Schüco Polymer Technologies | Weißenfels
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GCP – Grand City Property | 10115 Berlin, Halle (Saale)
GCP – Grand City Property | Halle (Saale), Berlin, Dresden
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Wer sich in Erfurt in den Beruf des Immobilienassistenten wagt – oder den Sprung in diese Welt wagt –, trifft auf ein Arbeitsfeld, das auf den ersten Blick unscheinbar wirken mag. Das Bild: Aktenordner, Telefon, vielleicht eine excel-schwangere Woche, dann und wann ein Handschlag im Treppenhaus. Aber unterschätzen sollte man das Ganze bloß nicht. Ich spreche aus Erfahrung – und von mancher Überraschung, die dieser Job parat hält. Denn Erfurt, das merkt man schnell, ist keine Stadt der glatten Immobilien-Deals. Hier stoßen Jahrhunderte aneinander, und Dielen knarren oft lauter als Finanzspritzen aus Berlin.
Was macht man also konkret? Das Zerrbild vom reinen Bürohengst stimmt schon lange nicht mehr. Der klassische Immobilienassistent verwaltet heute nicht nur Eigentumswohnungen und Gewerberäume – man koordiniert Handwerker, spricht mit Eigentümern, erstellt Exposés, betreut Besichtigungen und geht Zahlen nach, die selten so rund laufen wie versprochen. Die technologischen Umwälzungen sind auch in Thüringens Landeshauptstadt nicht zu übersehen: Digitale Tools, smarte Terminplanung und Online-Besichtigungen bahnen sich langsam, aber unaufhaltsam ihren Weg. Und trotzdem: Der Charme des Papierplans, die Handschrift der Mieterin auf dem Überweisungsbeleg, irgendetwas davon hält sich zäh im Alltag. Ob das ein Fluch oder ein Trost ist – nun, das hängt vom eigenen Nervenkostüm ab.
Erfurt ist, das muss man ganz offen sagen, in Bewegung – teils auf eine schmerzlich unkoordiniert wirkende Weise. Die Nachfrage nach Wohnraum? Ungebrochen, sogar gestiegen, gerade seitdem an den Rändern die Sanierer und Bauträger mit großen Versprechen auffahren. Doch umso größer die Vielfalt an neuen Aufgaben. Die Mieter werden anspruchsvoller, die Energiepreisthematik ist allgegenwärtig. Plötzlich diskutiert der Portfoliobetreuer mit der Hausgemeinschaft über Wärmepumpen, statt wie früher bloß über Nebenkostenabrechnungen zu debattieren.
Wer frisch einsteigt oder von anderswo wechselt, interessiert sich natürlich auch für den Verdienst. Die Gehälter in Erfurt bewegen sich meist zwischen 2.300 € und 2.900 € zum Einstieg, wobei die Bandbreite nach oben offen ist – je nach Erfahrung, Arbeitgeber und manchmal schlicht nach Bauchgefühl des Chefs. Fix ist hier wenig, aber eines kann ich sagen: Wer auf lange Sicht Engagement zeigt, sein digitales Know-how pflegt und mehr mitbringt als Dienst-nach-Vorschrift, hat durchaus Entwicklungsspielraum. Die nächsten Jahre könnten spannend werden, auch weil die Immobilienbranche in Mitteldeutschland insgesamt nach gut ausgebildeten Allroundern giert.
Ob man sich als Berufseinsteiger oder erfahrene Kraft auf den Job einlässt, eines fällt auf: Hier wird noch persönlich gestritten, verhandelt, gelacht – die Stadt und ihre Wohnquartiere sind für Immobilienassistenten Teil ihres Lebensraums. Ich habe erlebt, dass ein Gespräch zwischen Haustür und Kelleraufgang oft mehr bewegt als so manche Hightech-App. Trotzdem reicht kein Nostalgiebonus – ständige Weiterbildung, gerade in Sachen Digitalisierung und Mietrecht, ist Pflicht. Wer glaubt, in Erfurt bleibe alles beim Alten, landet schnell auf dem sprichwörtlich dünnen Eis. Mein Tipp? Mit wachem Kopf und offenem Ohr durch die Stadt gehen – der Beruf steckt voller Herausforderungen, aber eben auch voller Geschichten. Und wer hätte gedacht, dass manchmal ausgerechnet die alte Dielenbude am Domplatz am meisten Arbeit macht? Vielleicht weiß ich es inzwischen. Zumindest ein bisschen.
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