100 km»
  • Exakt
  • 10 km
  • 25 km
  • 50 km
  • 100 km
Jobs»
  • Jobs
  • Ausbildung
  • Weiterbildung
  • Praktikum
  • Schülerpraktika
  • Refugees

 

Top Karriere Portal - Auszeichnung von Focus

Helfer Tierpflege Kiel Jobs und Stellenangebote

0 Helfer Tierpflege Jobs in Kiel die Sie lieben werden

Zur Berufsorientierung als Helfer Tierpflege in Kiel
Helfer Tierpflege Jobs und Stellenangebote in Kiel

Helfer Tierpflege Jobs und Stellenangebote in Kiel

Beruf Helfer Tierpflege in Kiel

Tierpflegehelfer in Kiel: Zwischen Fell, Fragen und rauem Ostseewind

Manchmal, wenn ich morgens in den Stall laufe, liegt noch Nebel über dem Gras. Die Kieler Sonne, naja, „Sonne“ – ehrlicher wäre „dichtes Grau“ – lässt sich selten blicken, aber das stört die Tiere meist wenig. Sie betteln trotzdem nach Futter. Hier, am Rand dieser norddeutschen Stadt, zeigt sich der Beruf des Tierpflegehelfers so, wie er wirklich ist: weit entfernt von romantischen Instagram-Bildern mit Kaninchen im Arm. Ehrlicher, rauer, vielleicht auch ehrlicher als manchem lieb ist.


Der Einstieg in die Tierpflege – genauer, ins Helfersegment – verlangt keine schulische Ausbildung, sondern Lernbereitschaft, Körpereinsatz und manchmal eine bemerkenswerte Toleranz für Dreck, Lärm, Arbeitszeiten, die jenseits aller Bürovorstellung stehen. In Kiel sind die Arbeitsfelder vielschichtig: Neben klassischen Tierheimen gibt es Reitställe, die Landwirtschaft und – das ist typisch für die Region – Forschungseinrichtungen, die mit Meeres- oder Wildtieren arbeiten. Wer glaubt, Tierpflege helfe nur dem Haustier, irrt. Staubtrockene Fakten: Es geht um Reinigung der Gehege, Fütterung, die Kontrolle von Tieren auf Verletzungen, das Vorbereiten von Medizin und manchmal um handfeste Notfälle – ein Schaf klemmt im Zaun, eine Katze verweigert das Fressen. Die Liste ist offen nach oben.


Was viele unterschätzen: In Kiel ist Tierpflege keine Nischenbranche mehr, sondern Teil eines sich verändernden Wirtschaftsgefüges. Auf den zweiten Blick bemerkt man den Wandel. Immer mehr kleine Landwirtschafts- oder Gnadenhöfe setzen auf nachhaltige, tiergerechte Haltung; dazu kommen die Forschungseinrichtungen rund um die Universität, die Tierpflegepersonal – nicht nur Akademiker – brauchen. Und dann gibt es die städtischen Tierheime, die zwischen Tierwohl, Kostendruck und öffentlichem Interesse lavieren. Manchmal ein Spagat, dem man erst nach Feierabend nachspürt. Wenn es gut läuft, bleibt ein Restgefühl, das irgendetwas Sinnvolles passiert ist. Oder wenigstens nicht komplett Sinnloses – auch das ist schon viel wert.


Jetzt etwas zu den harten Zahlen, damit niemand von falschen Vorstellungen ausgeht: Das Gehalt bewegt sich zum Einstieg meist zwischen 2.200 € und 2.500 €. Die Spannweite nach oben? Eher flach, außer man landet in einer spezialisierten Einrichtung oder übernimmt zusätzliche Verantwortung, etwa für schwierige Tiergruppen oder Medikamentenvergabe. In Kiel haben sich aber punktuell bessere Bedingungen entwickelt, etwa in Forschungslaboren oder bei spezialisierten Zuchtbetrieben. 2.600 € bis 2.800 € – manchmal ist das drin, bei langen Tagen oder Wochenenden im Dienst. Klingt nicht nach Reichtum, und das ist es auch nicht. Aber es reicht für die Miete in Mettenhof oder Elmschenhagen, vielleicht nicht zwangsläufig für die Altstadt.


Perspektivisch gibt's noch andere Facetten: Kiel ist ein Labor für neue Tierschutzauflagen, auch wegen seiner Nähe zur Uni. Wer an Weiterbildung denkt – etwa im Umgang mit exotischen Tieren, Parasitenmanagement oder tiergestützter Therapie – findet Kurse und Praxiseinsätze meist vor Ort. Das Berufsbild verändert sich: Digitalisierung kehrt ein, in Form von Online-Fütterungsprotokollen, digitaler Dokumentation der Medikamente oder sogar Videoüberwachung in Quarantänebereichen. Nicht alles wirkt wie aus einem Guss; manches fühlt sich eher nach wildem Flickenteppich an. Aber: Es tut sich was.


Manchmal fragt man sich, ob das alles Sinn macht. Dreckige Hände, wenig Lohn, Tiere, die einen nicht immer dankbar anschauen. Es gibt diese Tage – aber eben auch die anderen. Die, an denen ein verängstigter Hund zutraulich wird. Oder ein neues Kalb geboren wird und, kaum auf den Beinen, neugierig an den Stiefeln knabbert. Vielleicht besteht das Glück bei der Tierpflege eher aus solchen, kleinen, unspektakulären Siegen – besonders hier in Kiel, zwischen Meer, Möwengeschrei und ostfriesischem Nieselregen. Die großen Karriereversprechen liefern andere Branchen. Aber einen Alltag mit Herz und Realitätssinn? Den gibt es selten so spürbar wie hier.


  • Info
  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.