MVZ Ganzimmun GmbH | 55116 Mainz
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DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gGmbH | 74889 Sinsheim
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Tierliebe allein? Reicht nicht, sagen manche. Wer als Helfer oder Helferin in der Tierpflege in Mainz einsteigen will, merkt schnell: Das Bild von streichelnden Händen und sonnigen Hunde-Gassirunden hält gerade mal bis zum ersten Arbeitstag. Ab da riecht’s nach Stall, und manchmal auch nach etwas mehr als das. Doch, bevor ich jetzt ein zu düsteres Bild male: Genau dieses Authentische macht den Beruf aus – jedenfalls für die, die bleiben. Für Berufseinsteiger/innen, die den Sprung wagen, und erfahrene Wechsler, die von neuen Wegen träumen, steckt mehr dahinter als Tierverliebtheit und Pragmatismus. Es geht um Verantwortung und, ja, um nicht weniger als Lebensqualität – für Mensch und Tier.
Im Grunde beginnt alles mit den Basics: Füttern, Stall sauber halten, Fellpflege, Bewegung ermöglichen, Medikamente verabreichen, manchmal auch ein aufmunterndes Wort für die verstörte Katzenoma im Tierheim. Mainz spielt hier seine Besonderheiten aus. Wer glaubt, die Arbeit wäre überall gleich, der irrt. Die Dichte an Tierheimen, Auffangstationen und kleineren Zoos ist beachtlich – das merkt selbst, wer nur gelegentlich im Ehrenamt aushilft. Wer fest einsteigt, findet sich oft zwischen Bergen von Futterdosen, Zeitdruck, tierärztlichen Nebenschauplätzen und der einen oder anderen kleinen Notoperation wieder. Womit ich nicht sagen will, dass man hier Mediziner sein muss – aber Grundkenntnisse sind kein Fehler. Und ein dickes Fell, innerlich wie äußerlich, hilft ebenfalls. Mainz bietet durch seine Nähe zu Hochschule und Wissenschaft überraschend moderne Ansätze: Digitale Bestandsführung, intelligente Fütterungssysteme – es ändert sich gerade spürbar, sowohl bei den Anforderungen als auch in den Abläufen.
Worüber selten offen gesprochen wird: das Geld. Natürlich erwartet in der Tierpflege – gerade auf Helferniveau – niemand ein Gehaltsfeuerwerk. Die Statistiken schwanken je nach Einrichtung, tariflicher Bindung und privatem Sektor. In Mainz liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.100 € und 2.500 €. Klingt erstmal überschaubar. Doch: Wer sich durchbeißt, Verantwortung übernimmt, sich in Fachthemen wie Ernährung oder Hygiene weiterbildet, knackt im Laufe der Jahre durchaus auch einmal die Marke von 2.800 €. Ja, ich weiß – in manchen Branchen wäre das eine saftige Untergrenze. Aber ganz ehrlich: Viele, die bleiben, tun es nicht nur der Zahlen wegen. Die Aussicht auf Übernahme (gerade im städtischen Bereich) oder Tätigkeitswechsel zu spezialisierten Kliniken und Forschungseinrichtungen steigert mitunter die Motivation. Was viele unterschätzen: Mit Zusatzqualifikationen (beispielsweise im Bereich Tiertransport oder Labordienstleistungen) geht auch in der Region Mainz die Lohntreppe ein Stück nach oben.
Was Mainz von anderen Städten unterscheidet? Zuerst einmal die Mischung aus Urbanität und ländlichem Umland. Das merkst du, wenn ein Kaninchen aus der Vorstadt genauso Betreuung verlangt wie der altgediente Polizeihund – und beide landen prompt in einer Einrichtung direkt am Rande des Zentrums. Die demografische Entwicklung der Stadt spielt ebenfalls eine Rolle: Immer mehr Einzelpersonen holen sich tierische Begleitung. Gleichzeitig wächst die Zahl verwaister oder abgegebener Tiere. Das sorgt für steigende Anforderungen – und, ja, gelegentlich auch für Überforderung in manchen Teams. Hier kommt Soft Skill ins Spiel: Geduld, Stressresistenz, die Fähigkeit, sich mit unterschiedlichsten Menschen auseinanderzusetzen, werden wortwörtlich Gold wert. Vielleicht nicht direkt auf dem Konto, wohl aber im Arbeitsalltag.
Bleibt die Frage: Was macht den Reiz wirklich aus? – Unterm Strich ist es die Kombination aus Alltagsnähe, geerdetem Handwerk und echter Verantwortung. Wer ein bisschen Unordnung, Emotion und improvisierte Lösungen verträgt, dem bietet die Helfertätigkeit in der Tierpflege in Mainz erstaunlich viel menschliche Nähe – nicht nur zu Vierbeinern. Klar, es ist kein Platz für Tagträumer, aber auch keine Sackgasse. Viele entdecken im Laufe der Jahre ihren eigenen fachlichen Schwerpunkt, spezialisieren sich etwa auf exotische Tiere, Wildtiere aus der Umgebung oder artgerechte Ernährung. Und manchmal reicht ein einziger Blick in die dankbaren Augen eines ehemaligen Fundhundes – und für ein paar Minuten ist die Geruchsbelastung, der Lärm, all das Gerangel im Kollegenkreis vergessen. Zumindest war das bei mir immer so. Und vielleicht, nur vielleicht, ist das auch für manche der entscheidende Grund, einfach weiterzumachen.
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