Wieland-Werke AG | 77871 Ulm
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Wieland-Gruppe | 77871 Ulm
Kieferorthopädie Dr. Stephanie Pienta | 74653 Künzelsau
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Manchmal frage ich mich, was die Orthopädietechnik bloß alles zusammenhält. Knochen klar – aber auch Karrieren, Existenzen, Lebenspläne. Wer sich, wie ich, mittendrin in Karlsruhes ganz eigener Ingenieurslandschaft bewegt, merkt schnell: Hier reicht reines Technikhandwerk längst nicht mehr. Es sind die feinen Schnittstellen, die zählen. Oder um es pathetischer zu sagen: die Balance zwischen Fräse und Feingefühl.
In der Orthopädietechnik vermischen sich Mechanik, Biomechanik und Medizintechnik. Ein bisschen Prothetik, ein bisschen Robotik, mit einer Prise handfestem Materialverständnis. „Maschine trifft Mensch“ ist kein Werbeslogan, sondern bitterer Ernst. In Karlsruhe, wo Technologiefirmen und Mittelstand ein merkwürdiges, manchmal fast launisches Biotop bilden, sind die Einstiegsszenarien denkbar bunt: Klinik, spezialisiertes Labor am Rande der Stadt oder traditionsreiche Werkstatt unter argwöhnischen Argonlampen. Die Stadt selbst – sagen wir es wie es ist – gibt sich gerne fortschrittlich und pragmatisch, was Innovationen angeht. Was am mobilen Labor für 3D-Druckprothesen ausprobiert wird, kann schon nächste Woche als regionales Aushängeschild dienen.
Die klassische Vorstellung – man sitzt zwischen CAD-Software und Metallspänen, austauschbar mit dem Kollegen nebenan – greift zu kurz. In Wahrheit braucht es eine Mischung aus methodischer Akribie und sozialem Fingerspitzengefühl. Wer als angehende oder wechselbereite Fachkraft meint, es gehe nur um technische Machbarkeit, landet früher oder später in der Sackgasse. Viel häufiger als man denkt, bremsen ethische Dilemmata oder der direkte Patientenkontakt – man steht plötzlich mitten im Alltag von Menschen, die auf Funktion, Ergonomie, Komfort angewiesen sind. Noch so ein Detail: In manchen Werkstätten Karlsruhes schaut morgens zuerst der Orthopädietechniker auf den Dienstplan, nicht der Chef.
Viele fragen: Wie sieht es denn aus mit dem Verdienst? (Die ehrliche Antwort kommt selten als Erstes.) Für Berufseinsteiger pendelt sich das monatliche Gehalt in Karlsruhe meist zwischen 3.100 € und 3.600 € ein, mit einem Aufwärtspotenzial durch Zusatzqualifikationen. Klar, die Bandbreite ist beachtlich, vor allem, wenn man Richtung Forschung oder Entwicklung tendiert oder schlicht Glück im Projektgeschäft hat. Manchmal, so mein Eindruck, steht die Region mit ihren Erwartungen quer im Raum – zwischen mittelständischer Behäbigkeit und Hightech-Anspruch schwankt vieles. Firmen locken gern mit Fortbildungsangeboten, etwa im Bereich Additive Fertigung oder Sensorik. Wer sich darauf einlässt, hat realistische Chancen, in fünf bis sieben Jahren auf 4.300 € oder mehr zu kommen – wer sich abschottet, bleibt auf der Stelle stehen. So ehrlich muss man sein.
Die Anforderungen explodieren schneller als der 3D-Drucker warmgelaufen ist. Keine Woche vergeht, ohne dass neue Prototypen, Bewegungsanalysen oder Schnittstellenprobleme auftauchen. Wer meint, Karlsruhe sei bloß ein gemütliches Pflaster zum Darmstadter Schatten günstig innovationstechnisch „abzustauben“, irrt. Die Kooperationen mit Hochschulen und lokalen Technologietransferstellen sind ein kräftiger Innovationsmotor. Gleichzeitig darf man sich keine Mühe sparen, selbst am Ball zu bleiben: Microcontroller-Programmierung, neue Software-Suites, additive Materialien – ganz gleich, ob das Herz mehr für Funktion oder für Ästhetik schlägt, man rutscht zwangsläufig in ein lebenslanges Weiterbildungs-Karussell. Nervig? Zugegeben. Unvermeidbar? Absolut.
Womit wir beim Punkt wären, an dem Mut und Stolz zusammenlaufen: Vieles, was hier in Karlsruher Werkstätten oder Labors entsteht – von Hightech-Handprothesen bis zu sensorgestützter Laufhilfe – hilft, neue Biografien zu ermöglichen. Manchmal unterschätzt man den Drive, der daraus erwächst. Die Kollegen, die gern von „Gestaltungsspielräumen“ reden, nerven mich zwar gelegentlich. Und doch haben sie Recht: Für Ingenieure mit Hang zur Sinnsuche ist Orthopädietechnik in Karlsruhe überraschend befriedigend, ja, manchmal gibt es echte Glücksmomente. Und das, so sage ich (mit einem Schmunzeln), ist mehr wert als zehn Zeugniskopien und ein eigenes Büro in der Südstadt.
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