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Es gibt Berufe, bei denen man am Feierabend das Gefühl hat, etwas Reales geschaffen zu haben. Industriemeister Gießerei in Kiel – das ist so ein Beruf. Metall in Bewegung, geformt mit Plan, Verantwortung für Produktion und Menschen, manchmal auch für die Nerven. Wer in diesen Job einsteigt, steht selten am Rand. Hier ist man zentrale Schaltstelle. Spielmacher zwischen Technik und Team, Ingenieursehnsucht und Wirtschaftlichkeit.
Man fragt sich: Wer will das? Offenbar genügend – die Nachfrage ist konstant, aber das Angebot wächst langsamer. In Kiel, und das ist kein Geheimnis, hat der Beruf seine Ecken: Hier trifft norddeutsche Gelassenheit auf die Härten industrieller Realität. Schiffbau, Windkraft, teils Automobilzulieferung – das gusseiserne Rückgrat der Region. Doch die klassischen Gießereien sind rarer geworden. Die gebliebenen: eher Mittelstand mit langer Tradition, handfest und wandlungsfähig. Weniger Hektik als im Ruhrgebiet vielleicht, aber auch keine Trägheit.
Industriemeister klingt altmodisch. Ist es aber nicht. Klar, die Werkshalle bleibt laut, Gießformen und Schutzbrillen auch. Aber dann: Planung, Prozessoptimierung, Mitarbeiterschulung, Qualitätssicherung. Wer als Berufseinsteiger dazu kommt – oder erfahren und wechselbereit – merkt schnell: Da bleibt nichts statisch. Neue Werkstoffe. Automatisierung. Immer mehr IT, digitalisierte Schmelzsteuerung, Klimadokumentation. Kiel verlangt also das klassische Können (Metallurgie, Gießtechnik, Führung) ebenso wie Luft nach oben: Von Leuten, die weiterdenken, Prozesse anstoßen, Abläufe verpassen.
Was viele unterschätzen: Der Tag beginnt selten mit klaren Linien. Maschinen stottern, Lieferungen klemmen, ein Mitarbeiter hat Fragen – oder einen schlimmen Tag. Da hilft kein Skript. Vieles ist Improvisation, geprägt von Erfahrung und dem Willen, Verantwortung zu tragen.
Kiel hat das Meer, den Wind – und eine leidlich eigene Industrie. In der Ausbildung? Oft noch handwerklich geprägt, aber mit deutlicher Durchmischung durch zunehmend internationale Belegschaften. Das spürt man. Kollegiales „Moin“ ist schnell gesagt, aber im Führungskontext ist Fingerspitzengefühl gefragt. Ostsee-Kälte und norddeutsche Direktheit: Wer als Jungmeister antritt, sollte mit beidem umgehen können.
In Bezug auf Innovation… Kiel schielt auf Nachhaltigkeit; die Werften wagen sich schon an emissionsarme Gießverfahren. Wer up-to-date bleiben will, muss hier die Brücke schlagen: zwischen traditionellem Metall und grünem Wandel. Klingt erst abstrakt – landet aber irgendwann ganz praktisch auf dem Tisch. Man spricht nicht viel darüber, aber der Miniwettbewerb Richtung „umweltfreundliche Produktion“ ist längst entbrannt. Ergebnis: Wer sich auskennt mit Effizienz, Ressourcenschonung und Prozessdaten, steht selten lange abseits.
Nicht einmal um den heißen Brei herum: Die Verantwortung spiegelt sich im Verdienst. In Kiel? Schwankt, aber Einstieg meist bei 3.200 € – nach ein paar Jahren sind 3.500 € bis 4.100 € drin. Wer auf Werften oder in Nischenbranchen landet, sieht manchmal noch mehr auf dem Zettel. Aber: Dafür gibt’s meist eine hohe Erwartung an Flexibilität, Bereitschaft zu Wochenendschichten, nicht selten Nachtruhe auf Abruf.
Nachhaltigkeit als Schlagwort ist schön. Aber in der Realität? Wenig Glamour. Viel Überzeugungsarbeit, manches zähe Gespräch mit Betriebsleitung oder Einkauf. Und dann wieder: Tage, an denen der Guss passt, das Team lacht und alles (fast) wie am Schnürchen läuft. Genau das gibt’s auch – ohne dass es je Routine wird.
Vielleicht bin ich zu ehrlich, aber: Es ist ein Beruf, der fordert. Wer Erfüllung in Zahlenkolonnen oder endlosen Strategiepapieren sucht, ist hier falsch. Wer jedoch gestalten, mitgestalten, manchmal auch kämpfen will – Kiel bietet durchaus die Gelegenheit dazu. Es ist kein Kinderspielplatz, aber auch kein geschlossener Klub. Chancengleichheit, Weiterbildung, Entwicklungsmöglichkeiten – werden diskutiert, immer noch verbessert, selten ohne Reibung. Man kann sich also einbringen.
Der Beruf Industriemeister Gießerei in Kiel ist beides: geprägt von alter Schule und offener Zukunft. Die regionale Spezialität? Kraft, Gelassenheit, pragmatisches Handeln – und das sichere Gefühl, für die Dinge einzustehen, die man jeden Tag wortwörtlich in Form bringt. Ein Beruf für Macherinnen und Macher, die wissen, warum sie morgens aufstehen. Oder zumindest bereit sind, das herauszufinden…
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