Naue GmbH & Co. KG | 32339 Espelkamp
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Wer ein Bild vom Immobilienassistenten im Kopf hat, denkt wahrscheinlich an jemanden, der Mietverträge chronologisch abheftet und zwischendurch freundlich durch den Flur schlüpft, um Schlüssel auszuhändigen. Nett, aber falsch. Zumindest in Oldenburg – da ist mehr Realität, mehr grauer Alltag, aber auch überraschend viel Dynamik. Gerade für Leute am Start, für Umsteiger:innen oder alle, die sich neu sortieren wollen, lohnt ein genauer Blick: Was ist Fassade, was authentischer Kern dieses Berufs?
Das Berufsbild hat sich in den letzten Jahren ordentlich gewandelt. Immobilienassistent:innen sind längst mehr als die guten Geister hinterm Empfang. Sie jonglieren mit Zahlen, prüfen Betriebskostenabrechnungen (manchmal mehr Drama als Abendprogramm), organisieren Besichtigungen und verwalten Vertragsunterlagen – analog wie digital. Stichwort Digitalisierung: Was vor zehn Jahren mit Excel und Faxgeräten begann, ist heute eine halbe Software-Landschaft – von Verwaltungsprogrammen bis hin zu digitalen Mängelmeldungen per App. Klingt trocken? Manchmal ja. Aber: Wer Zahlen, Pläne und Menschen im Wechsel mag, erlebt selten Monotonie.
Oldenburg ist eigen. Weder so überhitzt wie Hamburg, noch so verschlafen wie das nahe Umland. Hier geschehen Dinge auf dem Immobilienmarkt, die in Großstädten als „gemäßigt“ gelten – stabile Nachfrage bei Wohnungen, viel Bewegung im Bereich Neubau und Sanierung (Stichwort: Klimawandel, Stichwort: Denkmalschutz – beides keine leeren Hülsen). Immobilienassistent:innen agieren oft als das strukturelle Rückgrat der kleineren und mittleren Bestandshalter. Wer glaubt, Massenabfertigung und Anonymität seien Alltag – Fehlanzeige. Persönlicher Kontakt zur Mieterschaft, Eigentümer:innen, Handwerksfirmen – kein Tag vergeht ohne zwei, drei Konfliktgespräche. Mal sachlich. Mal mit Humor. Manchmal auch mit Überraschungen, die so nicht im Lehrbuch standen.
Über Geld spricht man nicht? Doch, gerade wenn es um Berufsrealitäten geht: In Oldenburg starten Immobilienassistent:innen meist zwischen 2.400 € und 2.900 €. Mit ein paar Jahren Erfahrung und Zusatzqualifikationen (beispielsweise im Bereich WEG-Verwaltung oder Modernisierungsprojekte) sind durchaus 3.000 € bis 3.400 € im Monat drin. Die „Deckelung“ hängt oft nicht nur am eigenen Können, sondern an der Größe und Ausrichtung der Verwaltung oder des Maklerbüros. Die Stadt bietet wenige, aber zunehmend spezialisierte Weiterbildungsoptionen – Stichwort: Energetische Sanierung, Mietrecht, digitale Prozesse. Kleinlich? Nein – genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wer stehenbleibt, sieht schnell alt aus, so mein Eindruck.
Wirklich niemand spricht darüber, aber jeder bemerkt es schleichend: Die Mischung aus Detailarbeit und zwischenmenschlicher Brisanz macht’s. Ärger mit Mietparteien, abgestürzte Software, spontane Wohnungsbesichtigungen im Hochsommer – keine Seltenheit. Wer sich wundert, dass kollegiale Improvisation zur Tagesordnung gehört, lebt in der Theorie. Hier in Oldenburg – zwischen Hanse-Tradition, jungem Zuzug und langsam wachsendem Wohnungsdruck – kommt es darauf an: Flexibel bleiben, nicht alles persönlich nehmen und trotzdem den Überblick behalten. Die besten Immobilienassistent:innen sind manchmal halbe Sozialarbeiter, manchmal stiller Buchhalter, gelegentlich Problemlöser mit Geduld und Biss.
Kann man sich in diesem Beruf verlieren? Ja, wenn man Struktur nicht nur schätzt, sondern lebt. Nervt ab und zu? Klar, das ständige Wechselspiel zwischen Akten, Menschen und Montagmorgen-Katastrophen. Ist es bereichernd? Absolut – vorausgesetzt, man bringt Neugier, Zähigkeit und einen Schuss norddeutschen Pragmatismus mit. Für alle in Oldenburg, die nicht nur mitlaufen, sondern mittendrin sein wollen im organisierten Chaos der Immobilienwelt, ist dies kein letzter Job – sondern ein ziemlich guter Anfang.
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