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Wenn ich ehrlich bin, fällt mir sofort der Geruch von Einstreu und das hektische Scharren von Pfoten ein, sobald ich an den Beruf des Tierpflegehelfers denke. In Hamm begegnen mir dabei nicht nur die klassischen Tierpflegerinnen mit jahrelanger Erfahrung, sondern auch Berufseinsteiger, Umsteiger aus völlig anderen Branchen oder Menschen, für die das Arbeiten mit Tieren eine Lebensfrage ist. Doch was genau erwartet diejenigen, die (vielleicht zum ersten Mal) Schwimmhäute und schmutzige Gummistiefel gegen ihren bisherigen Arbeitsalltag tauschen wollen?
Wer meint, Helfer in der Tierpflege tüddelten den ganzen Tag pelzige Vierbeiner oder schäkerten in der Sonne mit neugierigen Hunden – der möge am besten gleich einen Zoo besuchen, aber nicht gleich in die nächste Tierarztpraxis oder das Tierheim einsteigen. Alltagsrealität? Stallausmisten, Futterportionen abwiegen, Heunetze stopfen und Tiergehege reinigen gehören zum Kerngeschäft, ob im kommunalen Tierheim, Kleinbetrieb oder bei ambitionierten Privathaltern auf dem Land rund um Hamm. Nicht zu vergessen: Medikamente verabreichen, Wunden säubern, Ernährung dokumentieren.
Ich erinnere mich an meinen ersten Arbeitstag – eine Mischung aus Ehrfurcht und Geruch von Nagerkäfigen hing in der Luft. Am Ende war mir klar: Wer diese Arbeit unterschätzt, macht sich etwas vor. Körperliche Belastbarkeit ist kein Bonus, sondern Pflicht. Trotzdem, inmitten all der Routinen gibt es echte Nähe zu Tieren, kleine Momente mit Charakter – und manchmal den berüchtigten sprichwörtlichen „tierischen Blick“, der stärker wirkt als jede Überstundenregelung.
Hamm ist keine Metropole, aber auch kein tierfreier Raum. Im Gegenteil: Bedingt durch landwirtschaftlich geprägte Randgebiete und eine solide Dichte an Tierschutzinitiativen wächst der Bedarf an belastbaren Helfern, die nicht gleich zusammenzucken, wenn mal ein mitgenommener Hund bellt oder eine verwilderte Katze sich sträubt. Arbeitsplätze für Tierpflegehelfer liegen hier bei rund 2.100 € bis 2.400 € – hängt natürlich vom Arbeitgeber ab, in seltenen Fällen winken etwas höhere Werte bei spezialisierten Einrichtungen.
Man fragt sich manchmal: Ist das noch Leidenschaft oder bereits Selbstausbeutung? Vielleicht beides. Der Personalmangel drückt – wie fast überall. Hamm bildet da keine Ausnahme. Tierschutzvereine schlagen schon mal Alarm, wenn die freiwilligen Helfer knapp werden – und das ist im Sommer häufiger als im Novemberregen. Wer sich bewährt, dem begegnet ein gewisser Zusammenhalt im Team – aber auch ehrliche Worte, wenn er an die Grenzen kommt.
Voraussetzungen? Da gibt es keinen goldenen Weg – aber ein paar Grundgesetze im Tierpflegekosmos von Hamm: Keine Tierhaarallergie (jede Wette), ein Minimum an Organisation und Lieblingstiere hin oder her – die haarsträubenden Fälle kommen immer zuerst. Wer mit Reptilien nichts am Hut hat, lernt im lokalen Tierasyl spätestens, was „Schlangenfutter“ wirklich bedeutet. Multitasking? Hilfreich. Empathie? Pflicht. Und, zugegeben: Einen gewissen Realitätssinn sollte man nicht draußen bei der Hundehütte vergessen. Die Arbeit wirkt manchmal eintönig, aber wehe, es eskaliert: Dann kann aus Routine schnell Ausnahmezustand werden. Gerade in Krisenzeiten – Tierbeschlagnahmung, vernachlässigte Halter, plötzliche Krankheitsfälle. Kein Job für Zartbesaitete, aber auch kein Grund, sich selbst zu vergessen.
Manchmal höre ich: „Wer in die Tierpflege will, muss einfach nur Tiere mögen.“ Ich würde entgegnen: Mögen reicht nicht, Durchhalten und Wollen zählen mehr. Die Stadt Hamm bietet immerhin verschiedene Möglichkeiten, mit Zertifikaten oder kurzen Kursen neues Know-how zu tanken – von Tierhygiene über Erste Hilfe bis zu fachlichen Aufbaumodulen in Erster Tierhilfe. Wer die Praxis gemeistert hat, kann durchaus aufsteigen: Verantwortlichkeiten im Team, spezielle Bereiche wie Wildtierpflege, Exotenversorgung oder sogar Assistenz-Aufgaben in Tierarztpraxen warten auf die Mutigen. Übers Gehalt lässt sich streiten, aber die persönliche Bindung an Tiere und die Menschen im Team – das bleibt haften.
Am Ende vielleicht noch ein Gedanke: Tierpflegehelfer in Hamm – das ist weder Romantik unter Tieren noch reines Schuften am unteren Rand der Gesellschaft. Es ist ein Schmelztiegel aus Nerven, Einsatz, angekauten Händen und kleinen, oft unsichtbar bleibenden Erfolgen. Wer das weiß – und trotzdem weitermacht –, der ist genau richtig hier.
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