Vonovia | 01067 Dresden
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
HEISAT Quedlinburg GmbH | 06484 Quedlinburg
Wärmetechnik Wilkau-Haßlau GmbH & Co. KG | Wilkau-Haßlau
Caverion Deutschland GmbH | Halle (Saale)
Vonovia | 01067 Dresden
HEISAT Quedlinburg GmbH | 06484 Quedlinburg
Wärmetechnik Wilkau-Haßlau GmbH & Co. KG | Wilkau-Haßlau
Caverion Deutschland GmbH | Halle (Saale)
Tage, an denen der Kaffee schal schmeckt und das Werkzeug schwergängig ist? Gibt’s oft. Aber in Leipzig als Installateur oder Klempner unterwegs zu sein – das ist mehr als bloß Routine zwischen Waschbecken und Wasseruhr. Die Hinterhöfe der Südvorstadt, Gründerzeit-Altbauten im Waldstraßenviertel, klamme Plattenbauten außerhalb des Rings: Jede Ecke erzählt eine andere Geschichte, jede Leitung summt auf ihre Weise. Wer gerade einsteigt oder über einen Wechsel nachdenkt, merkt schnell: Leipzig ist ein Biotop voller Gegensätze – und genau das macht den Job so eigenwillig. Nicht „nur Rohre verlegen“ (wie der Onkel glaubte) – sondern Anpassen, Improvisieren, manchmal auch: Lebensretter spielen, wenn der Keller mal wieder knietief voll Wasser steht.
Viele Baustellen in Leipzig: buchstäblich. Da liegen kaputte Gussrohre aus DDR-Tagen direkt neben frisch gezogenen Kunststoffleitungen im Passivhaus. Was nach Flickwerk klingt, ist handfeste Herausforderung. Klassisches Handwerk, ja – aber längst keine Nische für Nostalgiker mit Altöl an den Händen. Wer denkt, Heizung und Wasser ist „wie immer schon“, irrt gewaltig. Heute kommt die Kundschaft mit Wünschen, die vor zehn Jahren nach Science-Fiction klangen: smarte Thermostate, digitale Leckage-Ortung, energiesparender Umbau nach neuestem Standard. Die Lernkurve? Steil. Und das ist auch gut so, denn Stillstand bringt in diesem Gewerk wirklich nichts – außer Ärger beim nächsten Rohrbruch.
Jetzt eine unbequeme Wahrheit: Selbst in einer aufstrebenden Stadt wie Leipzig ist das Arbeitsumfeld nicht durchweg rosig. Manche Tage rast man von Havarie zu Havarie, fühlt sich wie Feuerwehrmann ohne Sirene. Dann wieder: Stundenlanges Warten auf passendes Ersatzteil – oder auf den Hausverwalter, der sich partout nicht entscheiden kann. Dennoch, unterm Strich: Der Bedarf ist da, spätestens wenn der Mietendeckel wackelt oder die Wärmewende vor der Tür steht. Besonders gesucht: Leute, die nicht bloß „installieren können“, sondern auch mitdenken und mit anpacken, wo Informatiker kläglich scheitern würden. Gehalt? Wer frisch einsteigt, kann mit 2.600 € bis 2.900 € rechnen. Mit Erfahrung – und einer Portion Stressresistenz – geht’s schnell auf 3.200 € bis 3.600 €. Klingt ordentlich; wird aber nicht immer automatisch mehr, nur weil das Werkzeug älter wird.
Reden wir Klartext: Vom Handwerk schwärmen Politiker gerne, doch im Alltag muss man sich Respekt oft selbst erarbeiten. Mal schüttelt die Kundin verständnislos den Kopf („So teuer? Für ein bisschen Dichtung tauschen?“), mal sind es die Kollegen aus dem Bau, die meinen, Klempner sei der Kellner der Baustelle. Nein, ist er nicht. Wer als Einsteiger hier ankommt, erlebt nach ein paar Monaten, was viele unterschätzen: das Handwerk des Denkens. Improvisieren zwischen Plan und Bestandsaufnahme. Abwägen – wo spare ich Zeit und Material, wo rächt sich eine Abkürzung? Und am Ende zählt zwar, dass das Wasser läuft, aber eigentlich stimmt was anderes zufrieden: Man hat etwas gebaut, repariert, gerettet – das bleibt handfest zurück.
Manchmal, beim Blick aus dem Dachgeschoss über die Dächer von Plagwitz, frage ich mich: Was kommt eigentlich nach dem dritten Topf entkalkter Therme und dem fünften Notdienst am Wochenende? Weiterbildungen gibt’s überraschend viele, von SHK-Technik bis Umweltmanagement – vor Ort oder in Chemnitz, bei größeren Arbeitgebern sowieso. Aber auch der Weg in die Selbstständigkeit, der Sprung zur Bauleitung oder die Spezialisierung auf Energieeffizienztechnologien – alles irgendwie drin. Leipzig ist gerade ein Magnet für Wandel: Urbanes Wachstum, alte Häuser mit überraschendem Reparaturbedarf, neue Technologien, die das Berufsbild umkrempeln. Wer Lust auf Abwechslung hat, einen Sinn für Tüftelei – und manchmal einfach den Mut, die Dinge anzufassen – der wird hier nicht unterfordert. Mehr als bloß Leitungen, Heizkörper und Armaturen. Es ist eine Art Stadtabenteuer, das leise zu wachsen beginnt. Ich glaube, das macht’s aus.
Das könnte Sie auch interessieren