriff, ohne uns vor Ort ziemlich wenig Rückgrat hätte. Das klingt vielleicht nach dicker Hose, aber mal ehrlich: Wer installiert eigentlich die Netzwerke, wenn ein Kreuzfahrtriese im Dock liegt? Wer baut das firmeneigene WLAN im altehrwürdigen Backsteinhaus der Rostocker Altstadt so, dass’s eben doch nicht ständig ausfällt? Die Antwort ist selten der Chef persönlich.
Sehr analog, sehr digital – und manchmal ganz schön nervig
Verschleißteile bestellen. Switches prüfen. Irgendwo im Lager fehlt wieder ein Schrumpfschlauch. Das ist der Alltag – kein Hochglanz-Business mit Sitzecke aus Birkenholz. Als Berufsanfänger wundert man sich vielleicht über die Mischung: Einerseits moderne Systeme – Backbone, Fiber, Cloud-Integrationen – andererseits kann der Kollege noch Omas Telefonanlage aus den 90ern blind zerlegen. Lächeln, wenn der Azubi fragt, was ein Relais ist. Oder mit der Kundschaft diskutieren. Die kann nämlich auch eigen sein, gerade in Rostock. Nennen wir es „hanseatische Skepsis“. Macht aber nichts, das gehört dazu. Was viele erst unterwegs merken: Es kommt weniger auf das perfekte Zertifikat an als auf einen klaren Kopf und die Bereitschaft, Lösungen praktisch zu denken. All die ITIL- und ISO-Kürzel – nützlich, aber kein Garant für einen stressfreien Tag.
Gehälter, Erwartungen, (Un-)Sicherheiten
Jetzt zu den harten Fakten. Es gibt Tage, an denen fragt man sich, ob das mit der Wertschätzung wirklich so läuft, wie’s überall versprochen wird. Speziell in Rostock: Die Gehälter? Nicht im oberen Bundesdurchschnitt, aber auch nicht unter der Grasnarbe. Einstiegsgehälter bewegen sich meist zwischen 2.500 € und 2.900 €, können mit etwas Erfahrung und Spezialisierung bis 3.100 € – seltener 3.400 € – reichen. Kommunikation mit den Kollegen aus Westdeutschland kann da frustrierend sein; die suchen händeringend, zahlen aber auch anders. So ist es eben: Im Norden rollt die Ostsee – nicht die große Lohnerhöhungswelle.
Typisch Rostock: Arbeiten zwischen Wind, Wandel und Zusammenhalt
Warum trotzdem bleiben? Vielleicht, weil das Klima nicht nur draußen, sondern auch in den Teams oft ruppig und direkt, aber ehrlich ist. Firmen in Rostock – ob industrielle Mittelständler, Hafenbetriebe oder die IT-Dienstleister-Meute – sind in Bewegung. Mehr smarte Lagerlogistik, Gebäudetechnik, Security-Checks, überall warten Schnittstellen aus alter und neuer Welt, und irgendjemand muss buchstäblich vor Ort den Kopf hinhalten, wenn der nächste Serverraum nach Meer riecht (ja, auch das gibt’s hier). Dass sich der Beruf im Zuge der Digitalisierung schnell wandelt, merkt man an jedem dritten Auftrag. Noch mehr Automatisierung, noch weniger Schraubenzieher, dafür öfter mal Laptop statt Kabelbaum. Das kann irritieren, und nicht wenige in meiner Generation fragen sich, ob das noch Handwerk oder schon IT-Consulting ist.
Für Einsteiger & Umsteiger: Spielräume statt Einbahnen
Was mir immer wieder auffällt: Wer eigenständig denkt, sich nicht ins Bockshorn jagen lässt und Lust auf Neues hat, ist hier nicht falsch. Weiterbildungen? Gibt’s. Mal routiniert, mal improvisiert, manchmal abends beim lokalen Bildungsträger, manchmal per Fernkurs – das Repertoire ist da, auch wenn die Bandbreite nicht jedem rosaroten Flyer entspricht. Und der Bedarf, das kann man nicht wegdiskutieren, wächst weiter: Digitalisierungsprojekte in Kliniken, Ausbau vom städtischen Glasfasernetz, die Modernisierung von Energieinfrastruktur – die Liste ist lang und wird nicht kürzer.
Fazit? Gibt’s nicht.
Vielleicht ist das der Punkt: Es gibt kein glattes Fazit, keinen ewig sicheren Fahrplan. Was aber feststeht: Ohne IT-Systemelektroniker, die bereit sind, in Rostock zwischen Hafen, Hanse und Hightech die Kabel in die Hand zu nehmen, bleibt vieles Stückwerk. Und manchmal fühlt man sich dabei wie eine Mischung aus Allrounder und Feuerwehrmann – nicht immer komfortabel, aber selten langweilig.