Industriesystemtechniker Jobs und Stellenangebote in Kiel
Beruf Industriesystemtechniker in Kiel
Industriesystemtechniker in Kiel: Zwischen Schaltpult und Schraubenschlüssel – ein Beruf mit Ecken, Kanten und Ausblick
Kiel. Wer in Norddeutschland vom Industriesystemtechniker spricht, sollte besser nicht bloß an den guten alten Maschinenschlosser denken. Denn im Maschinenraum der modernen Industrie, zwischen Digitalanzeige, Hydraulikblock und blitzend-kaltem Werkzeugwagen, ist inzwischen alles eine Umdrehung komplexer geworden. Die Küstenmetropole Kiel, nicht immer als das Silicon Valley der Automation bekannt, hat in den letzten Jahren eine erstaunlich dynamische Industrie-Landschaft hingestellt – irgendwo zwischen Werft, Windkraft, Medizintechnik und sogar ein paar Innovationsoasen. Industriesystemtechnik in Kiel? Das ist längst nicht nur Montage und Wartung, sondern der Drahtseilakt zwischen Steuerung, Mechanik, Elektrik, kurzum: Systemverstehen mit Hand und Hirn.
Manchmal frage ich mich, wer sich auf die Fahne schreibt, für jede zickige Produktionslinie die letzte Rettung zu sein. Industriesystemtechniker tun das – oder werden zumindest dazu gemacht. Typisch? Die Ausbildung dauert meist dreieinhalb Jahre, es gibt Spezialisierungen auf verschiedene Anlagentypen, und, ehrlich gesagt: Wer glaubt, nach dem ersten Abschluss könne man sich gemütlich zurücklegen, liegt daneben. In der Kieler Praxis bedeutet das: Mal mit dem Messgerät zwischen Sägespänen und Steuerkasten stehen, am nächsten Tag mit Laptop am Schaltschrank. Und ja – es geht dabei nicht nur um das große „Maschinenflüstern am Hafen“. Gerade im Kieler Umland sind Zulieferer für Schiffbau, Anlagenautomation und sogar Lebensmitteltechnik vertreten. Systemtechniker müssen sie alle kennen – zumindest ein bisschen.
Jetzt zu dem, was viele unterschätzen: das Gehalt. Im direkten Vergleich zu anderen technischen Fachberufen ist für Berufseinsteiger in Kiel ein Verdienst von etwa 2.800 € bis 3.200 € realistisch. Wer ein paar Jahre durchgezogen und vielleicht Zusatzzertifikate oder Spezialisierungen im Gepäck hat, kann auch auf 3.400 € bis 3.900 € schielen. Klingt solide, manchmal sogar attraktiv – jedenfalls im regionalen Vergleich. Aber: Die Entlohnung allein füttert keinen Ehrgeiz. Viel entscheidender ist, dass sich in Kiel in den letzten Jahren die Spreizung zwischen Industriebranchen verschärft hat. Medizintechnik zahlt besser als Zulieferer fürs Schiffbau-Klein-Klein. Dort, wo eher klassische Maschinenbauer unterwegs sind, bleibt manches stagnierend. Die Dynamik wandert, nicht unbedingt planbar.
Und was treibt die Jungen – oder auch die Wechselbereiten – in dieses Feld? Klar, der handfeste Umgang mit Technik, aber auch: Die Lust auf Systemdenken. Die Zeiten, in denen reines Schrauben oder ein Kabeltausch ausreichten, sind vorbei. Heute wird mehr erwartet: logisches Kombinieren, Fehlerquellen in komplexen Anlagen finden, Software-Updates am Rand der Rostschutzwanne, Kommunikation mit den Kollegen aus drei Gewerken. Gerade in Kiel beobachten wir, dass sich Schnittstellenwissen bezahlt macht – zwischen IT, Pneumatik und Steuerung. Die Arbeitgeber? Die Großen wie die Mittelständler, mal unterkühlt-nordisch, mal seltsam familiär. Dazwischen: ein bisschen Hidden Champion, ein bisschen Traditionsbetrieb. Wer flexibel bleibt und sich nicht zu schade ist, neue Technologien anzufassen, sitzt selten auf dem Trockenen.
Was bleibt? Vielleicht dieses Gefühl, mittendrin zu sein im Kieler Takt. Zwischen Dauerwind, dem stetigen Dröhnen der Schiffsmotoren und der Kaffeetasse in der Werkhalle. Industriesystemtechniker sind in Kiel keine unsichtbaren Zahnräder – sie sind die, die bei Störungen nicht wegsehen, sondern anpacken. Manchmal fragt man sich: Warum tut man sich das an? Antwort: Weil es jeden Tag ein anderes Problem gibt – und selten die immer gleiche Lösung. Irgendwann merkt man, dass genau das die eigentliche Motivation ist. Ob das jetzt romantisch klingt? Mag sein. Oder einfach nur ehrlich.