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Industriemeister Gießerei München Jobs und Stellenangebote

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Zur Berufsorientierung als Industriemeister Gießerei in München
Industriemeister Gießerei Jobs und Stellenangebote in München

Industriemeister Gießerei Jobs und Stellenangebote in München

Beruf Industriemeister Gießerei in München

Industriemeister Gießerei in München: Metall, Menschen und das, was dazwischen liegt

Plötzlich steht man da. Stahlschuh, Schutzbrille, der Geruch von Sand, Öl und Metall in der Nase – willkommen in einer der Gegensätze: Münchens Gießereien. Nicht irgendeine Industrieecke, sondern ein Mikrokosmos, in dem Präzision und Hitze, Verantwortungsdruck und kollegiale Dickköpfigkeit sich in jedem Schichtwechsel die Klinke in die Hand geben. Wer als Berufseinsteiger:in oder mit etwas Wankelmut in der Vita über eine Zukunft als Industriemeister Gießerei nachdenkt, sollte sich nicht vom Schein trügen lassen. Schreibtische und Kaffeetassen gibt’s zwar – aber daneben eben ziemlich viel Kernmacherei, Steuerpult und, naja, Schweiß (von beidem).


Die eine, glatte Antwort auf „Was machen Industriemeister im Gießereiwesen eigentlich in München?“ gibt es nicht. Die Aufgaben reichen von klassischer Schichtleitung – mal der Diplomat, mal der Taktgeber – über das Jonglieren mit technischen Parametern bis zur Qualitätssicherung. Wer geglaubt hat, der Tag besteht bloß aus Kontrollgängen und Berichten, sollte sich dringend mal einen realen Arbeitsalltag vor Augen führen. Es ist dieses ständige Wechselspiel aus Routine und Überraschung, das den Beruf fordert. Plötzlich steht man dazwischen – zwischen jungen Facharbeitern, die auf frischen Schwung beharren, und etablierten Kräften, die jede Gussform auswendig zu kennen scheinen. Mich persönlich fasziniert dieser Spagat: Technik, Menschen, Produktionszahlen, Zeitdruck, dazu die ewige Münchner Mischung aus Tradition und einer Art souveränem Pragmatismus. Gibt es anderswo in Deutschland vielleicht auch, aber hier hat das eine eigene Schlagseite.


Ein paar harte Fakten am Rand, die selten so offen ausgesprochen werden: Der Verdienst fällt in München, dank Tarifbindung und den berüchtigt hohen Lebenshaltungskosten, meist etwas oberhalb der bundesweiten Mittel – das Einstiegsgehalt liegt bei 3.000 € bis 3.400 €, mit einigen Jahren Erfahrung und Zusatzverantwortung kann man sich Richtung 4.000 € bis 4.700 € bewegen. Natürlich: Da hängt viel vom Betrieb, der jeweiligen Metallbranche (Aluminium, Stahl, Eisen – ein Kapitel für sich!) und, nicht zuletzt, von der eigenen Verhandlungsstärke ab. Was viele unterschätzen: Der Arbeitsmarkt ist – entgegen so mancher Hiobsbotschaft aus den Nachrichten – eigentlich stabil, zumindest bisher. Aber keine Idylle. Die Fachkräfte fehlen, neue Maschinen wollen bedient, Lieferketten neu gedacht werden. Und Digitalisierung? Ja, touchiert auch das Gießereiwesen – wenngleich die Dichte von Sensoren, Tablets und digitalen Hallenlogbüchern in München vielleicht noch nicht den Sprung in die Science-Fiction geschafft hat.


Regional gibt es dennoch feine Besonderheiten: Die Münchner Gießerei-Landschaft ist geprägt von alten Traditionsbetrieben neben überraschend innovativen Mittelständlern. Manche – hier muss ich schmunzeln – fahren immer noch den Betriebsrat im Trabi-Tempo, während andere mit Kooperationsprojekten mit Hochschulen wirklich nach vorne preschen. Wer als Berufseinsteiger:in auf Technologie steht, findet hier durchaus Spielwiesen: Automatisierung, 3D-Sanddruck, Prozessdatenauswertung, nachhaltige Schmelzereikonzepte – kein leeres Branchen-Versprechen mehr, sondern gelebte Praxis. Und trotzdem bleibt manches bodenständig bayerisch: Der Umgangston ist direkt, Humor Pflicht, und die Leidenschaft fürs Handwerk? Die, so scheint mir, ist in München selten unterkühlt.


Bleiben noch zwei Punkte, die selten auf Hochglanz-Broschüren auftauchen: Erstens, die psychosozialen Herausforderungen. Einem Industriemeister wird zwischen Anlagenstillstand und Mitarbeitenden-Gespräch oft mehr emotionale Beweglichkeit abverlangt als auf so manchem Change-Management-Seminar. Zweitens, das Weiterkommen. Ja, der Bildungsweg ist strukturiert – aber letztlich wird hier niemand vom Papierklopfen allein anerkannt. Man muss sich zeigen, einbringen, mitdenken. Oder mal den Kollegen abholen, der im Feierabendbier schon wieder mit dem Guss von 1987 hadert. Letztlich ist der Job eine Mischung aus Führungsaufgabe, Technikverstand und der Fähigkeit, auch nach zwölf Stunden noch einen Griff ins Sandbett zu wagen – und dabei nicht das Ganze aus der Hand zu geben. Wer sich selbst (und andere) motivieren kann, wird in Münchens Gießereien mit etwas Glück nicht nur Karriere machen, sondern auch eine dieser seltenen Berufswelten finden, die zwischen all dem modernen Wandel noch einen Rest ehrlicher Arbeit atmen.

  • Info
  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.