Sektor Personal GmbH | 44135 Dortmund
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CML Construction Services GmbH | 50667 Köln
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Es gibt Jobs, bei denen das Leben nicht im klimatisierten Büro spielt – und der Helfer im Tiefbau ist so einer. Damit kein Missverständnis aufkommt: Wer in Gelsenkirchen dieses Handwerk wählt, wird mit Erde, Beton und Maschinen bekannter als mit Tastatur und Headset. Ist das negativ? Keinesfalls, jedenfalls nicht mit Blick auf das, was diesen Beruf vor Ort ausmacht. Immerhin reden wir von einer Stadt, die jahrzehntelang vom grauen Staub der Schwerindustrie geprägt war, in der aber heute ein neuer Straßenbelag schneller auf dem Asphalt war als so mancher Strukturwandel.
Die Arbeit selbst – das mag manchem Berufseinsteiger zunächst altbacken erscheinen – hat ihre so eigenen Tücken und Reize. Egal ob Straßen aufreißen, Gräben ziehen, Rohre verlegen oder einfach dafür sorgen, dass die Großbaustelle überhaupt ihren Rhythmus findet: Ohne die Hände der Helfer läuft schlicht gar nichts. Aber Vorsicht: Wer nur an Anpacken denkt, unterschätzt die Anforderungen gewaltig. Man muss heute nicht mehr bloß hart zupacken, sondern auch technische Geräte bedienen können. Ein Minibagger ist eben kein Spielzeug – und so ein Verdichtungsgerät darf man weder unterschätzen noch mit Routine behandeln. Sicherheit? Überhaupt das neue Gold, würde ich sagen. Hieß es früher oft „Augen zu und durch“, gilt heute „Augen auf und Helm richtig festziehen“. Die Arbeitssicherheit ist schärfer, aber nie nerviger – die Regeln kennt jeder, und wer sie ignoriert, spielt mit mehr als seinem Lohn.
Apropos Lohn: In Gelsenkirchen findet kaum einer einen Job im Tiefbau, nur weil er Millionär werden will – das ist bekannt. Das Einstiegsgehalt liegt meist knapp über 2.300 € und klettert mit Erfahrung oder Zusatzqualifikationen auch mal Richtung 2.800 €. Klingt vielleicht ernüchternd, aber mal ehrlich: Wer auf dem Bau ankommt, weiß vorher, dass harte Arbeit selten mit Hochglanz-Gehältern aufwartet. Allerdings, und das rückt im Ruhrgebiet inzwischen mehr ins Licht, ist das eine der wenigen Branchen, wo der Bedarf schon fast sprichwörtlich ist. Fachkräftemangel? Gibt’s hier nicht nur in den Nachrichten – auf die Baustellen wird jeder Neueinsteiger mit gespreizten Armen empfangen, so mein subjektiver Eindruck.
Was viele unterschätzen: Der Tiefbau verändert sich auch in seiner Technologie. Überall wird digitalisiert, Baupläne kennt man inzwischen nicht mehr nur auf Papier, sondern auf Tablets – zumindest bei größeren Projekten rund um Gelsenkirchen. Ich war erstaunt, wie selbstverständlich heute GPS-gesteuerte Maschinen aufkreuzen, und wie schnell der „klassische“ Helfer in Sachen Technik mitziehen muss. Die Anforderungen steigen ganz leise mit, ohne dass groß einer danach fragt. Wer meint, mit Muskelkraft alleine reiche es, der irrt. Weiterbildungsmöglichkeiten – von Einweisungen in neue Baumaschinen über Sicherheitsunterweisungen bis zu fachspezifischen Lehrgängen – sind kein Luxus, sondern schlicht Voraussetzung, um am Ball zu bleiben.
Bleibt die Frage nach den Motiven: Für wen lohnt sich der Sprung in Gelsenkirchens tiefste Gräben? Junge Leute, die keine Angst vor Wind und Wetter haben. Menschen, die von ihrem alten Bürojob die Nase voll haben und bodenständige, handfeste Arbeit suchen. Aber auch jene, die vielleicht schon mal im Handwerk waren und zurück aufs echte Leben wollen, anstatt im Akkord in der Montagehalle zu stehen. Sicher, das Klischee vom Kumpel, der nach Feierabend mit dreckigen, aber ehrlichen Händen die Kneipe betritt, hält sich hartnäckig. Aber vielleicht hat es seine Berechtigung – mehr als bloß Folklore. Im Tiefbau in Gelsenkirchen weht manchmal eben noch der Wind von gestern, aber die Baustellen der Zukunft gräbt man auch hier schon heute aus. Und das macht diesen Beruf – trotz, oder vielleicht gerade wegen seiner Ecken und Kanten – so überraschend lebendig.
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