EDEKA-MIHA Immobilien-Service GmbH | 39104 Magdeburg
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Wer als Berufseinsteiger, Umsteiger oder mit dem typisch sächsisch-anhänglichen Pragmatismus auf der Suche nach einer frischen Perspektive ist, stößt in Magdeburg immer häufiger auf Stellenangebote für IT Projektkoordinatoren. Die Stadt – Industrie, Innovation, dazwischen altgediente Platten am Elbufer, ein Hauch von Zukunftslabor. Klingt nach Aufschwung, klingt nach Rückenwind. Aber was verbirgt sich eigentlich konkret hinter diesem Beruf? Ein bisschen Koordination, ein bisschen Technik und – wenn wir ehrlich sind – sehr viel mehr Zwischenmenschliches, als man an schlechten Tagen vielleicht erwartet hätte.
IT-Projektkoordinatoren sind weder Entwickler-Genies noch pure Verwaltungsmaschinen. Was viele unterschätzen: Es braucht ein Stück weit von beidem. Die Magdeburger Arbeitgeber – und das scheint ein regionales Eigengewächs zu sein – suchen weniger „Projektpolizisten“ als vielmehr kommunikative Brückenbauer, die zwischen Kunden, Entwicklern, Fachabteilungen und externen Partnern vermitteln können. Die Aufgaben pendeln irgendwo zwischen Zeitplan-Dompteur, Konfliktlöser und Dokumentationsprofi. Je größer die Firma, desto undurchsichtiger die Silo-Strukturen; in kleineren IT-Schmieden dagegen herrscht informeller, aber rauer Umgangston. Hat man die Meetings überlebt, beginnt die eigentliche Arbeit: Anforderungen aufnehmen, Arbeitspakete schnüren, Chaos im Griff halten. Wer jetzt blinkende Rechner und endlose Codezeilen als Alltag vermutet, irrt gewaltig. Es dominiert das „Dazwischen“. Ohne die Fähigkeit, Menschen für Ziele zu gewinnen, bleibt die beste Planung nur Excel-Zauber ohne Wirkung.
Die IT-Projektlandschaft in Magdeburg ist fest im Umbruch – Industrie 4.0, Automotive, überraschend viel öffentliche Verwaltung, dazu ein Schuss Start-up-Mentalität samt Uni-Spinoffs. Wer einsteigt, landet häufig zwischen 2.800 € und 3.400 € monatlich – für Einsteiger mit relevanter Vorbildung ist das ein realistischer Korridor. Mit zwei, drei Jahren Handfestigkeit im Berufsalltag, vielleicht einer ersten Zertifizierung (Stichwort Scrum oder ITIL, wobei sich Magdeburg bei Trends nicht überschnell verbiegt), klettern die Gehälter auf 3.500 € bis zu stolzen 4.200 € – natürlich alles ohne Glaskugel-Garantie. Was allerdings gern vergessen wird: Viele Arbeitgeber locken inzwischen mit flexiblen Arbeitszeiten und Home-Office-Tagen. Das wäre vor Corona in Sachsen-Anhalt fast schon subversiv gewesen. Inzwischen eher Erwartung als Ausnahme.
Manchmal fragt man sich: Warum gerade Magdeburg? Die Antwort hat wenig mit hippen Großstadtklischees zu tun, sondern mit einer bodenständigen Mischung aus gewachsenen Industriebetrieben, einer relativ jungen IT-Szene und kommunalen Digitalisierungsinitiativen. Die Stadt hat sich – abseits der großen Leuchttürme in Berlin oder Leipzig – eine ruhige, aber dynamische Nische erarbeitet. Die Projekte reichen von der Digitalisierung öffentlicher Infrastrukturen bis hin zu Innovationskooperationen mit der Uni. Wer sich als Projektkoordinator hier behaupten möchte, lernt schnell das Magdeburger Spezialtalent: Widerstandskraft bei Wind von vorne. Fachkräftemangel wird immer wieder diskutiert, ist aber faktisch spürbar – mitunter drängt die Branche auf Quereinsteiger, solange das Organisationstalent stimmt und man sich nicht von regionalem Humor abschrecken lässt.
Selbst nach einiger Zeit im Feld stelle ich fest: Der Job des IT Projektkoordinators ist weder mythisch noch trivial. Er ist ein Sammelbecken für die, die gern den Überblick behalten, Ungewissheiten aushalten und selten klare Trennlinien zwischen Digitalisierung und Bürokratie ziehen. Magdeburg ist kein aus der Zeit gefallener IT-Spielplatz, aber eben auch keine Silicon Alley. Der Charme liegt im Kleinen, in Projekten, die aus dem Schatten treten und den Arbeitsalltag der Stadt greifbar verändern. Wirklich zufrieden wird hier, wer Lust auf wandelnde Rollenprofile, regionale Eigenheiten und eine Prise Improvisation hat. Wer denkt, alles sei bereits ausdefiniert – der wird hier nicht alt. Aber, und das meine ich ernst: Wer bereit ist, sich einzulassen, findet hier eine Chance. Nicht nur irgendeinen Job.
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