DENTAURUM GmbH & Co. KG | 75228 Ispringen
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Georg Röth Eisengießerei GmbH & Co. KG | Mosbach
BEHRINGER GmbH Maschinenfabrik und Eisengießerei | 74912 Kirchardt
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Georg Röth Eisengießerei GmbH & Co. KG | Mosbach
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Karlsruhe. Wer morgens auf das Werksgelände einer Gießerei im Hardtwald fährt, kennt das: Die Luft hängt schwer vom Metallstaub, irgendwo tropft Wasser auf Beton, und sobald man das weiße Hemd gegen die Arbeitsjacke tauscht, färbt sich der Arbeitstag unverkennbar grau – Eisenoxid, Aluminiumspäne, hin und wieder der Geruch von Öl und Dosieranlage. Nicht jeder, der heute das Berufsbild des Industriemeisters Gießerei wählt, sucht Glanz und Glorie; gesucht wird meist jemand, der bereit ist, Verantwortung zu stemmen, operative Prozesse moderner Gießereitechnik zu steuern – und, so ehrlich muss man sein, regelmäßig zwischen den Stühlen sitzt. Einerseits Altmeister des Handwerks, andererseits Bindeglied zur smarten Produktion. Wer denkt, dass das brotlose Kunst ist: Trifft es nicht. Die industrielle Metallgießerei in Karlsruhe ist ein Mikrokosmos, in dem Planung, Technikbegeisterung und Menschenkenntnis das tägliche Rüstzeug sind.
Die Anforderungen haben sich gewandelt – und werden in den kommenden Jahren kaum weniger. Früher genügte es, die Ofentemperatur und Sandmischung im Visier zu haben; heute jongliert ein Industriemeister Gießerei mit Produktionsplänen, Lean-Prozessen, digitalen Qualitätskontrollen. Maschinenstillstand? Ein No-Go. Digitalisierung? Unvermeidbar. Auf einmal heißt das, mit Tablets durch die Werkhalle zu gehen, Chargendaten zu erfassen, Fertigungstoleranzen mithilfe von Sensorik zu überwachen, Produktionskennzahlen in Echtzeit zu bewerten. Und dann kommt sie, die alte Garde, und will wissen, warum eigentlich die Gussform „jetzt bitteschön anders“ sein soll als noch vor zehn Jahren. Diskutieren, verstehen, vermitteln – das ist Teil des Jobs. Manchmal mehr, als einem lieb ist.
Über das Geld wird wenig gesprochen, ehrlich gesagt. Erfahrungsgemäß pendelt sich das Gehalt bei Berufseinsteigerinnen oder wechselbereiten Fachkräften im Karlsruher Raum irgendwo zwischen 3.200 € und 3.700 € ein, mit einer bandbreite, die sich je nach Betrieb, Verantwortung und Nachtschichtzulage nach oben oder unten verschiebt. Ein Senior, sagen wir fünf Jahre Betriebszugehörigkeit und Führung von zwanzig Mann, kratzt durchaus an der 4.200 €-Marke – manchmal auch drüber, wenn’s hart auf hart kommt und die Gussproduktion kein Ausfall toleriert. Aber für das Geld wird eben auch Leistung erwartet: Personaleinsatz, Schichtplanung, Prozessoptimierung, Fehleranalyse, Einweisung von Azubis – die Palette ist breit. Wer nach Dienst nach Vorschrift sucht, wird im Gießereiumfeld schnell merken: Die Theorie von gestern wird im Schmelzofen schnell zu Schlacke.
Worüber zu selten gesprochen wird? Die Lage im Südwesten zieht auch internationale Player an – Automobilzulieferer, Maschinenbau, Energietechnik. Im Zusammenspiel von regional gewachsenen Mittelständlern und neuen Hightech-Investoren eröffnet sich für Industriemeister Gießerei ein Spannungsfeld, das viele unterschätzen: Einerseits Tradition, Familienunternehmen, Handschlagqualität. Andererseits internationale Kundschaft, Sprachanforderungen, Zeitdruck, digitale Auftragsabwicklung. Wer mit Veränderungen nicht umgehen kann oder bloß das „Früher war alles besser“-Mantra predigt, merkt schnell: Der Zug fährt heute schneller, manchmal ohne lange zu halten.
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Wer im Gießereiumfeld weiterkommen will, muss sich mit neuen Prozessen, Werkstoffen und Regelwerken auseinandersetzen. In Karlsruhe poppen regelmäßig neue Schulungsangebote auf – von der Handhabung von Leichtmetallen bis zu digitalen Fertigungsprozessen. Alles auf dem Silbertablett? Wohl kaum. Vieles ist Trial and Error, Learning-on-the-Job, aber eines ist sicher: Wer sich drückt, bleibt stehen. Ich habe den Eindruck: Manchmal hat allein das Probieren, das Hinterfragen, ja das „Fehler machen dürfen“ im Kollegenkreis mehr Wert als jedes Zertifikat. Klingt altmodisch, ist aber oft der Kern des Ganzen.
Industriemeister Gießerei in Karlsruhe – das ist nichts für Leute mit Scheu vor Lärm, Schmutz und komplexen Menschenproblemen. Aber wie oft denkt man mittags in die Kaffeetasse hinein: „Was hier geschaffen wird, hält Generationen.“ Es stimmt eben, dass der Fortschritt in dieser Branche poltert, nicht schleicht – und dass derjenige, der Verantwortung übernimmt, nicht bloß für Maschinen oder Zahlen zuständig ist, sondern für das ganze fragile Gleichgewicht zwischen Tradition, Innovation und dem ständigen Puls regionaler Dynamik. Oder, um es ganz bodenständig zu sagen: Irgendjemand muss ja wissen, wie der Guss läuft. Und daran hat sich – trotz aller Digitalisierung – erstaunlich wenig geändert.
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