IT Sicherheitskoordinator Jobs und Stellenangebote in Oldenburg
Beruf IT Sicherheitskoordinator in Oldenburg
Zwischen Firewall und Fischbrötchen: Arbeitsalltag als IT Sicherheitskoordinator in Oldenburg
Wenn ich an Oldenburg denke, sehe ich das übliche Bild: ein Rathaus, das wie eine Mischung aus hanseatischer Strenge und norddeutscher Gemütlichkeit wirkt. Herrlich viel Grün, Fahrradfahren – auch bei Gegenwind, immer. Doch seit einigen Jahren mischt sich eine neue Spezies in die traditionsbewusste Stadtgesellschaft: die IT Sicherheitskoordinatoren. Nicht gerade die Sorte Mensch, die auf Stadtfesten auffällt. Dafür aber im Technikraum, am Krisentelefon – oder, wenn’s hart auf hart kommt, im improvisierten Lagezentrum eines kommunalen Energieversorgers. Was viele überrascht: Gerade für Berufsstarter und wechselwillige IT-Fachkräfte eröffnet das Oldenburger Umland Chancen – mehr, als man dem „ländlichen Raum“ zuschreibt. Wer jetzt kurz gähnt, hat noch nie erlebt, was ein gezielter Ransomware-Angriff in einer Behörde wirklich auslöst: kollektives Schwitzen, nervöse Blicke auf Backup-Pläne und ein Adrenalinstoß, der sich gewaschen hat.
Was macht man da eigentlich – und warum ist Oldenburg kein Nebenkriegsschauplatz?
Klar, die IT Sicherheitskoordination klingt auf den ersten Blick nach Aktenwälzen und digitalen To-Do-Listen. Tatsächlich steckt aber das gute alte „Tausendsassa“-Prinzip dahinter: Schnittstelle zwischen Technik und Verwaltung, zwischen Datenschützern, IT-Forensikern, HR, externen Dienstleistern – und, nicht zu vergessen, der Chefetage, die im Zweifel von IT nur Bahnhof versteht. In Oldenburg, dieser merkwürdigen Mischung aus Universitätsstadt und mittelständischem Rückgrat, stoßen die Aufgaben direkt an die akuten Schwachstellen der Gesellschaft. Energieversorgung, Gesundheitswesen, Stadtwerke: Alles plötzlich kritisch. Wer hätte gedacht, dass einmal ausgerechnet das Kliniknetzwerk der Region zum Nadelöhr werden könnte? Oder dass jemand wirklich das interne Verwaltungssystem eines Gartenteichverbandes – ja, richtig gelesen – ins Visier nimmt. Die Angriffsflächen wachsen. Und weil Oldenburg keine Millionenmetropole ist, verteilen sich die Aufgaben eher im Quer-als im Längsschnitt: Mal Notfallmanagement, mal Mitarbeiterschulungen, dann wieder Datenschutzgezerre auf Kommunalebene. Wer hier keine Lust auf Abwechslung hat – da weiß ich auch nicht weiter.
Die Sache mit der Qualifikation – und der mittlerweile recht robusten Gehaltsentwicklung
Was viele unterschätzen: In den vergangenen drei Jahren hat sich der Wind selbst auf vermeintlich „sicheren“ Posten wie dem IT Sicherheitskoordinator gedreht. Der Markt im Nordwesten leidet an Fachkräftemangel – auch in Oldenburg, wie überall sonst. Einst war das ein Job für Betriebsinterne mit Spezialisierungsnische. Heute sitzen Quereinsteiger an denselben Tischen wie akademisch ausgebildete Informatiker. Der Praxisfokus ist enorm. Wer Standardzertifikate (von CISSP bis IT-Grundschutz) mitbringt, kommt schnell ins Gespräch – wobei im Alltag soziale Skills, Pragmatismus und die Fähigkeit zu improvisieren den Ausschlag geben. Die Gehälter sind längst nicht mehr zu belächeln: Einstiegsgehälter von 3.200 € bis 3.700 € sind im kommunalen oder mittelständischen Bereich realistisch. Mit etwas Berufserfahrung landen viele zwischen 3.700 € und 4.500 €, teilweise darüber. Wobei: Im Energiesektor oder bei branchennahen Dienstleistern kann es mit spezialisierter Verantwortung auch Richtung 5.000 € gehen. Kein Hexenwerk mehr – aber auch kein Wochenendkurs, versteht sich.
Aufstiegschancen, Praxisalltag und die kleinen Oldenburger Eigenheiten
Reden wir nicht drum herum: Der Alltag als IT Sicherheitskoordinator vor Ort ist selten Stromlinienförmig. Manchmal frage ich mich, ob alle, die vom „homogenen Aufgabenfeld“ sprechen, je eine Phishing-Simulation mit 700 Mitarbeitenden in der Verwaltung gemacht haben. Wer sich überlegt einzusteigen, sollte ein dickes Fell und Humor im Gepäck haben – Oldenburger Schnack inklusive. Hilft immens, wenn man nach dem dritten Ausfall einer Alarmsirene im Regen steht. Die strukturierte Weiterbildung läuft in der Region vielfach über Kooperationen mit der Uni und speziellen IT-Foren – immerhin, die Praxisorientierung ist hoch. Persönlich gefällt mir: Das „Wir-Gefühl“ in kleineren Teams. Gepaart mit manchmal bräsigem Verwaltungslauf – und dann plötzlich wieder voller Adrenalin, sobald das nächste neue Gefährdungspotenzial auftaucht. Es gibt schlechtere Orte für einen praxisnahen Berufseinstieg.
Die Zukunft? Komplex – aber mit Rückenwind.
Ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass Oldenburg je als Hotspot für IT-Sicherheitsspezialisten durchgehen würde. Aber die Themen werden komplexer; das Cyberrisiko wächst, und die Verantwortlichkeiten gehen längst über rein technische Routinen hinaus. Manchmal sitze ich im Regionalzug, schaue auf die Felder und denke: Schon seltsam, wie sichtbar plötzlich Dinge werden, die jahrelang „irgendwie liefen“. Es bröckelt an allen Enden, aber genau da – zwischen alter Verwaltung und neuer Verantwortung – findet man seinen Platz. Der Beruf bleibt im Wandel, Oldenburg sowieso. Macht manchmal Arbeit, öfter Sinn. Wer hier anpackt, macht den Unterschied: Nicht unbedingt auf der ganz großen Bühne, aber meistens genau da, wo’s zählt.