TÜV SÜD | 20095 Hamburg
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Fachhochschule Kiel | 24103 Kiel
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Manchmal frage ich mich, wie das eigentlich kam: Früher war Bauphysik für mich ein fast schon abenteuerlich trockenes Thema, irgendwo zwischen Wärmedämmwerten, Fenstergummis und seltsamen Diagrammen im Keller von Professor Schmalenbach vergraben. Heute hingegen würde ich sagen: Wer in Lübeck als Bauingenieur oder Bauingenieurin fachlich in der Bauphysik arbeitet, sieht mehr von der Stadt als mancher Tourguide. Und: Er oder sie schraubt – im buchstäblichen wie im übertragenen Sinn – am Puls der Zeit.
Was viele unterschätzen: Bauphysik ist kein Nischenthema, sondern eine Schnittstellenwissenschaft. Wärme, Feuchte, Schall, manchmal sogar der Brandschutz – alles kommt zusammen, teils im ganz gewöhnlichen Altbau (Stichwort: Backsteinfassaden, die feuchte Ostseeluft und das Drama beim Fensterwechsel) oder im schicken Passivhaus-Neubau an der Trave. Besonders in Lübeck. Die Mischung aus historischem Baubestand, unberechenbarem Ostseeklima und ehrgeizigen Klimazielen – dazu kommt der Denkmalschutz, der in Lübeck gefühlt schon beim dritten Fachwerkbalken anschlägt – forciert eine Baukultur, die nicht nach Schema F funktioniert.
Erstaunlich viele unterschätzen das: Der Ingenieurmarkt für Bauphysik ist – trotz mancher Durststrecke am Bau – in Lübeck relativ stabil. Der Bedarf an fachlich versierten Kräften steigt, sobald Energiepreise wieder durch die Decke gehen (was ja nie lange dauert …), Sanierungsdruck durch Wohnungsnot wächst oder sich neue Anforderungen an Gebäudeeffizienz aus Brüssel ankündigen. Dann sind bauphysikalische Gutachten, Nachweise und Konzeptentwicklungen plötzlich heiß begehrt. Zwar landet man nicht im dreifach verglasten Geldspeicher, aber ein typisches Einstiegsgehalt liegt im Bereich von 3.300 € bis 3.700 €, bei guter Spezialisierung und Berufserfahrung gerne auch zwischen 3.700 € und 4.400 €. Große Sprünge nach oben sieht man bei den ganz spezialisierten Gutachterrollen oder in beratungsintensiven Kanzleien – Lübeck ist zwar keine Metropole, aber überraschend viele mittelgroße Ingenieurbüros leben gut vom Spagat zwischen Neubau, Altbausanierung und Energieberatung.
Wirklich, das unterschätzen viele. Niemand spaziert lässig von der Uni in die Baupraxis – schon gar nicht in einer Stadt, in der Sanierung, Schallschutz und Innovationsdruck so aufeinanderprallen. Einmal im Gewölbekeller einer Gründerzeitvilla gemessen, weißt du: Zwischen Lehrbuch und Praxis liegen Welten. Schimmelrisiko in der einen Ecke, akustische Überraschungen durch die Lübecker Backsteinakustik in der anderen – nicht zu vergessen die Debatten mit Handwerksbetrieben, wenn es um Umsetzungsdetails bei der Wärmedämmung geht. Da reichen keine Rechenschieber-Reflexe, sondern es braucht Vermittlungsgeschick, Fantasie und manchmal ein dickes Fell. Was ich daran aber tatsächlich schätze: Die eigene Arbeit ist konkret, sichtbar, manchmal messbar – und vor allem bleibt kein Tag wie der andere. Wer neugierig bleibt und den Dialog mit anderen Disziplinen (Baufirmen, Architekten, Behörden) nicht scheut, wächst mit jedem Projekt.
Klar, Lübeck hat nicht den Ruf einer technischen Innovationsschmiede wie München – aber unterschätze mal nicht die Dynamik rund um die Wärmewende! Die Hansestadt zieht aus ihrer Vergangenheit Inspiration, muss aber zugleich beim Thema energetische Stadtsanierung die Ärmel hochkrempeln. Wer sich zum Beispiel auf Feuchteschutz, Schallimmissionsprognosen für Baustellen oder Beratung zu erneuerbaren Heizsystemen spezialisiert, findet laufend Weiterbildungen. Die Technische Hochschule setzt eigene Schwerpunkte, kooperiert mit Büros – und trotzdem: Am Ende entscheidet nicht die Liste deiner Zertifikate, sondern das Können im konkreten Projekt. Am Tisch der Entscheidenden sitzen oft die, die den Schritt aus der eigenen Komfortzone wagen. Und genau das, würde ich meinen, macht Bauphysik in Lübeck spannend – mal rau, mal überraschend, nie ganz fertig. Aber das ist irgendwo auch die beste Schule, die man sich als Ingenieur oder Ingenieurin am Anfang (und, Hand aufs Herz, auch später noch) wünschen kann.
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Ingenieurin bzw. Ingenieur (m/w/d) Tragwerksplanung und Bauphysik
Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Bundesbauabteilung | 23539 Lübeck
Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen bietet eine Stelle als Ingenieurin bzw. Ingenieur (m/w/d) in der Tragwerksplanung und Bauphysik an (Job-ID: J000019467). Es handelt sich um eine Vollzeit- oder Teilzeit-Anstellung ohne Befristung. Die Bezahlung erfolgt nach EGr. 12 TV-L Bes bzw. Gr. A12 Hmb bzw. BesG. Die Bewerbungsfrist endet am 03.11.2023. Die Bundesbauabteilung (BBA) in Hamburg ist für sämtliche Hochbauangelegenheiten des Bundes zuständig und bietet Ihnen die Möglichkeit, an vielfältigen Projekten mitzuwirken. Dazu gehören sowohl die Planung und Durchführung von Maßnahmen im denkmalgeschützten Bestand als auch Neubauprojekte auf militärischen und zivilen Liegenschaften des Bundes in Hamburg.