Sektor Personal GmbH | 44135 Dortmund
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CML Construction Services GmbH | 50667 Köln
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Bochum. Wer die Stadt nur mit Industrie und Kohle verbindet, der hat zwar einen nostalgischen Blick, aber nicht unbedingt einen irrtümlichen. Doch mittlerweile sind es eben auch Straßen, Kanäle, Versorgungsleitungen, die den Pulsschlag der Stadt bestimmen – manchmal rhythmisch stampfend, manchmal leise summend, aber immer mittendrin. Als Helfer im Tiefbau ist man kein unsichtbares Rädchen: Man ist das Rückgrat, das den Laden am Laufen hält. Eine Erkenntnis, die man erst versteht, wenn man selbst – wie ich – das erste Mal mit Matsch an den Stiefeln und Lärm in den Ohren auf einer Baustelle steht.
Morgens geht’s los, oft noch dämmerig. Die Werkzeuge sind unversöhnlich ehrlich: Spaten, Vorschlaghammer, Kernbohrer – keine Geräte für Leute, die es sich gern einfach machen. Klar, der Helferjob verlangt keine abgeschlossene Ausbildung. Aber wer glaubt, man stemmt das mal eben nebenbei – falsch gedacht. Körperliche Belastbarkeit, ein gesunder Pragmatismus („Alles kostet Kraft, aber aufgeben kostet mehr“) und eine robuste Einstellung sind Grundbedingungen. Was viele unterschätzen: Ohne eine gewisse Portion Hand-Auge-Koordination und ein Gespür für Zusammenhänge – wie Leitungspläne, Bodenbeschaffenheit oder Sicherheitsregeln – bleibt man hier bestenfalls zweite Reihe. Mich hat überrascht, wie schnell Verantwortung wachsen kann. Mal einen Graben richtig absichern, mal eben Beton mischen, aufpassen, dass keinem unter’m Minibagger das Gleichgewicht flöten geht – Routine wird das nie ganz.
Reden wir Klartext: Das Gehalt liegt in Bochum, je nach Betrieb und Tarif, grob zwischen 2.300 € und 2.700 €. Klingt nicht sensationell, zieht man die körperliche Härte in Betracht. Regen? Kein Grund für Pause. Winter? Gibt’s trotzdem Arbeit, nur halt mit einem warmen Kaffee mehr. Der Ton kann rau sein, der Humor manchmal noch rauer. Aber gerade das schafft eine gewisse Kameraderie, ein Miteinander, das sich nicht mit Büroanekdoten erklären lässt. Ist es fair bezahlt? Manchmal frage ich mich das – vor allem, wenn wieder ein harter Tag zu Ende geht. Aber auch: Wer zuverlässig ist, kriegt Anerkennung. Und wer will, kann oft schon nach wenigen Monaten mehr Verantwortung übernehmen, etwa beim Führen kleiner Teams oder speziellen Maschinen.
Da, wo einst Kokereien ihre Schatten warfen, wachsen heute Wohnviertel, Logistikzentren – und es werden Kanäle, Glasfasertrassen und Versorgungsnetze verlegt wie Perlen an einer Kette. Bochum baut um, im Kleinen wie im Großen. Digitalisierung macht auch hier nicht Halt – Messgeräte mit Bluetooth, smarte Maschinen, Termine im Tablet statt Schmierzettel. Aber, sind wir ehrlich: Das Handwerk bleibt Handwerk. Schmutzige Hände, lautes Rufen, ein Blick auf den Himmel, ob das Wetter überhaupt mitspielt. Was in Bochum auffällt (vielleicht bilde ich mir das nur ein?): Es gibt noch diesen Zusammenhalt, das „Pack an, wir schaffen das“-Gefühl, wie ich es andernorts selten erlebt habe.
Wer als Neuling, Quereinsteiger oder Wiedereinsteiger auf einen Job mit goldener Zukunft spekuliert, dem rate ich: Zwischen Zusammenbruch und Aufstieg gibt es genügend Alltag. Ja, Bau-Boom ist spürbar, und die Angebotslage für Helfer ist solide – eben weil die Ausbauprojekte steigen, weil manche Bauleiter froh sind, wenn morgens tatsächlich alle antreten. Andererseits: Es bleibt ein Knochenjob, mit teils wechselnden Einsatzorten, mal stolz, mal völlig erledigt am Feierabend. Weiterbildung? Wird in Bochum immer häufiger angeboten, mit Kursen vom Führerschein für Maschinen bis zu Baustellenmanagement. Wer also mehr will als „nur anpacken“, muss den Mut finden, nachzufragen, sich einzubringen. Einfach abtauchen – das geht hier nicht lange gut. Aber darin liegt vielleicht die größte Chance: Wer sich zeigen will, wird gesehen. So hab’ ich das jedenfalls erfahren – im Guten wie im Schlechten.
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