Installateur Klempner Jobs und Stellenangebote in Köln
Beruf Installateur Klempner in Köln
Zwischen Kölner Altbau und Neubau: Die Wirklichkeit des Klempner-Installateur-Berufs
Manchmal frage ich mich, ob Außenstehende überhaupt eine Ahnung haben, was sich hinter dem Beruf des Installateurs – oder traditioneller: Klempners – heute so alles verbirgt. In Köln stülpt man zwar meistens das abgenutzte Bild vom Rohre-Zurechtrücken drüber, ein paar Hemdsärmel, vielleicht noch staubige Keller. Die Wahrheit? Die ist nicht ganz so schlicht. Zwischen denkmalgeschütztem Altbau, sich windenden Leitungen unter jahrzehntelangen Tapetenschichten und modular vorgefertigten Bädern in den neuen Wohnquartieren – das muss man erstmal bändigen.
Es ist ehrliche Arbeit, keine Frage. Körperlich, ja. Aber auch ein Stück weit Kopfarbeit. Hat mir früher keiner geglaubt.
Aufgabenvielfalt zwischen Tradition und Technik
Was viele unterschätzen: Wie vielseitig das Handwerk in einer Stadt wie Köln tatsächlich geworden ist. Klar, Klassiker wie Heizung entlüften, neue Duscharmatur anschließen, das gehört immer noch dazu. Doch längst geht’s auch um komplexe Haustechnik, modernste Systeme zur Energieeinsparung, smarte Thermostate. Der klassische Klempner steckt heute bis zu den Ellenbogen in Technik. Mal die App am Tablet, mal der Schraubenschlüssel – und oft die Kombination aus beidem.
Dabei ist kein Tag wie der andere. Manchmal stehst du morgens in einem 60er-Jahre-Mehrfamilienhaus in Ehrenfeld und prüfst antike Warmwasserleitungen, am Nachmittag sitzt du in einem Neubau in Nippes und installierst eine Wärmepumpe, die per WLAN-Monitor gesteuert wird. Erstaunlich, wie reibungslos oder – ganz ehrlich – wie gar nicht das manchmal zusammenpasst. Es ist diese Mischung aus Improvisation und Fachlichkeit, die viele in dem Job entweder lieben oder ihn zum Teufel wünschen lässt.
Arbeitsmarktsituation und Fachkräftemangel: Köln hat Nachholbedarf
Gleich vorneweg: Wer in Köln Installateur oder Klempner werden will – oder überlegt zu wechseln – schaut auf einen Arbeitsmarkt mit offenen Türen. Der Ruf nach Fachkräften ist laut, und nicht leiser geworden. Vielleicht zu Unrecht – oder zu Recht? Na ja, Köln wächst, die Nachfrage nach saniertem Wohnraum steigt und mit ihr türmen sich die Aufträge. Die Handwerksunternehmen suchen händeringend, da hilft auch kein Schönreden. Vieles steht und fällt mit der Erfahrung, der Grundausbildung – und oft mit der Bereitschaft, sich auf Ungewohntes einzulassen. Klar, das mag nicht jeder.
Das Einstiegsgehalt? Je nach Betrieb und Erfahrung liegt das derzeit nicht selten zwischen 2.600 € und 2.900 €. In Betrieben mit Tarifbindung geht’s noch mal ein Stück nach oben – 3.200 € bis 3.500 € sind für Gesellinnen und Gesellen mit ein paar guten Jahren Praxiserfahrung absolut im Bereich des Möglichen. Mal ehrlich: Reich wird man vielleicht nicht. Aber man verdient vernünftig, wenn man sich nicht scheut, die Ärmel hochzukrempeln.
Neue Anforderungen: Weiterbildung oder Wahnsinn?
Manchmal hab ich selbst nicht mehr gezählt, wie oft ich innerhalb eines Jahres durch irgendein neues Zertifikat, eine Auffrischung oder die nächste Sicherheitsbelehrung musste. Wer hier den Anschluss nicht verlieren will, braucht ein gewisses Durchhaltevermögen. Die Handwerkskammern in Köln bieten ein ordentliches Feld an Weiterbildungen: Von Solartechnik, über regenerative Heizsysteme bis zu Systemtechnik für Gebäudemanagement – der ganze Zukunftskram eben. Viele meckern über den Aufwand. Ich sage: Es ist ein notwendiges Übel. Unsere Gebäude entwickeln sich, die Technik ebenso – da hält niemand den Zeiger an.
Andererseits: Wer sich jetzt weiterbildet, dem winkt nicht nur mehr Verantwortung, sondern mitunter auch ein Sprung auf die nächste Lohnleiter. Oder wenigstens ein wenig mehr Ruhe vor Jobangst. Wer hätte gedacht, dass der Beruf so wandelbar ist?
Zwischen Veedel-Tradition und technischer Zukunft: Ein Handwerk mit Haltung
Manchmal stehe ich im Keller irgendeines Gründerzeithauses in Ehrenfeld, der Putz rieselt in die Haare, und frage mich kurz, warum ich das noch mache. Dann, ein Moment später, das zufriedene Lächeln einer Rentnerin, weil’s nach Wochen endlich wieder warmes Wasser gibt. Technik hin oder her – das bleibt.
Zwischen rheinischer Gemütlichkeit, dem Hang zum Improvisieren und wachsender digitaler Komplexität wird aus dem „Job“ ein Beruf mit Haltung. Ein wenig schmutzig. Selten langweilig. Und nie ohne Herausforderung. In Köln, da geht das Handwerk – allen Unkenrufen zum Trotz – nicht den Bach runter. Aber man darf sich nicht auf dem Werkzeugkasten ausruhen.