Sektor Personal GmbH | 44135 Dortmund
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Sektor Personal GmbH | 44135 Dortmund
Es gibt Berufe, da weiß man morgens nie, ob der Tag am Ende nach Schweiß, Lehm oder Asphalt riecht. Helfer im Tiefbau zu sein – speziell in Hamm, dieser Ecke zwischen Lippe und Kanal, wo nie ganz klar ist, ob gleich wieder ein Bagger den Rückwärtsgang einlegt oder nur der Kaffee ausgeht – das ist ein Spiel mit offenen Karten. Keine hochtrabenden Titel, keine sauberen Hemden. Dafür echte Arbeit, im Takt der Brechmaschinen. Als Berufseinsteiger fragt man sich anfangs: Was genau mache ich da eigentlich? Was viele unterschätzen: Die Abwechslung. Klar, Kabelschächte und Grundwasserabdichtung klingen erstmal wie eine Zumutung. Aber nach dem dritten Frost, wenn du spürst, wie der Boden knackt, spätestens dann merkst du, wie viel da schiefgehen kann. Verantwortung? Täglich. Doch selten so, wie im Büro.
Wer glaubt, Helfer bedeutete „Handlanger sein“ und sonst nichts, liegt schief. Natürlich: Fachabschlüsse, Meisterbriefe, das alles regelt die Baustelle für die anderen. Aber ohne die, die reinklotzen, bewegt sich nichts. Die Anforderungen? Fitness, ist ja klar, aber auch Köpfchen. Lesen von Bauplänen? Weniger, als auf Geräusche und Zeichen der Kollegen zu achten – hier redet die Baustelle. Ein erfahrener Helfer merkt sofort, wenn dem Presslufthammer ein „Nein“ ins Gebälk fährt – rhythmische Unruhe, die spürst du im Magen. Vieles lernst du im Tun. Maschinen, Werkzeuge, die kleinen Tricks gegen steckengebliebene Schächte – das gibt es nicht im Lehrbuch.
Jetzt Butter bei die Fische: Wer verdient hier wie viel? Das variiert. Einstiegsgehälter im Tiefbau liegen in Hamm meist zwischen 2.400 € und 2.800 €. Mit Erfahrung, Flexibilität (Überstunden sind kein Fremdwort) und dem richtigen Betrieb sind durchaus auch 3.000 € bis 3.300 € drin. Klingt solide, ist es oft auch – sofern der Körper nicht streikt. Die Branche schwankt: Im Sommer wird geackert, im Winter wird geflucht. Manchmal ist Schlechtwetter das größere Problem als jede Lohnverhandlung. Und dann gibt’s noch Hamm. Nicht gerade das Bau-Mekka, aber: Wer hier handwerklich beißen kann, findet Arbeit. Manchmal auch zu Bedingungen, die woanders als Zumutung gesehen würden. Das ist keine Beschwerde, eher ein Anti-Werbespruch – denn viele, die bleiben, schätzen eben das Unperfekte.
Ich erinnere mich an meinen ersten Tag in Hamm: drei Kollegen, ein schlechtgelaunter Baggerführer und der Geruch von nassem Erdreich. Anfangs war ich der, der die Schaufel nicht mal richtig heben konnte. Es gibt ein schnelles Auf-die-Nase-Fallen, aber auch überraschende Solidarität. Viele Betriebe hier sind klein – da spricht man Klartext, keiner wird über Nacht befördert, aber jeder kann sich hocharbeiten. Wer will, bekommt Zusatzaufgaben, manchmal sogar kleine Baustellen in Eigenregie. Die klassischen Aufstiegspfade? Ist kein Spaziergang, aber: Wer sich beweisen will, wird gesehen. Und ja, Weiterbildung, etwa im Bereich Maschinenführung oder Arbeitsschutz, kann den Unterschied machen – für mehr Aufgaben oder das Extra oben drauf beim Lohn.
Unterm Strich – es ist ein ehrlicher Beruf für Menschen, die zupacken können, mit wechselndem Wetter leben und nicht auf die perfekte Arbeitswelt bestehen. Die Arbeitsmarktlage in Hamm bleibt solide, eben weil Infrastruktur nie stillsteht und neue Projekte oft im Verborgenen anlaufen. Mangel an qualifizierten Leuten ist da, nicht nur auf dem Papier. Was viele gar nicht wahrnehmen: Es gibt eine gewisse Freiheit auf der Baustelle, die anderswo fehlt – einen eigenen Rhythmus, der selten bis nie Routine wird. Ich habe gelernt: Wer im Tiefbau hilft, baut nicht nur Straßen und Kanäle, sondern auch sein eigenes Durchhaltevermögen aus. Vielleicht kein Job für Träumer, aber ganz sicher einer für Leute, die lieber Nägel mit Köpfen machen als in Sitzungen ersticken.
Das könnte Sie auch interessieren