PwC Deutschland | Schwerin
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BWI GmbH | 18055 Rostock
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Wer sich heute für den Beruf als IT Sicherheitskoordinator in Rostock interessiert, ahnt vielleicht nicht gleich, was sich hinter dem Titel tatsächlich verbirgt. Klingt auf den ersten Blick nach viel Technik, vielleicht ein bisschen Spionagefilm-Flair. In Wahrheit – und das wird vielen im ersten Jahr klar – ist der Alltag weit weniger von Cyber-Action als vielmehr von gewissermaßen norddeutscher Nüchternheit geprägt: Prozesse, Richtlinien, viel Kommunikation. Und trotzdem: Der Job bleibt abwechslungsreich – und genau das, was in einer digital wachsenden Stadt wie Rostock gebraucht wird.
Wenn ich mir die lokalen Unternehmen anschaue, sieht das Aufgabenfeld jedes Mal ein wenig anders aus. Während das Klinikum mit Datensicherheit ringt, kämpft die Windenergiebranche mit dem Albtraum Industriespionage. Und irgendwo zwischen Hafencampus und Uni-Institut sitzt dann ein Koordinator und jongliert täglich mit Zugriffsrechten, Notfallübungen, Awareness-Schulungen und, ja, gelegentlichen Panikmails aus der Chefetage. Wer glaubt, dass es für den Job einer spektakulären Hacker-Vita bedarf, irrt. Klar, ein technisches Fundament ist unverzichtbar; ohne grundlegende Kenntnisse über Netzwerke, Verschlüsselung und Anomalie-Erkennung – keine Chance. Was viele unterschätzen: Viel entscheidender sind strategisches Denken, Hartnäckigkeit und die Bereitschaft, sich immer wieder auf Neues einzulassen. Es reicht nicht, vorn am IT-Lenkrad zu sitzen. Nein, man ist die Brücke – zwischen Technik, Geschäftsführung und Belegschaft. Genau das ist anspruchsvoll. Und gelegentlich auch frustrierend.
Rostock selbst – für mich seit Jahren ein unterschätzter IT-Standort. Die maritime Wirtschaft, das Gesundheitswesen, Start-ups rund um KI, Forschungseinrichtungen: Sie alle haben längst begriffen, dass Cybersicherheit nicht nur ein Berliner oder Hamburger Thema ist. In den vergangenen zwei, drei Jahren habe ich immer wieder erlebt, wie lokale Unternehmen ihre Sicherheitsverantwortlichen aufstocken, eigene Stabsstellen schaffen, und auch interdisziplinäre Teams aufbauen. Gerade für Berufseinsteiger und Umsteiger aus anderen Branchen liegen darin Chancen – sofern man bereit ist, sich in die tieferen Schichten der Materie einzuarbeiten. Wer von außen kommt, spürt schnell: Es gibt einen leichten Graben zwischen altgedienter IT-Fraktion und den „jungen Wilden“, die mit frischem Know-how (Cloud, Zero Trust, DevSecOps – Wörter, die nicht jeder hören will) frischen Wind bringen. Die Bereitschaft, voneinander zu lernen – das ist für mich fast schon eine Jobvoraussetzung.
Was den Verdienst in Rostock betrifft: Die Spanne ist nicht unerheblich, je nach Branche und Größe des Arbeitgebers. Nach meiner Beobachtung pendelt sich das Einstiegsniveau oft zwischen 3.000 € und 3.500 € monatlich ein. Wer einige Jahre Erfahrung mitbringt oder sogar zertifiziert ist (Stichwort: CISSP, ISO 27001 – oder dieser ganze Dschungel internationaler Standards), sieht Gehälter von 3.500 € bis 4.300 € durchaus – allerdings sind das nicht die Regelfälle. Und dann gibt es da noch die Ausnahmen: kommunale Unternehmen oder Uni-Institute, die nur schwer mit der Wirtschaft mithalten können. Egal wie: Niemand geht für den Mindestlohn nach Hause. Aber: Wen die Leidenschaft für Informatik nie gepackt hat, der wird hier nicht glücklich. „Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang“, hat mal ein Kollege gesagt. Ich unterschreibe das sofort.
Die Nachfrage nach IT Sicherheitskoordinatoren steigt – der Fachkräftemangel macht sich bemerkbar, insbesondere in Ostdeutschland. Rostock bildet da keine Ausnahme. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es, aber man muss manchmal gezielt suchen: Die klassischen Zertifizierungskurse finden häufig online statt (privater Eindruck: Das kann helfen, muss aber nicht die Realität abbilden, die man wirklich vor Ort braucht). Wer in Rostock arbeiten möchte, sollte menschlich flexibel sein, die Sprache der lokalen Organisationen sprechen lernen und keine Angst vor der vielzitierten „norddeutschen Klarheit“ in Meetings haben. Persönlich: Ich freue mich, wenn ich sehe, dass junge Kolleginnen und Kollegen nicht gleich nach Hamburg abwandern. Das Potenzial hier ist groß, die Herausforderungen umso spannender. Am Ende bleibt’s ein Spagat zwischen Kontrolle und Vertrauen – und einer Prise Geduld gehörig oben drauf.
Oder, anders gesagt: IT Sicherheitskoordination in Rostock hat weniger mit gläsernen Serverräumen und schicken Buzzwords zu tun als mit dem beständigen Bemühen, Ordnung im digitalen Chaos zu halten. Wer Lust hat, sich auf diese Mischung aus Technik, Diplomatie und ein bisschen Abenteuer einzulassen, findet hier ein – zuweilen ruppiges, doch ungemein lohnendes – Berufsfeld.
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