Installateur Klempner Jobs und Stellenangebote in Bielefeld
Beruf Installateur Klempner in Bielefeld
Zwischen Rohrzange und Wärmewende – Alltag und Abenteuer als Installateur Klempner in Bielefeld
Da liege ich also wieder unter einem Waschbecken, irgendwo in Gadderbaum. Fachmännisch klemmt mir das Metall in der Hand, irgendwo tropft es schon aufs T-Shirt, und draußen rollt der Müllwagen vorbei – Bielefeld eben. Wer glaubt, Installateur sei ein eintöniger Job, hat wahrscheinlich nie an einem Montagnachmittag versucht, in einem hundert Jahre alten Altbau eine Heizung zu entlüften. Ich jedenfalls verdrehe dabei jedes Mal innerlich die Augen – und bin spätestens nach dem zehnten Handgriff wieder fasziniert, wie viel mehr Technik hinter all dem steckt, als manche glauben.
Das Handwerk – mehr als nur Rohre verlegen
Bielefelder Altbauten, Gewerbehallen im Osten, Neubaugebiete Richtung Heepen – überall, wo Wasser, Wärme oder Luft zirkuliert, stecken Hände im Spiel, die mitdenken müssen. Installateurinnen und Klempner hier vor Ort sind irgendwie Alltagshelden, ohne sich so zu fühlen: Sie kümmern sich um undichte Leitungen, bestimmen die dünnhäutige Balance zwischen drucklosem Speicher und Überdruckventil, beraten Kunden (mal alt, mal jung, meist mit Spezialwunsch), kennen die Feinheiten von Gas- und Wasserinstallationen wie die eigene Westentasche – und stehen dann plötzlich vor einer modernen Wärmepumpe, deren Sensorik sie vor drei Jahren noch nie gesehen hatten. Oder anders: Kein Tag gleicht dem anderen. Was viele unterschätzen: Die „Kopfarbeit“ nimmt zu. Digitalisierung, Energieeffizienzen, vernetzte Haustechnik – alles längst nicht mehr Zukunftsmusik, sondern Alltag im Bielefelder Heizraum.
Geld, Aussicht, Wirklichkeit – und die kleine große Frage
Die Zahl, auf die alle schielen: das Gehalt. Einsteiger starten in Bielefeld meist um die 2.600 € bis 2.900 €, mit Erfahrung und Spezialqualifikation sind 3.200 € bis 3.600 € realistisch. Klingt erstmal solide – ist es, wenn man sich Fachwissen und Flexibilität erarbeitet, bereit ist, auch mal die Extrameile zu gehen (und zu kriechen – siehe Waschbecken). Der Arbeitsmarkt, gemessen an den letzten Auftragsbüchern von lokalen Betrieben, bleibt angespannt. Wer anpackt und zuverlässig ist, erlebt ein Klima, das durchaus auf Entwicklung setzt. Jedenfalls in den Betrieben, die nicht noch im letzten Jahrhundert leben.
Was sich verändert? Die Wärmewende – gefühlt das neue Bielefelder Gesprächsthema. Insgesamt steigt die Nachfrage nach Leuten, die etwas mehr draufhaben als „nur“ Kupferrohr verlegen. Anlagenmechanik, Heizungsintegration, Smart-Home-Anschlüsse, vielleicht auch regenerative Energiesysteme: Wer in diesen Bereichen sattelfest ist, kann sich die Einsatzorte fast schon aussuchen.
Wandel unter der Oberfläche – Technik, Kultur und Weiterbildung
Die Technik entwickelt sich weiter, keine Frage. Aber wie steht’s mit den Menschen selbst? Immer mehr Betriebe setzen auf Teamwork und offene Fehlerkultur – ein bisschen angestoßen durch die Pandemie, ein bisschen durch den Generationenwechsel. Ich kenne jedenfalls kaum jemanden, der nach der Gesellenprüfung nie wieder gelernt hat. Lehrgänge zu erneuerbaren Energien, Fortbildungen zu digitalen Steuerungssystemen oder Spezialkurse für Trinkwasserhygiene: Das Angebot in und um Bielefeld ist bemerkenswert. Auch das: Wer nicht stehen bleibt, wird gebraucht. Schade nur, dass manche immer noch glauben, Weiterbildung sei was für Theoretiker – Praktiker von heute können das besser.
Mein Fazit? Suchen wir nicht nach Helden – aber nach Könnern mit Haltung
Kein Pathos, kein Kitsch: Klempner in Bielefeld sein, das bedeutet, jeden Tag neu zu lernen, manchmal zu fluchen, oft zu improvisieren und das Ergebnis dann auch ein bisschen zu feiern. Wer sich für Technik begeistern kann und mit Menschen klarkommt (auch mit den schwierigeren Exemplaren), wer ein Händchen für knifflige Aufgaben hat und bereit ist, auch mal umzudenken, findet in der Stadt mehr zu tun, als man ahnt.
Manchmal frage ich mich, ob das Handwerk fair genug angesehen wird. Wahrscheinlich nicht oft genug. Aber solange Leitungen altern, Heizungen modernisiert werden wollen und Kunden jemanden brauchen, der bei all dem einen klaren Kopf behält, sind wir – irgendwie – systemrelevant. Klingt groß, ist aber Alltag.