STOCKO CONTACT GmbH & Co. KG | 53940 Hellenthal
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KraussMaffei Technologies GmbH | 41747 Viersen
KuhnOdice | 57339 Erndtebrück bei Siegen
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Wer in Köln als Industriemeister Kunststoff Kautschuk arbeitet, ist weder routinierter Schraubendreher noch Schreibtischstratege. Das ist vielleicht der vielleicht unterschätzteste Spagat in der Branche: einerseits mit öligen Händen an der Produktionslinie stehen; andererseits im Konferenzraum erklären, warum eine Spritzgussmaschine gerade Zicken macht. Der Beruf ist alles – nur kein „Ich drücke halt die Knöpfe“-Job.
In meiner Anfangszeit habe ich es krass unterschätzt, wie viele Zahnräder hier ineinandergreifen. Planung steht gegen Produktion, Menschenführung gegen Maschinenpflege. Und dann noch die zwanzigtausend Normen, Umweltvorgaben, Sicherheitsbestimmungen – alles auf dem Schreibtisch, bevor die erste Coffee-to-go-Tasse geleert ist.
Köln ist kein Provinzstädtchen. Hier dringt der industrielle Puls aus Werken und Zulieferbetrieben, mischt sich mit urbanem Tempo. Kunststoff – klar, braucht die Autoproduktion, Medizin, Verpackung. Aber auch im Kölner Raum? Hier gibt’s die ganze Bandbreite, vom familiengeführten Spritzgießer in Frechen bis zur multinationalen Konzernbude in Godorf.
Was das in der Praxis bedeutet? Wer einsteigt, landet selten in einer Heile-Welt-Fabrik. Die Maschinen kommen aus Japan, die Azubis aus Leverkusen, und die Fachkräfte sind – sagen wir es vorsichtig – nicht gerade leicht ersetzbar. Kurz: Es herrscht Fachkräftemangel, aber nicht der panische, sondern einer, der dazu führt, dass Leute mit Know-how im Betrieb rasch viel Verantwortung aufs Brot geschmiert bekommen. Wer also keine Lust hat, sich vor Verantwortung zu drücken, ist hier richtig.
Manchmal stiehlt sich das Gefühl in die Schichtbesprechung, dass Techniker und Industriemeister in der Kunststoffbranche eigentlich Sozialarbeiter mit technischem Upgrade sind. „Warum funktioniert das Werkzeug nicht?“ – „Wer ist heute krank?“ – „Wie bekommen wir das Audit durch?“ Tagtäglich. Wer meint, es gehe nur um Produktionsplanung und Qualitätskontrolle, unterschätzt, wie viel Kommunikation, Konfliktmanagement und Improvisation wirkliche Meisterschaft ausmacht.
Gerade in Köln, wo Unternehmen mit ständiger Modernisierung kämpfen und gleichzeitig jeder Fachkräfteabgang wie ein kleiner Orkan wirkt, sind flexible Führung und die Fähigkeit zur Schadensbegrenzung Trumpf. Bei meinem ersten Audit habe ich ehrlicherweise gebetet, dass die Linien irgendwie stabil laufen – und abends gehofft, niemand ruft mit „Notfall!“ an. Am Ende sind’s oft die pragmatischen Lösungen: Man fährt nachts zum Lieferanten, weil das Ersatzteil fehlt. Oder macht einen Umweg durch die Verwaltung, um Budget für eine neue Dosieranlage zu erstreiten.
Das liebe Geld ist ein Thema, über das keiner gerne spricht. Aber machen wir uns nichts vor: In Köln landet das Einstiegsgehalt in der Regel zwischen 2.900 € und 3.400 €. Mit etwas Erfahrung, einer ordentlichen Portion Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen klettert das Gehalt auch mal über 3.800 €. Ist das üppig? Für Kölner Mietpreise – nicht wirklich. Die Krux: Mit wachsender Verantwortung wächst selten die Freizeit. Fortbildungen werden zwar angeboten, etwa im Bereich Nachhaltigkeit oder digitale Produktionsmethoden, aber mit der Zeit habe ich gelernt, dass die wertvollsten Lektionen oft beim Feierabendbier mit erfahrenen Kollegen oder – noch besser – bei missratenen Projekten gewonnen werden.
Wer sich weiterentwickeln will, muss hemmungslos neugierig bleiben: Neue Werkstoffe? Additive Fertigungsprozesse? Lasst euch nicht einreden, das seien Modewörter. Kölns Industrie hat sie längst auf dem Radar – und wer jetzt nicht dranbleibt, liest irgendwann von anderen, wie es geht.
Es kommt selten vor, dass ich glatt behaupten würde: „Wer Industriemeister Kunststoff Kautschuk ist, hat sichere Karten auf ewig.“ Nein, auch hier wackelt manches. Kunststoffe stehen im Verdacht, die Umwelt zu nerven; die Branche sucht händeringend nach klimafreundlichen Alternativen. Klingt nach Risiko, bringt aber jede Menge Chancen: Wer sich mit Recyclingprozessen, nachhaltigen Werkstoffen und digitalisierten Fertigungslinien auskennt, wird in Köln nicht lange auf der Bank sitzen.
Eines zum Schluss: Ich frage mich manchmal, ob die Vielschichtigkeit des Jobs wirklich jedem klar ist, der auf dem Sprung in diesen Bereich ist. Und ich bin sicher – Routine entwickelt man nie. Es bleibt ein Jonglierakt zwischen Innovation und Tagesgeschäft. Wer das mag, für den ist Köln ein verdammt guter Standort.
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