HAPEKO Deutschland GmbH | Villingen-Schwenningen, Hardt, Rottweil
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Freiburg, diese quicklebendige Stadt zwischen Schwarzwald und Rhein, wirkt manchmal wie eine postmoderne Märklin-Landschaft: ein Schuss Öko, viel Lebensqualität und eine Handvoll Handwerksromantik. Doch wer meint, der Job des Industriemeisters Holz spiele sich hier zwischen Sägewerk und Werkbank ab, greift zu kurz. Mitnichten. Wer Fuß fassen will, muss sich auf ein Terrain einlassen, das – man glaubt es kaum – irgendwo zwischen Hightech-Fertigung, Personalführung und Umweltrichtlinie pendelt. Ich sag’s offen: Der Industriemeister Holz ist im Südwesten längst mehr als ein „besserer Schreinerchef“.
Wer sich als Berufseinsteiger:in oder ambitionierte(r) Quereinsteiger:in für diesen Berufsbereich interessiert, sollte erst mal wissen: Die sprichwörtlich „hölzerne“ Arbeitswelt hat sich verwandelt… und wie! Wer hätte früher gedacht, dass man mit Tablet und Laservermessung Maß nimmt, um anschließend einen Holzbalken mit Präzision besser als mancher Metallbauer zu fräsen? Klingt nach Zukunftsmusik – ist in Freiburger Betrieben Fakt. Gerade hier, wo das ökologisch korrekte Bauen nicht nur das Gewissen, sondern auch die Bauaufsicht beruhigt. Zuschneiden, ordnen, anleiten – ja, das gehört dazu. Aber eben auch Schichtpläne jonglieren, Nachwuchs leiten, Produktionsprozesse verfeinern. Wer sich den Chefstuhl als reinen Ruhepol vorstellt, wird schnell eines Besseren belehrt. Konfliktmanagement und Motivation: keine Kür, sondern Brot-und-Butter-Geschäft. Dazu kommt der bürokratische Drahtseilakt rund um Arbeitssicherheit, Zertifizierungen und nachhaltige Forstwirtschaft. Wer’s zu glatt oder zu einfach will, ist hier fehl am Platz.
Kommen wir zu dem Punkt, der selten beim Feierabendbier, dafür umso heftiger in Gehaltsverhandlungen diskutiert wird: das liebe Geld. In Freiburg und Umgebung bewegen sich die Gehälter für Berufseinsteiger meist im Korridor zwischen 2.800 € und 3.300 €. Nach ein paar Jahren, Projekterfahrung und mit Zusatzausbildungen liegen 3.300 € bis 3.900 € realistisch im Bereich des Möglichen – Ausreißer nach oben gibt es, aber das bleibt oft Verhandlungssache, je nachdem, ob man in der Massivholzindustrie, im Fensterbau oder in einem hippen Start-up für nachhaltige Baustoffe landet. Persönlich wage ich da gern die Prognose: Wer technologische Neugier mitbringt und nicht im eigenen Saft schmort, wird beim Gehalt wenig jammern müssen. Aber irgendwer wird immer behaupten, ein befreundeter Kollege im Metallbereich verdiene deutlich mehr. Mit Glück, mag das stimmen – aber Holz und dessen Image, auch im Grünen Freiburg, bringt eben selten goldenes Parkett.
Manchmal frage ich mich: Wer ist eigentlich die typische Nachwuchskraft? Die, die sich nach einem vollen Tag im Werk noch in den Semesterferien der Technischen Hochschule Freiburg weiterbilden will? Oder der Tischler, der das ewige Schleifen der Oberfläche satt hat und – parallel zur CNC-Schulung – als Betriebskindergärtner für das jüngere Team agiert? Sicher ist: In Freiburg schlägt das Herz für Nachhaltigkeit lauter als andernorts. Während anderswo noch Spanplatten aus Fernost durch die Lager rollen, sind bei uns FSC-Zertifikate und regionale Lieferketten nicht nur nette Zugabe, sondern in vielen Betrieben Must-have. Wer auf Öko- und Zukunftsthemen allergisch ist, bekommt hier allergischen Juckreiz.
Klingt vielleicht übertrieben, aber: Es hilft, wenn man für das Material mehr als bloßen Respekt empfindet. Wer die Struktur von Eiche von Erle im Halbdunkel unterscheiden kann, ist klar im Vorteil… zumindest in Freiburger Betrieben, deren Selbstverständnis irgendwo zwischen Schwarzwaldromantik und digitaler Effizienzmäßigung pendelt. Die regionale Zusammenarbeit mit holzverarbeitenden Betrieben „jenseits der B31“ und den vielen kleineren Familienunternehmen verschafft Freiburgs Holzbranche Vielfalt und gewisse Eigenwilligkeit. Aber was viele unterschätzen: Oft entscheidet die Bereitschaft, auch mal mit anzupacken und den direkten Dialog mit Azubis oder Altmeistern zu suchen, über den Sprung nach vorn.
Vielleicht ein bisschen pathetisch, aber im Ernst: Der Beruf verlangt, die Vielfalt zu schätzen – zwischen Werkbank und Whiteboard. Wer dabei die eigenen Ansprüche nicht wie eine Wasserwaage ausrichtet, wird merken, dass Freiburg nicht nur landschaftlich, sondern auch beruflich mehr Orientierung bietet, als viele glauben. Oder um es auf den Punkt zu bringen: Holz wächst langsam, aber wer dran bleibt, wächst mit.
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