IT Consultant Jobs und Stellenangebote in Bremen
Beruf IT Consultant in Bremen
IT Consultant in Bremen – Kein Beruf wie jeder andere
Wirklich, manchmal komme ich mir vor wie ein Übersetzer. Nicht zwischen Sprachen, sondern zwischen Welten. Da sitzen die Softwareentwickler mit glänzenden Augen und Codezeilen, schräg daneben ein Vertriebler, der am liebsten alles „sofort und skalierbar“ hätte, und mittendrin: der IT Consultant. In Bremen übrigens keine Randfigur, sondern oft die Scharnierrolle, die Projekte am Laufen hält. Das sagen sie einem an keiner Uni – und im ersten Jobjahr merkt man’s dann schmerzlich. Oder man staunt sogar. Schließlich ist der IT-Bereich in Bremen nicht Berlin-Mitte, nicht Frankfurt. Aber unterschätzen sollte man die Region auch nicht.
Was macht man hier eigentlich? Mal ganz praktisch.
Wer an „Consulting“ denkt, hat vielleicht schicke Anzüge und PowerPoint-Schlachten im Kopf. In der Realität des IT Consulting heißt es in Bremen aber ziemlich oft: Laptop auf, Fragen stellen, zuhören, zwischen Logik und Bauchgefühl abwägen. Mal klassisch bei einem Logistiker im Industriehafen, dann wieder bei einem Mittelständler in Hemelingen, der jetzt auf Cloud-Lösungen umsatteln will. Es sind nie Standardaufgaben. Das meiste, was ich erlebe, riecht nach echten Problemen: zu alt gewordene Systemlandschaften, Datenchaos, Schlagwortwünsche („Wir wollen KI – am besten gleich gestern“). Die Aufgabe? Ehrlich gesagt: 50 % Zuhörer sein, 30 % Übersetzer im Chaos und der Rest: rausfinden, was technisch und menschlich zum jeweiligen Laden passt. Die größte Gefahr? Zu früh Ja sagen – zu allem.
Chancen, Fallstricke – und: Ja, das liebe Geld
Die Bremer IT-Szene ist vielleicht kleiner als die im Süden, aber man unterschätzt hier gern das Netzwerk. Sind die „richtigen“ Leute überzeugt, läuft das wie von selbst – oder gar nicht. Einsteigerinnen und Quereinsteiger sollten sich davon aber nicht abschrecken lassen. Fachwissen zählt, aber eben auch Geduld und Neugier. Die Mär vom lehrerhaften Alleswisser – vergessen Sie’s. Manchmal steht man auch einfach blöd da und fragt dreimal, bis das Gegenüber aufhört, in Abkürzungen zu sprechen. Und das Gehalt? Sagen wir mal so: Der Einstieg liegt in Bremen meist zwischen 3.200 € und 3.700 € – für erfahrenere Consultants geht’s locker in den Bereich 4.200 € bis 4.800 €. Sogar höher, wenn das Spezialgebiet gerade heiß begehrt ist, etwa rund SAP, Datenintegration oder Cybersecurity. Die Spreizung ist groß – klar, alles hängt auch an Firmengröße und Branche. Bonuszahlungen? Gibt’s bei manchen. Manchmal auch nur eine freundliche Einladung zum Hafengeburtstag, aber das ist eine andere Geschichte.
Typisch Bremen – gibt’s das überhaupt im IT-Consulting?
Doch. Die Stadt hat ihre Eigenheiten. In der Automobilzulieferung und maritimen Wirtschaft ist die Digitalisierung kein Selbstzweck, sondern ein Element der Überlebensstrategie. Wer als Consultant aus der Theorie kommt, sieht sich hier oft geerdet – Checklisten helfen wenig, wenn das ERP-System aus dem letzten Jahrtausend stammt und plötzlich mit einer Handy-App kommunizieren soll. Und dann diese hanseatische Zurückhaltung! Was viele unterschätzen: Die Bereitschaft, sich etwas aufschwatzen zu lassen, ist gering. Wer Lösungen verkaufen will, muss sie wirklich verstanden haben – auch, warum der Kunde sie eigentlich (noch) nicht will. Da hilft Fachenglisch allein wenig. Die beste Methode? Ehrlich zugeben, was man (noch) nicht weiß. Das schafft mehr Vertrauen als jede Case Study.
Wachstum, Wandel – und eine Prise Unsicherheit
Jetzt könnte ich von Digitalisierungstrends palavern, die angeblich alles verändern. Stimmt ja auch irgendwo, nur: In der Praxis läuft die Zeit hier anders. Der Bremer IT-Markt wächst, aber er ist bodenständiger geworden. Was mir auffällt: Viele Unternehmen suchen weiterhin nach IT-Köpfen, aber die Hypes sind vorbei – gefragt sind Leute, die zuhören, vermitteln, umsetzbare Konzepte bauen. Weiterbildungsmöglichkeiten? Gibt’s reichlich, von klassischen Kursen bis hin zu firmeninternen Schulungen und gelegentlich einem aufwendigen Projekt, das zum Selbststudium wird. Ob das stressig ist? Natürlich. Manchmal fragt man sich, warum man sich das antut. Aber dann sitzt man beim Kunden, der endlich versteht, was sein System wirklich kann – und dieses eigenartige, zufriedene Nicken kommt … Da weiß man wieder: IT-Consulting, gerade in Bremen, hat seinen eigenen Reiz. Kein allglatter Traumjob, kein sicherer Hafen – aber ein Feld, das nie langweilig wird. Und vielleicht ist genau das das eigentliche Alleinstellungsmerkmal.