SmarAct GmbH | Oldenburg (Oldb)
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K. Schütte GmbH | 27777 Ganderkesee
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K. Schütte GmbH | 27777 Ganderkesee
Da sitzt man, jung oder doch schon im dritten Job, im hohen Norden – Oldenburg. Kein Revier, kein Ruhrpott-Flair, und doch: Wer hätte gedacht, dass Hüttentechnik ausgerechnet hier vor Herausforderungen steht, die mit Flachland und Windrädern zu tun haben? Ich erinnere mich noch an meinen ersten Tag im Werk – irgendwo zwischen klimatisiertem Besprechungsraum und drahtigem Fertigungslärm. Irgendwie absurd, aber von wegen Klischee: Hüttentechnik in Oldenburg, das ist eben nicht nur Asche und Erzhaufen. Das ist manchmal Innovationsschmiede, manchmal Biss.
Was erwartet Berufseinsteigerinnen und Wechsler? Ich sage: Wer mit der Vorstellung herkommt, zum reinen Zahlenknecht im Eisenanzug zu werden, wird spätestens nach der ersten Analyse der Prozessleittechnik merken, dass hier Theorie und Praxis dauernd Funkenschlag verursachen. Die Region lebt von einem diffizilen Branchenmix – Klischees von Kohle und Stahl? Falsch abgebogen. Hier sitzen Mittelständler, die alte Werkstoffverfahren auf den Kopf stellen, Nachhaltigkeit groß schreiben (schon so oft davon gehört, aber hier… doch: Es zieht langsam ein) und trotzdem das Alte ehren. Es gibt sie noch, die Betreiber mit jahrzehntelanger Erfahrung; es gibt aber auch die, die Digitalisierung und Ressourceneffizienz aus dem Effeff jonglieren.
Nicht alles ist glänzend. Was viele unterschätzen: Hüttentechnische Ingenieure werden in Oldenburg massiv gefordert, breite Wissensbasis vorausgesetzt. Werkstoffkunde, Automatisierung, Umweltrecht – und die kleinen Alltagskatastrophen, wenn die Frischgasanlage mal wieder die Steuerung austrickst. Das Einstiegsgehalt? Realistisch bewegen wir uns aktuell zwischen 3.900 € und 4.500 €, wobei Zusatzqualifikationen, etwa in Betriebswirtschaft oder Lean Management, die Ampel schnell auf 5.000 € schalten können. Klingt viel? Nur auf den ersten Blick. Wer die Projektverantwortung übernimmt oder gar den nächsten Generationenwandel moderiert, merkt schnell, wie durchgetaktet Arbeitszeit und Kopf sind. Wer sich daran nicht abarbeiten möchte – dem bleibt immer noch die Theorie. Aber viele hier suchen die Mischung aus Anpacken, Denken und schlicht: Verantwortung spüren.
Die hiesige Hüttentechnik – traditionell gegründet, jetzt gezwungen zur Erneuerung. Ich frage mich oft: Wie viele Branchen erleben gerade diesen Spagat? Altes bewahren, Neues wagen – manchmal fühlt es sich an wie Jonglieren mit zehn Bällen, während drei davon verschieden schnell laufen. Größter Treiber: der ökologische Umbau. Energiewende ist in Oldenburg keine Überschrift aus der Politik, sondern Alltag in den Betrieben, die CO₂-neutrale Prozesse einführen – nicht immer freiwillig, aber oft pfiffig. Wer hier mitdenkt, Magnesiumrecycling mindestens so spannend findet wie Prozesstechnik und mit KI-Algorithmus jonglieren kann, hat’s leichter. Es gibt eine gewisse Skepsis gegen Innovation und zu viel Umbruch – aber genau darin entsteht, fast nebenbei, eine neue Fachkultur. Ehrlicher als viele glauben.
Zu viel Realität? Vielleicht – vielleicht auch nicht. Hüttentechnik in Oldenburg ist kein Job für Leute mit Angst vorm Staub oder Dreck unter den Nägeln. Aber: Hinter jeder Rußschicht steckt eine Aufgabe, bei der analytische Köpfe und tatkräftige Hände gleichberechtigt gefragt sind. Und vielleicht ist gerade das die größte Herausforderung: Entscheidungen zu treffen, die über den technischen Tellerrand hinausragen. Manchmal stellt sich die Frage: Geht’s hier wirklich um Stahl und Eisen – oder darum, wie man mit Neugier und Widerspruchskraft eine Region prägt, während der Wind draußen vom Meer kommt? Wer das aushält – oder gerade das sucht – findet hier mehr als Klischees.
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