Reico & Partner Vertriebs GmbH | 86869 Oberostendorf
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben | 80331 München
Reico & Partner Vertriebs GmbH | 86869 Oberostendorf
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben | 80331 München
Da sitzt man nun, meist zu Beginn zwischen den Stühlen – nicht Entwickler, aber auch kein klassischer Projektleiter; ein bisschen operative Feuerwehr, ein bisschen Gestalter am digitalen Schalthebel. Der Job des IT Projektkoordinators hat in München mehr Facetten, als man denkt. Wer von außen darauf blickt, sieht Meetings, Abstimmungen, Exceltabellen, hin und wieder ein nervöses Lächeln – aber im Inneren? Tickende Fristen, Budgetkalkulationen, technische Stolpersteine, dazu ein stetes Jonglieren zwischen Kundenwünschen und IT-Realität. Es ist manchmal ein Drahtseilakt, der so in keiner Stellenbeschreibung exakt erfasst wird – erst recht nicht, wenn man gerade einstiegt oder als erfahrener Koordinator nach frischer Luft sucht.
München hält für IT-Projektkoordinierende eine ganz eigene Mischung parat. Das offenkundige: Hier ballen sich DAX-Konzerne, Mittelständler und Tech-Start-ups wie Aktenordner in einer Chefetage. Wer glaubt, im Großraumbüro der Landeshauptstadt stoße man auf einheitliche IT-Landschaften, täuscht sich. Gerade an Schnittstellen von Innovation und Bestand wird in München mit besonderer Wucht umgebaut. Sei es im Bereich Künstliche Intelligenz, Automobilindustrie oder Finanzdienstleistung – selten sind die Wege von der Zettelwirtschaft zum automatisierten Workflow weiter, aber auch kaum irgendwo die Investitionsbereitschaft größer.
Natürlich bringt das bestimmte Anforderungen mit sich. Wer überzeugen will, muss nicht nur wissen, was „Agilität“ bedeutet, sondern auch, wann man sie lieber in den Flur schickt. Stakeholdermanagement? Ja, klingt wie ein Buzzword. Ist es aber nicht, sobald man die disparate Interessenlage zwischen IT-Architektur, Geschäftsführung und Fachbereich koordinieren soll – und alle sitzen irgendwie im gleichen Raum, am liebsten gleichzeitig.
Klar, ein bisschen Technikverständnis braucht’s. Ohne das geht gar nichts – in der schönsten IT-Stadt nützt die freundlichste Moderation wenig, wenn man kein Wort versteht, sobald die Entwickler beginnen, in „Microservices“ und „API-Endpunkten“ zu murmeln. Wer aber glaubt, mit ein paar Zertifikaten und PowerPoint-Kniffen reiche es, irrt gewaltig. Wesentlich sind nervenstarke Kommunikation (manchmal auch übers Telefon, München ist eben doch noch von alter Schule), eine gehörige Portion Frustrationstoleranz und eine Prise Neugier, die einen bei komplexen Projekten am Leben hält. Sich zwischen verschiedenen Generationen, Kulturen und Hierarchiestufen zu bewegen – das ist weniger Trainingssache als Charakterfrage. Kein Recruiting-Text der Welt bereitet einen darauf vor, wie überraschend emotional selbst sachlich-technische Themen werden können, wenn Zeitdruck, Budget und Stolz aufeinanderprallen.
In München ist die Nachfrage nach IT-Projektkoordinatoren eher ein Dauerbrenner als ein kurz aufflackernder Trend. Viele Unternehmen suchen nicht mehr die reinen „Macher“, sondern Übersetzer mit technischer Tiefe und sozialer Breite. Der Markt? Noch immer angespannt – allerdings mit Schattenseiten. Wer sich durch Junior-Titel nicht abschrecken lässt und die Einstiegshürde nimmt, kann mit Gehältern in der Größenordnung von 3.200 € bis 4.300 € rechnen. Fachkräfte mit mehrjähriger Erfahrung sehen durchaus auch Angebote von 4.500 € bis 5.800 €, je nach Branche (und – ehrlich gesagt – je nach Verhandlungsgeschick oder Glück, auf das richtige Projekt zu treffen). Fürs erste klingt das solide. Aber: München bleibt München – eine Wohnung zu finden ist teils ähnlich schwierig wie eine wirklich agile Produktentwicklung. Wer sich hier festbeißen will, sollte also nicht nur den Gehaltszettel, sondern auch Lebenshaltung und persönliches Stresslevel ehrlich austarieren.
Wer den Berufswunsch IT-Projektkoordinator hegt oder schon Erfahrungen in anderen (artverwandten) Positionen gesammelt hat, sollte eins wissen: Keine Woche gleicht der anderen. Neuerungen in Cloud-Technologien, die Umstellung von Legacy-Systemen, das Wechselspiel internationaler Teams – das alles fordert Anpassungsfähigkeit, aber auch die Bereitschaft, Grenzen zu akzeptieren. In München trifft man häufig auf Kolleginnen und Kollegen, die heimlich so etwas wie Stolz entwickeln, wenn sie den großen Laden mal wieder am Puls der Zeit gehalten haben. Und dann ist da diese leise, zähe Skepsis – kennen Sie das? Vielleicht ist das typisch münchnerisch, vielleicht aber auch schlicht der Preis des Fortschritts.
Am Ende bleibt’s ein Beruf, der zwischen Routine und Revolte pendelt. Ein IT-Projektkoordinator, wie er in München gebraucht wird, ist selten nur Moderator. Mehr Lotse als Befehlshaber – und manchmal auch einfach derjenige, der am spätesten das Büro verlässt. Nicht, weil alle anderen faul wären. Sondern, weil jemand den Laden zusammenhalten muss, während die nächste Digitalisierungswelle aufrollt. Klingt dramatisch? Ist es manchmal auch. Aber genau deshalb bleibt dieser Job so eigenwillig erfüllend.
Das könnte Sie auch interessieren