Deutsche Telekom AG | 90403 Nürnberg
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Deutsche Telekom AG | 96047 Bamberg
Airbus | 86609 Donauwörth
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Manchmal frage ich mich, was wohl passiert wäre, hätte ich mich damals nicht für Medientechnologie entschieden. Einfach klassisch Maschinenbau? Nein, viel zu eindimensional für meinen Geschmack. Heute, hier in Nürnberg, erlebe ich hautnah, wie lebendig und schillernd Technik sein kann – zumindest, wenn man Lust hat, sich darauf einzulassen. Denn: Ingenieurinnen und Ingenieure für Medientechnologie sind so etwas wie die „Übersetzer“ zwischen kreativer Vision und industrieller Präzision. Ein Jobfeld, in dem man häufig mit staubigen Vorurteilen aufräumen muss. Von wegen: „Da sitzt man doch nur in dunklen Studios und bastelt an Bildschirmen?“ Quatsch – die Wahrheit ist meist bunter. Und manchmal auch härter.
Der Reiz – und das Risiko – dieses Berufs liegt in seiner Vielschichtigkeit. In Nürnberg wird das besonders deutlich. Hier prallen die Welten der traditionsreichen Druck- und Medienindustrie, des verarbeitenden Gewerbes, aber auch junger Tech-Startups aufeinander. Wer behauptet, Medientechnologie sei ein Nischending, unterschätzt, was es bedeutet, Schnittstellen zu managen: Von Farbmanagement in High-End-Druckereien über die Automatisierung von Produktionsstrecken in Verpackungsunternehmen bis hin zu AR-Installationen im Museum. Das Anforderungsprofil? Breit gefächert. Wer hier neu einsteigt oder den Blick aufs Nachbarfeld wagt, ahnt oft nicht, welche Palette an Fragestellungen – von Softwareentwicklung bis Werkstoffkunde – plötzlich auf dem Tisch liegt.
Lieber ehrlich: Die Arbeitsmarktlage für Medientechnologie-Ingenieure in Nürnberg ist nicht so vorhersehbar wie der Takt einer Offset-Maschine. Wer erwartet, dass hier ein Platz wie der nächste ist, irrt. Der regionale Wandel fordert – und fördert: Während etablierte Unternehmen wie Verpackungs- und Druckmaschinenbauer ihre Prozesse digitalisieren (und teils mühsam umstellen), sucht die lokale Games- und Kreativindustrie nach Leuten, die mit Echtzeitgrafik, Sensorik oder XR-Systemen umgehen können. Wer flexibel bleibt, hat oft die Nase vorn. Zu den harten wirtschaftlichen Fakten? Das durchschnittliche Einstiegsgehalt bewegt sich meist zwischen 3.100 € und 3.400 €; mit spezialisierten Kenntnissen – etwa im Bereich Automatisierung, Farbmanagement oder Medien-IT – sind 3.500 € bis 4.000 € durchaus drin. Ob das für jede Lebensphase reicht? Kommt drauf an. Für die Aufsteiger unter uns ist das jedoch eher das Sprungbrett als das Ziel.
Stillstand – das kann man sich in diesem Feld kaum leisten. Gerade der Standort Nürnberg, mit seiner Nähe zum industriellen Kern und den wuchernden Digitalbranchen, erfordert eine permanente Frischzellenkur fürs eigene Know-how. Wer nach dem Studium glaubt, jetzt sei erstmal Pause, merkt bald: Falsch gedacht. Irgendwann steht man zwischen Additive Manufacturing, hybriden Workflows und AI-Projekten und fragt sich, wo eigentlich die Grundlagen geblieben sind. Das Fortbildungsangebot in und um Nürnberg ist beachtlich – von spezifischer Softwarezertifizierung, etwa für Medienautomatisierung, bis zu technologieoffenen Seminaren im Bereich Digitaldruck, Bildverarbeitung oder nachhaltige Produktion. Was viele unterschätzen: Weiterbildung ist selten planbar, aber fast immer essentiell. Hier zählt, was spontan aufgeschnappt (und durchgezogen) wird.
Wer sich für diesen Beruf entscheidet, wählt keine geradlinige Komfort-Zone. Für mich persönlich ist das vielleicht gerade der Reiz – und manchmal auch der Grund für milde Erschöpfung. Kaum ein Projekt gleicht dem anderen, und Nürnberg, dieses kurios vielfältige Feld zwischen Industriestandort, Mittelstands-Ödnis und digitaler Spielwiese, macht das besonders deutlich. Bestehende Strukturen fordern hier Kreativität, Umdenken, oft auch Frustrationstoleranz. Und ganz ehrlich: Es braucht ein dickes Fell – aber eben auch Lust auf Wandel, Lust auf Technik, Lust auf Menschen, die völlig andere Perspektiven haben. Ein Drahtseilakt? Manchmal ja. Aber einer, auf den man sich in Nürnberg besser einlässt als irgendwo sonst. Denn: Die Zukunft – die ist hier seltsam unfertig. Und vielleicht genau deswegen so spannend.
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