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Hostess Hamm Jobs und Stellenangebote

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Hostess Jobs und Stellenangebote in Hamm

Hostess Jobs und Stellenangebote in Hamm

Beruf Hostess in Hamm

Zwischen Sektgläsern, Service und Substanz: Der Beruf Hostess in Hamm

Manche Berufe werden schnell belächelt, vielleicht sogar unterschätzt, und der Hostess-Job rangiert bei vielen irgendwie in dieser Schublade – zu Unrecht. Wer morgens durch die Hammer Innenstadt läuft und auf Plakaten von Messen oder Kongressen den Begriff „Hostess gesucht“ liest, ahnt höchstens, dass hier Leute gefragt sind, die gut aussehen, freundlich lächeln, ein Namensschild anstecken – und dann elegant herumstehen. Aber ganz ehrlich: Wer das für die vollständige Wahrheit hält, hat den Kern des Jobs nicht verstanden.


Es gibt Tage, da ist der Einstieg als Hostess ein Sprung ins kalte Wasser. Im Westpress-Stadion eine medizinische Tagung, auf dem CreativRevier ein Start-up-Festival, zwischendrin ein Firmenjubiläum am Stadtrand – immer wieder andere Auftraggeber, neue Regeln, wechselnde Dynamik. Die Anforderungen? Kundenkommunikation auf hohem Niveau, improvisieren können (vor allem, wenn das Namensschild plötzlich fehlt), deeskalieren, wenn die Stimmung kippt. Und: Englisch, Französisch – oder von mir aus auch Plattdeutsch. In Hamm nicht ganz unwahrscheinlich, dass dir jemand im besten Amecke-Dialekt begegnet.


Gehalt? Tja, da rückt die Realität den Glanz dann doch wieder gerade. Wer denkt, hier regnet es Trinkgeld und Komplimente, der wird schnell ernüchtert. Für Einsteiger bewegt sich das monatliche Einkommen im Raum von 1.900 € bis 2.600 €, mit erfahrenen Einsatzleitungen oder anspruchsvolleren Aufgaben können auch 2.800 € bis 3.200 € drin sein. Mehr ist die Ausnahme, schon klar. Aufbesserung gibt es manchmal durch Boni für herausragenden Einsatz oder Zusatzqualifikationen – zum Beispiel Fremdsprachen. Aber reich wird man davon nicht. Flexibilität ist gefragt – aber die Arbeitszeiten? Mitunter alles, nur nicht „nine to five“. Wer eine planbare Fünf-Tage-Woche sucht oder drei Tage am Stück krank sein will, wird an den bürokratischen Hürden der Eventbranche und an der eigenen Belastbarkeit relativ schnell scheitern.


Das Erstaunliche: Es gibt Kolleginnen und Kollegen, für die wird diese oft temporäre Berufswelt zum Sprungbrett – und damit meine ich nicht den viel beschworenen Karriereweg à la „vom Tablett zum Top-Management“, sondern eher einen Wachstumsprozess. Die Hammer Messe- und Veranstaltungsbranche hat einige Besonderheiten. Erstens: Viele Kunden kommen gar nicht aus der Region, sondern bringen ihre Ansprüche (und ihren Stresslevel) von außerhalb mit. Zweitens: Hamm ist klein genug, dass gute Leute auffallen, aber groß genug, damit Professionalität zählt. Wer hier regelmäßig gebucht wird, hat sich eine Sperrspitze erarbeitet – freundliches Auftreten, blitzschnelles Zurechtfinden und ein inneres Radar für Fettnäpfchen inklusive.


Was viele unterschätzen: Ohne Soft Skills läuft gar nichts. Der freundlichste Empfang nützt nichts, wenn man am zweiten Messetag nervös wird, weil der Chef aus München fünf Minuten zu früh eintrifft – die Hostess ist dann nämlich oft das Bindeglied zwischen Gast und Veranstalter, manchmal auch Blitzableiter, wenn irgendwas schiefläuft. Ich habe so manchen harmonischen Tag erlebt, der um 8 Uhr exzellent begann und um 15 Uhr an einem verloren gegangenen Präsentkorb scheiterte. Wer das mit Humor nimmt, bleibt länger dabei. Wer erwartet, immer im Rampenlicht zu stehen, wird bitter enttäuscht. Es ist und bleibt ein Job mit Dienstleistungs- und Improvisationsanteil, geprägt von gelegentlichen Adrenalinschüben.


Warum also macht man diesen Job? Keine Ahnung – vielleicht, weil er alles andere als monoton ist. Mal stehen die eigenen Sprachkenntnisse im Mittelpunkt, mal das richtige Outfit oder schlicht ruhige Nerven. Fachforen zur regionalen Wirtschaft in Hamm bescheinigen der Veranstaltungsbranche durchaus Erholung nach den Pandemiejahren, das Auftragsvolumen steigert sich langsam, aber sicher. Digitalisierung klopft auch hier an: Gastgeberrollen werden technischer, Self-Check-in kennt heute jede Hostess. Manche Kundenschulungen finden hybrid statt, spontane Flexibilität bleibt trotzdem die Währung, die alles zusammenhält. Es bleibt also: Der Hostess-Beruf in Hamm ist vielleicht kein Katalogjob für alle Zeiten, aber er bietet Einstieg, Entwicklung, manchmal auch Überraschungen. Und nicht zuletzt die Erkenntnis, dass Service auf Augenhöhe längst nicht so simpel ist, wie es von außen aussieht. Manchmal fragt man sich, wie viele Geschichten in einer Saison zwischen Empfangstheke und Abschiedsgruß hineinpassen – aber dafür reicht ein einziger Text eigentlich nicht.


  • Info
  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.